
Hoffnungsträger: Mercedes-Benz CLA – Prototyp (Foto: Mercedes-Benz Group AG)
Stuttgart – Zuletzt hagelte es viele Hiobsbotschaften für den Autobauer mit dem Stern – und nun auch noch das: Toyota hat Mercedes-Benz als wertvollste Automarke überholt, so ein Ranking von Brand Finance. Am Donnerstag legt der Dax-Konzern Zahlen für das 4. Quartal und das Jahr 2024 vor.
Der Mercedes-Aktienkurs kannte 2024 vor allem eine Richtung: nach unten. Von über 76 Euro im Frühjahr ging es bis auf gut 51 Euro runter. Im neuen Jahr dann die Wende, parallel zum Aufwind im Dax legte das Papier um rund 15 Prozent zu und notierte heute bei 61,73 Euro (11 Uhr MEZ).
Vorstand schlägt Dividende vor – starker Gewinnrückgang im 3. Quartal
Mit Spannung erwarten die Aktionäre den Dividenden-Vorschlag, den der Vorstand am 20. Februar parallel zur Jahresbilanz publizieren will. Die letzte 4 Jahre stiegen die Ausschüttungen jährlich. Kommt jetzt in der Krise der Dämpfer? Nach 5,30 Euro 2024 rechnen Analysten laut finanzen.net nun mit 4,36 Euro.
Mercedes schockte die Märkte im Herbst mit einem ernüchternden Ergebnis im 3. Quartal: Umsatzrückgang im Jahresvergleich um 7 Prozent, Gewinneinbruch um heftige 54 Prozent. Die Umsatzrendite in der wichtigen Pkw-Sparte ging von 12,4 Prozent auf 4,7 Prozent zurück.
Chinesen bevorzugen BYD und Co. – Absatzrückgang im Jahr 2024
China ist die Problemzone Nummer 1, vor allem der Absatz von Luxusautos im Reich der Mitte steckt in einem strukturellen Tief. 12 Prozent weniger verkaufte der Autobauer im 3. Quartal. Speziell im E-Auto-Bereich setzen die Chinesen immer stärker auf ihre einheimischen Marken wie BYD oder Nio.
Die Krise spiegelt sich im Absatz 2024 wider: 2.389.000 Millionen Pkw und Vans bedeuten 4 Prozent weniger als im Vorjahr, darunter ein Minus von 3 Prozent bei den Pkw und satte 23 Prozent Einbruch bei reinen E-Pkw. Um 14 Prozent sank der Absatz von Luxus-Pkw, um 7 Prozent das Chinageschäft.
Qualitätsprobleme in den USA – CLA-Offensive im Jahr 2025
Wenig Grund zur Freude liefern auch eine aktuelle Qualitätsstatistik aus den USA. So haben Marktforscher von J.D. Power kürzlich US-Kunden nach der Zuverlässigkeit ihrer Fahrzeuge befragt. Mercedes-Benz belegt nur Platz 24 von 31 im Marken-Ranking, während es BMW auf Platz 8 schaffte.
CEO Ola Källenius betont das Positive und verweist auf gestärkte Pkw-Verkäufe im 4. Quartal in den Sparten Top-End und Core. Im Jahr 2024 habe Mercedes-Benz die Strahlkraft der Marke und des breiten Produktangebots unter Beweis gestellt. 2025 wolle man mit dem neuen CLA angreifen.
Källenius: gescheiterte Luxusstrategie – Sparpaket mit Stellenabbau
Einen Erfolg der Kompaktklasse CLA könnte Källenius gut gebrauchen, denn seine Strategie, im Luxussegment hohe Margen zu erzielen, sehen Kritiker als gescheitert an. Gerade die elektrischen Top-Modelle wie EQS und EQE kommen unabhängig von der China-Flaute nicht so recht an.
Zudem soll ein weiteres Sparprogramm das Unternehmen wieder in die Spur bringen. Das Management will unter dem Schlagwort „Next Level Performance“ 5 Milliarden Euro bis 2027 einsparen. 10 Prozent der Arbeitsplätze stehen zur Disposition, der Betriebsrat kündigt Proteste an.
Prognosen für Umsatz und Gewinn
Das Ergebnis pro Aktie schätzen die Prognosen im 4. Quartal 2024 besser ein als im Vorquartal: Rund 2,48 Euro beträgt die Schätzung von 5 Analysten laut finanzen.net. Im 3. Quartal 2024 hatte das Ergebnis je Aktie bei rund 1,81 Euro gelegen, im Vorjahresquartal waren es noch rund 2,99 Euro.
Auch beim Umsatz wird ein Anstieg erwartet. Bei rund 38,12 Milliarden Euro liegt die Schätzung für das 4. Quartal im Schnitt, gegenüber rund 34,53 Milliarden Euro im 3. Quartal. Im Vorjahresquartal betrug der Umsatz allerdings rund 40,26 Milliarden Euro. Das Geschäftsjahr endet am 31. Dezember.
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Alle Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität. Der Text stellt keine Handelsempfehlung oder Anlageberatung dar.


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