
Die S-Klasse: S 580 e 4MATIC von Mercedes-Benz (Foto: Mercedes-Benz AG)
Stuttgart – So sieht Autokrise aus: Das schwaches China-Geschäft, der Verlust von Marktanteilen in Fernost und jetzt im September eine Gewinnwarnung, all das lässt für den Bericht zum 3. Quartal nicht viel erwarten (Konferenz im Live-Stream). Anleger hoffen trotzdem auf ein Zeichen der Erholung. Dabei könnten Zölle nach einem Wahlsieg Trumps auch noch das US-Geschäft bremsen.
Als sich im Frühjahr die Anzeichen einer Auto-Krise verdichteten, ging auch die Aktie von Mercedes auf Sinkflug – von über 73 Euro im April auf rund 59 Euro (14.30 Uhr MESZ). Seit Jahresbeginn hat das Papier 5,91 Prozent eingebüßt – deutlich weniger aber als Konkurrent BMW (23,35 Prozent).
Minus 3,9 Prozent beim Umsatz, gar 19,1 Prozent weniger Gewinn vor Zinsen und Steuern: Die Mercedes-Zahlen im 2. Quartal 2024 sind verglichen mit dem 2. Quartal 2023 eingebrochen. Analog ging der Absatz zurück: Um 4 Prozent auf 600.100 Pkw und Vans im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Absatz in den USA gestiegen – China-Verkaufszahlen ziehen runter
Kaum anders die Lage im 3. Quartal: 594.600 Pkw und Vans – 3 Prozent weniger im Jahresvergleich. Zulegen konnte der US-Absatz (plus 33 Prozent) und die Mittelklasse im „Core-Segment“ (plus 4 Prozent). Sorgenkind sind aktuell S-Klasse und Co. in der „Top-End“-Kategorie (minus 12 Prozent).
Ein weiteres Problem: China. Dort stottert der Wirtschaftsmotor, Luxusgüter waren weniger gefragt. Im Elektro-Segment leidet Mercedes unter der aggressiven Preispolitik der chinesischen Hersteller. Das Resultat: minus 13 Prozent im 3. Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei den Pkw.
Scharfe Kritik an China-Zöllen – Meilenstein bei Batterien für E-Autos
Angesichts dessen kommt die China-Politik der EU-Kommission für Mercedes-Chef Ola Källenius eher ungelegen. Er fordert: Aufschub der Zölle auf Autos aus China. „Wir brauchen mehr Freihandel statt neuer Handelshemmnisse“, so Källenius auf bild.de. Man könne sich solch einen Streit nicht leisten.
Ein Schritt Richtung Elektro-Zukunft ist die neu eröffnete Batterierecyclinganlage in Kuppenheim – die erste eines Autobauers. Mit ihr schließt Mercedes den Batteriekreislauf. Das mechanisch-hydrometallurgische Verfahren soll 96 Prozent der wertvollen Rohstoffe zurückgewinnen.
Gewinn und Umsatz: Prognosen der Analysten
Der Mercedes-Gewinn pro Aktie wird im 3. Quartal 2024 nach der mittleren Schätzung von 5 Analysten auf finanzen.net bei rund 1,87 Euro liegen. Das ist ein Rückgang gegenüber dem 2. Quartal, für das Mercedes rund 2,95 Euro meldete, und gegenüber dem Vorjahresquartal (rund 3,44 Euro).
Kein Wachstum verheißen auch die Umsatzprognosen – rund 36,29 Milliarden Euro schätzen die Analysten im Mittel für das 3. Quartal. Das ist weniger als im Vorjahresquartal (knapp 37,20 Milliarden Euro), und als im 2. Quartal 2024 (rund 36,74 Milliarden). Das Geschäftsjahr endet am 31. Dezember.
Disclaimer:
Alle Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität. Der Text stellt keine Handelsempfehlung oder Anlageberatung dar.


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