Santa Clara – Licht aus, Spot an! Künstliche Intelligenz treibt die Weltwirtschaft – und Nvidia treibt die KI. Die ultraschnellen Chips gelten momentan als Taktgeber des Fortschritts, denn für generative Modelle sind sie fast alternativlos. Die Märkte blicken gebannt auf die heutigen Quartalszahlen.
Die steile Spannungskurve spiegelt sich im Aktienkurs: Am Dienstag notierte das Papier an der Nasdaq zweitweise über 481 US-Dollar und damit über dem Allzeithoch. Um 200 Prozent ist der Kurs 2023 gestiegen. Nvidia ist das Zugpferd der KI-Rallye, ein Kurssturz würde wohl den Markt mitreißen.
Letzte Geschäftsprognose hat den Markt entflammt
Ein Feuerwerk ging los nach Nvidias letztem Quartalsergebnis im Mai: „Die Geschäftsprognose des Unternehmens hat den Markt regelrecht in Flammen gesetzt“, resümiert Daniel Newman von der Tech-Analysefirma Futurum Group. Die Wachstumsaussichten hatte die kühnsten Prognosen übertroffen.
Tatsache ist: Die Latte für Nvidia liegt nun extrem hoch. Die Wall-Street-Analysten haben ihre Gewinnprognose für das 2. Geschäftsquartal nach oben korrigiert. Sie rechnen mit einem Nachfrage-Boom bei KI-Chips. Liegen die heutigen Zahlen unter der Prognose, wäre die Ernüchterung groß.
Enttäuscht Nvidia, droht erhebliche Marktkorrektur
Doch die Beobachter sind optimistisch. „Obwohl die Markterwartungen für Nvidia und die gesamte KI-Lieferkette deutlich gestiegen sind, gehen wir davon aus, dass das bullische KI-Server-Momentum die Markterwartungen weiterhin übertreffen wird“, schreibt etwa Frank Lee von der Großbank HSBC.
Eine Schlüsselrolle für die Tech-Branche habe Nvidia, betont Inge Heydorn von der Investmentfirma GP Bullhound auf reuters.com. „KI ist wirklich die letzte Säule des Wachstums, und alle sind davon abhängig. Wenn Nvidia Schwäche zeigt, könnte es zu einer erheblichen Marktkorrektur kommen.“
Wer Nvidia künftig Konkurrenz machen könnte
Schafft es Nvidia, die enorme Nachfrage zu bedienen? Nein, meinen Marktbeobachter. Nur die Hälfte der nachgefragten KI-Chips vom Typ H100 könne der Konzern aktuell auch bereitstellen. Schneller kann der Hersteller TSMC in Taiwan nicht liefern. Kunden müssen warten, die Preise steigen.
In die Angebotslücke will AMD stoßen: Ende 2023 soll der M1300X-Chip des US-Rivalen lieferbar sein. „AMDs Chips könnten bis zu 50 Prozent billiger sein als Nvidia-GPUs“, erwartet Analyst Harsh Kumar von Piper Sandler. Ein Handicap für AMD: Nvidias Software Cuda ist bereits Industriestandard.
Konkurrenz droht auch aus China – dorthin liefert Nvidia wegen der US-Handelsbeschränkungen nur abgespeckte Chip-Versionen. „Es gibt eine Menge GPU-Start-ups in China“, warnte unlängst Nvidias CEO Jensen Huang. Diese Wettbewerber müsse man ernst nehmen und „selbst sehr schnell laufen“.
Prognosen für Umsatz und Gewinn
Der Nvidia-Gewinn pro Aktie soll im Quartal von Mai bis Juli 2023 deutlich steigen: Bei rund 2,08 US-Dollar liegt die mittlere Prognose von 37 Analysten laut finanzen.net. Im Vorquartal lag der Wert noch bei rund 1,09 US-Dollar, lediglich rund 0,51 US-Dollar waren es im Vorjahresquartal.
Auch die Umsatzprognosen sehen einen starken Anstieg – rund 11,14 Milliarden US-Dollar schätzen die Analysten im Schnitt für das Quartal von Mai bis 2023. Fast 70 Prozent mehr als im Vorjahresquartal (rund 6,70 Milliarden US-Dollar) und auch deutlich über dem Vorquartal (rund 7,19 Milliarden US-Dollar). Das Geschäftsjahr von Nvidia endet am 31. Januar.
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