Ludwigshafen – Industrieflaute, Chinaschwäche, Energiepreissorgen – der weltgrößte Chemiekonzern durchlebt ein schwieriges Jahr. Die Gewinnaussichten musste CEO Martin Brudermüller revidieren. Der Aktienkurs hat sich eher seitwärts bewegt, notierte zuletzt zwischen 47 und 48 Euro. Gibt es Licht am Horizont, wenn BASF SE am Freitag Zahlen für das 2. Quartal 2023 veröffentlicht? (Hier geht es zum Webcast)
Mitte Juli kam die Gewinnwarnung für 2023: BASF rechnet nur noch mit 73 bis 76 Milliarden Euro Jahresumsatz – zuvor lag die Prognose bei 84 bis 87 Milliarden Euro. Beim bereinigten operativen Gewinn erwartet der Chemiekonzern statt 4,8 bis 5,4 Milliarden Euro nur noch 4 bis 4,4 Milliarden.
Industrie ist in einer Schwächephase
Ein Bremsfaktor ist die geringe Nachfrage nach Chemieprodukten weltweit. Zum einen haben die Kunden zuletzt ihre Lager geleert, die sie während Corona gefüllt hatten. Zum anderen befindet sich die Industrie insgesamt in einer Schwächephase, und auch der Konsum ist in vielen Ländern mäßig.
Weiterer Grund für die Flaute: China. Kaum ein Konzern setzt so auf das Reich der Mitte wie BASF. CEO Brudermüller erwartet dort 50 Prozent des globalen Chemiegeschäfts bis 2030. In Zhanjiang baut BASF einen Verbundstandort, ein eigener Offshore-Windpark soll ihn mit Strom versorgen.
China fällt derzeit als Zugpferd aus
Doch China hat Probleme – darunter leidet BASF. Das chinesische Wachstum bleibt seit Corona hinter den Erwartungen zurück. Zudem ist der Immobilienmarkt in der Krise und die Jugendarbeitslosigkeit hoch. Zuletzt ging auch der Einkaufsmanager-Index zurück, Zeichen für gedämpfte Aussichten.
Düstere Wolken bei BASF hatten sich schon 2022 gezeigt. Das Unternehmen kündigte daraufhin ein Sparprogramm über jährlich 500 Millionen Euro an. 2.600 Stellen will der Vorstand streichen, 2 Drittel in Deutschland. Gründe seien verschlechterte Geschäfte sowie Hemmnisse in Europa, etwa hohe Energiepreise.
Gewinn und Umsatz: Prognosen der Marktbeobachter
Der BASF-Gewinn pro Aktie wird nach der mittleren Schätzung von 9 Analysten auf finanzen.net im 2. Quartal 2023 bei rund 0,82 Euro liegen. Das ist ein Rückgang gegenüber dem 1. Quartal (1,93 Euro) und auch deutlich weniger als 2. Quartal 2022 mit einem Gewinn pro Aktie von rund 2,37 Euro.
Kein Wachstum verheißen auch die Umsatzprognosen – rund 17,97 Milliarden Euro schätzen die Analysten laut finanzen.net im Mittel für das 2. Quartal 2023. Das ist weniger als im Vorjahres-Quartal (rund 22,97 Milliarden Euro), aber etwas mehr als im 1. Quartal 2023 (rund 17,5 Milliarden).
Disclaimer:
Alle Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität. Der Text stellt keine Handelsempfehlung oder Anlageberatung dar.
Festgeld-Vergleich
Geben Sie die Laufzeit vor, ftd.de findet die besten Zinsen
Tagesgeld-Vergleich
Mit dem Einlagensicherungscheck sind Sie auf der sicheren Seite
Depot-Vergleich
Ohne den Vergleich von ftd.de sollten Sie kein Depot eröffnen
Geschäftskonten-Vergleich
Geschäftskonten müssen kein Geld kosten – sparen Sie mit ftd.de
Ratenkredit-Rechner
Ratenkredite wechseln häufig den Zins – sparen Sie bares Geld
Kreditkarten-Vergleich
Finden Sie schnell und einfach die günstigste Kreditkarte