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ASML Aktie: der Halbleiter-Monopolist mit Kursschwäche – jetzt kaufen?

Chip-Hersteller auf der ganzen Welt brauchen ASML-Maschinen / Gründe für die aktuelle Kursschwäche / Chancen und Risiken für Anleger

Nahaufnahme mehrerer Halbleiter-Chips mit sichtbaren Kontaktflächen, die das Kernprodukt der ASML-Fertigungstechnologie darstellen (Foto: freepik, rawpixel.com) ASML Aktie: der Halbleiter-Monopolist mit Kursschwäche - jetzt kaufen?

Hochleistungs-Prozessorchips – die Grundlage für KI, autonomes Fahren und das IoT. (Foto: freepik, rawpixel.com)

ASML ist mit einer Marktkapitalisierung von 230 Milliarden Euro das wertvollste Unternehmen in den Niederlanden. Der Grund liegt auf der Hand. ASML hat eine Monopolstellung in der Halbleiterindustrie und damit in der Digitalisierung. Dennoch hat die Aktie des Maschinenbauers in wenigen Monaten knapp 45 Prozent des Börsenwertes verloren. Welche Sorgen belasten die Aktie? Welche Risiken sind zu beachten?

ASML – Der Gigant der Chip-Welt

Über Jahrzehnte hat sich die ASML Holding N.V. ihr Monopol erarbeitet. Der Grundstein wurde im Jahr 1984 gelegt, als ASML aus dem Philips-Konzern ausgegliedert wurde. 2001 erfolgte dann die Übernahme der Valley Group, einer US-Firma, die über zentrale Patente und Technologie der EUV-Lithografie verfügte. Mit dem gesicherten Know-how wurden die Wettbewerber Canon und Nikon verdrängt, welche sich gänzlich aus der EUV-Forschung zurückzogen.

In Partnerschaft mit den heute größten Kunden TSMC, Intel und Samsung investierte ASML Milliarden in die Entwicklung der EUV-Technologie. So entwickelte sich ASML mit rund 17.000 Patenten zum einzigen Hersteller von EUV-Lithographiesystemen. Die technologische Führerschaft von ASML ist durch die enormen Entwicklungs- und Produktionskosten kaum angreifbar.

Preissetzungsmacht und Margenexpansion dank Monopol

Unternehmen mit Monopol profitieren von ihrer Marktstellung und haben eine entsprechende Preissetzungsmacht. Die Bruttomarge konnte daher über die Jahre auf 51 Prozent gesteigert werden. Bis 2030 soll sie bereits bei 56 bis 60 Prozent liegen. Gleichzeitig sinken relativ mit steigenden Auftragseingängen die Forschungs- und Entwicklungsausgaben, weil ASML die Fixkosten auf ein größeres Volumen verteilen kann. Die operative Marge von ASML liegt bereits bei 32 Prozent.

Wiederkehrende Umsätze nur bei 25 Prozent

Trotz des Burggrabens hat ASML als Investment auch Nachteile. Nur 25 Prozent der Umsätze sind wiederkehrende vertragliche Serviceumsätze. Weitere 42 Prozent werden mit dem Verkauf der teuren EUV-Maschinen und 32 Prozent mit den günstigeren und weniger komplexen DUV-Lithographiemaschinen erzielt. Je nach wirtschaftlicher Lage variieren daher die Umsätze von ASML. 2024 wurden 44 EUV-Maschinen und 374 DUV-Einheiten verkauft. Die Schwankungsbreite bei EUV-Maschinen lag alleine zwischen 2020 und 2024 bei 40 bis 70 Maschinen.

 

Vom KI-Hype zurück auf historische Mittelwerte

Während die Aktie im Sommer 2024 aufgrund des KI-Hypes neue Bewertungsrekorde mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von über 50 erreichte, folgte, was früher oder später folgen musste. ASML musste korrigieren und steht heute bei einem KGV von nur noch 23 einer Bewertung, die für ASML in den letzten 10 Jahren nicht zu hoch war.

Nichtsdestotrotz waren Anleger von den jüngsten Quartalszahlen weniger begeistert. Der Grund lag in den geringen Auftragseingängen für EUV-Maschinen. Sie treiben nicht nur den Umsatz, sondern erhöhen auch die Margen. Dennoch sind die Auftragseingangszahlen aufgrund von zeitlichen Änderungen sehr volatil und Prognosen sind selten das finale Ergebnis. Im letzten Quartal lagen die Aufträge mehr als 4 Milliarden Euro über dem Konsens. In diesem Quartal liegen sie um eine Milliarde Euro darunter.

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Makroökonomische Unsicherheiten belasten die Aktie

Wirtschaftliche Unsicherheiten, geopolitische Spannungen und mögliche Handelskonflikte dämpfen die Stimmung zusätzlich. Investitionen in neue Fertigungstechnologien könnten sich verzögern, was auch ASML zu spüren bekommen würde. Trotzdem: Für 2025 ist die Einführung eines neuen EUV-Modells geplant. Zudem bleibt die zugrunde liegende Nachfrage nach leistungsfähigeren Chips bestehen. Ein nicht erteilter Auftrag in 2025 ist meist kein verlorener Auftrag, sondern wird schlicht verschoben.

Das Management hält weiter an den Umsatzzielen für 2025 fest. Es werden 30 bis 35 Milliarden Euro erwartet. Wenn sich diese Nachfrage nicht abschwächt, erwartet das Management immer noch einen Umsatz am oberen Ende der prognostizierten Spanne und ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich.

ASML – nun kaufen?

ASML ist strategisch hervorragend positioniert, um von zentralen Technologietrends wie Künstliche Intelligenz, Robotik, autonomes Fahren, 5G und dem Internet of Things zu profitieren. Die aktuelle Bewertung liegt im historischen Mittel, während das Unternehmen stetig seine Marktstellung ausbaut.

Die Free-Cashflow-Marge lag zuletzt bei 32 Prozent und gibt viel Spielraum für Investitionen und Aktienrückkäufe. Dennoch ist ASML der wirtschaftlichen Konjunktur und politischen Maßnahmen ausgesetzt, während die langfristigen Aussichten auf Wachstum stehen.

 

Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.

Über den Autor

Sophia Brehm

Sophia studierte Betriebswirtschaft und absolvierte ein Auslandssemester an der Singapore Management University. Schon als kleines Kind hatte sie ihre Finanzen fest im Griff und sparte den Großteil ihres Taschengeldes. Auch sie vertraute lange den gängigen Anlageprodukten (Sparbuch, Bausparer, Lebensversicherung). Heute nimmt sie ihre Finanzen selbst in die Hand. Sie recherchiert täglich über Unternehmen und konzentriert sich auf Qualität, ergänzt durch ausgewählte Smallcaps und Wachstumswerte. Ihr Ziel ist es, den Zinseszinseffekt bestmöglich für den Vermögensaufbau zu nutzen.

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