Leverkusen – Er soll Bayer retten: nicht Xabi Alonso, der gerade die Fußballer zum Erfolg führt, sondern Bill Anderson, CEO des wankenden Pharma- und Agrarchemie-Riesen. Am Dienstag stehen Quartalszahlen an, und Anderson will beim Kapitalmarkttag erklären, wie er Bayer wieder flott macht.
Bei Anlegern ist der Konzern aktuell untendurch. Bei weniger als 30 Euro notiert die Aktie, schwach wie seit 2005 nicht. 2018 hatten die Leverkusener die Monsanto-Übernahme besiegelt – seither ist das Papier von 100 Euro abgerutscht. Die Glyphosat-Prozesse brachten Schadensersatzzahlungen und Schulden.
Als nächster Tiefschlag droht nun der Rauswurf aus dem EuroStoxx 50, dem Leitindex der Eurozone. Offenbar hat der Konzern 2 Monate in Folge die Verbleibe-Kriterien verfehlt, wie JPMorgan-Analyst Pankaj Gupta feststellt. So ist Bayer in der Rangliste der größten europäischen Firmen abgerutscht.
Führungskräfte verlieren Job – Dividende auf Minimum runter
Schafft Bayer den Turnaround? Schub geben soll ein Umbau der Strukturen. „Dynamic Shared Ownership“ heißt das neue Organisationsmodell. Bayer erhofft sich weniger Hierarchie und Bürokratie, schnellere Prozesse und mehr Innovation. Viele Leitungspositionen fallen weg.
Auch bei den Dividenden streicht Bayer: 3 Jahre lang will der Konzern nur das gesetzliche Minimum ausschütten. 0,11 Euro pro Aktie wären das für das Geschäftsjahr 2023. Bayer will so seine Schulden reduzieren und seine Flexibilität steigern. Am 26. April stimmt die Hauptversammlung darüber ab.
Investor soll in Aufsichtsrat – Showdown am Capital Market Day
Auch über neue Aufsichtsratsmandate entscheiden die Aktionäre: Neben der Biotech-Expertin Nancy Simonian und der US-Juristin Lori Schechter soll der aktivistische Investor Jeffrey Ubben in das Gremium rücken. In den Vorstand zieht Julio Triana ein, als neuer Chef der Sparte Consumer Health.
Die Märkte erwarten nun eine Weichenstellung am Kapitalmarkttag: Am Dienstag ab 14 Uhr will CEO Bill Anderson erklären, wie er die Karre aus dem Dreck zieht. Investoren legen unter anderem Wert auf einen Abbau der Schulden, die Belebung der Pharmasparte und die Lösung des Glyphosat-Problems.
Gewinn und Umsatz: Prognosen der Analysten
Das Bayer-Ergebnis pro Aktie dürfte im 4. Quartal 2023 den Prognosen zufolge deutlich nach oben gehen: Bei rund 1,39 Euro liegt die mittlere Schätzung von 8 Analysten laut finanzen.net. Im 3. Quartal hatte das Ergebnis pro Aktie rund 0,38 Euro betragen, im Vorjahresquartal rund 1,35 Euro.
Beim Umsatz rechnen die Experten mit einem Plus. Bei rund 11,71 Milliarden Euro liegt die Prognose im Schnitt für das 4. Quartal 2023. Das liegt über den rund 10,34 Milliarden Euro im Vorquartal, aber unter den rund 12 Milliarden Euro im 4. Quartal 2022. Das Geschäftsjahr endet am 31. Dezember.
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