McDonald’s ist mit über 40.000 Standorten weltweit das erfolgreichste Fast-Food-Unternehmen und eine der bekanntesten Marken der Welt. Seit Jahrzehnten glänzt McDonald’s mit Wachstum und hat sich mit seinem Franchise-Modell etabliert. Auch Chipotle Mexican Grill, bekannt für frische Zutaten, hat sich mit über 3.000 Standorten in den USA und mit internationaler Expansion einen festen Platz in der Fast-Casual-Restaurant-Branche erarbeitet. Ebenso zieht Texas Roadhouse mit seinem Steakhouse-Konzept immer mehr hungrige Gäste an.
Während diese 3 börsennotierten Unternehmen hohe Bewertungen aufweisen, bietet Greggs, die größte Fast-Food-Kette Großbritanniens, eine attraktivere, fair bewertete Anlagemöglichkeit.
Greggs: Die größte Fast-Food-Kette Großbritanniens
Greggs ist die führende Fast-Food-Kette in Großbritannien und hat sich mit 2.559 Verkaufsstellen zur größten Fast-Food- und Bäckerei-Kette des Landes entwickelt. Das Unternehmen bietet eine breite Palette von Produkten an, darunter traditionelle Backwaren wie Wurstbrötchen (Sausage Rolls), Frühstücksbrötchen, Pizzastücke, Donuts, Muffins und vegetarische und vegane Alternativen.
2-stelliges Wachstum durch Transformation
In den vergangenen 10 Jahren konnte Greggs eine atemberaubende Wachstumsgeschichte schreiben. Der Umsatz wurde um jährlich 9 Prozent und der Free Cashflow um 17,3 Prozent pro Jahr gesteigert. Das Ergebnis ist Teil einer großen Transformationsgeschichte. Denn Greggs kam zwischen 2004 und 2013 durch Wettbewerber wie Starbucks, Tesco Express und Subway in Bedrängnis. Das Wachstum nahm rapide ab.
Mit dem CEO-Wechsel 2013 wurde das Format des „Bäckers“ durch ein „Food-to-go“-Konzept ersetzt. Branding, Menü-Anpassung und die Ausweitung der Öffnungszeiten verschafften Greggs eine kontinuierliche Wachstumsphase. Heute werden wöchentlich 2,5 Millionen der bekannten Wurstbrötchen verkauft.
Weiteres Wachstum klar definiert
Bisher wurden 2024 weitere 129 Stores eröffnet und bis Ende 2026 sollen 3.000 Shops die Briten versorgen. Zum Vergleich: McDonald’s zählt im vereinten Königreich nur 1.300 Filialen. Trotz Inflation und Kostendruck für Konsumenten schafft es Greggs die Same-Store-Sales um 5 Prozent im 3. Quartal 2024 zu steigern. Der Gesamtumsatz konnte erneut 2-stellig, um 10,6 Prozent zulegen.
Die stetig wechselnden Menü-Angebote wie zuletzt eine BBQ Chicken Pizza und saisonale Getränke wie Pumpkin Spice Latte ziehen die Konsumenten an. Neben der gewöhnlichen Filialen gibt es auch Greggs-Outlet-Shops, die vorwiegend in benachteiligten Gegenden eröffnet wurden. In diesen Filialen wird unverkaufte Ware deutlich günstiger angeboten. Die Anzahl dieser Stores soll bis 2025 von 35 auf 50 Filialen anwachsen.
Investition in Produktion, Supply Chain und Technologie
Neben der kontinuierlichen Expansion seines Filialnetzes tätigt Greggs umfassende Investitionen in die Kundenbindung, den Service sowie in Produktions- und Logistikstandorte. Durch die Weiterentwicklung der Greggs-App und des CRM-Systems (Kunden-Management) hat das Unternehmen die Möglichkeit, seine Kunden mit personalisierten und exklusiven Angeboten anzusprechen.
Die Treue-App steigert bereits die Besuchshäufigkeit und die durchschnittliche Warenkorbgröße. Um die logistische Infrastruktur optimal an das Wachstum und die steigende Nachfrage anzupassen, ist die Errichtung von 2 weiteren Produktionsstätten geplant. Aus diesem Grund werden die Investitionskosten bis 2026 voraussichtlich weiterhin hoch bleiben.
Greggs hat Konsum-Trends im Blick
Die britische Kette passt sich den Konsumenten-Trends an. Sie nutzt Multi-Channel Vertriebswege mit Lieferservice und Click-and-Collect. Das Sortiment wird um vegane und nachhaltigere Alternativen erweitert, wie etwa der veganen Wurstrolle. Mit 4,9 von 5 Sternen trifft sie den Geschmack der Kunden. Auch in Produkttests schlägt die vegane Wurst von Greggs die Konkurrenz.
Preislich ist Greggs weiterhin günstig und hat somit auch mit Preisanhebungen noch „Wachstumspotenzial“. Gleichzeitig unterstützt Greggs gesunde Ernährung, indem mindestens 30 Prozent der angebotenen Produkte Salate und kalorienreduzierte Snacks sind. Greggs setzt auch auf umweltfreundliche Maßnahmen, etwa durch die Reduzierung von Einwegplastik und das Ziel, bis 2025 den Verpackungsaufwand um 25 Prozent zu reduzieren.
Welche Rendite bietet ein Greggs-Investment?
Greggs verzeichnet seit Jahren ein kontinuierliches Wachstum und trifft strategisch kluge Entscheidungen. Das Franchisemodell ermöglicht Bruttomargen von 61 Prozent, während die Verschuldung nur bei dem 0,6-fachen des EBITDA liegt. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20 und 2-stelligen Wachstumsraten ist Greggs im Vergleich zu Wettbewerbern wie McDonald’s und Starbucks, die deutlich geringere Wachstumsraten aufweisen, attraktiver bewertet.
Da das Unternehmen mit einer soliden Bilanz und gezielten Investitionen in das Wachstum den Aktionären einen Mehrwert bietet, beträgt die Kapitalrendite herausragende 22 Prozent. Zudem wird eine stetig wachsende Dividende gezahlt, die derzeit bei 2,2 Prozent liegt. Es ist daher wenig überraschend, dass Greggs in den letzten 10 Jahren eine beeindruckende Kursrendite von über 360 Prozent erzielt hat.
Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Über den Autor
Sophia studierte Betriebswirtschaft und absolvierte ein Auslandssemester an der Singapore Management University. Schon als kleines Kind hatte sie ihre Finanzen fest im Griff und sparte den Großteil ihres Taschengeldes. Auch sie vertraute lange den gängigen Anlageprodukten (Sparbuch, Bausparer, Lebensversicherung). Heute nimmt sie ihre Finanzen selbst in die Hand. Sie recherchiert täglich über Unternehmen und konzentriert sich auf Qualität, ergänzt durch ausgewählte Smallcaps und Wachstumswerte. Ihr Ziel ist es, den Zinseszinseffekt bestmöglich für den Vermögensaufbau zu nutzen.
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