
Cola ist nur eines der Produkte von PepsiCo. (Foto: Freepik, naiklon1)
Purchase – PepsiCo ist ein kaum profitabler Gemischtwarenladen mit verkrusteten Strukturen. So jedenfalls sieht das der Investor Elliott, der 2 Prozent des Lebensmittelkonzerns übernommen hat. Ob der Druck auf CEO Roman Laguarta weiter steigt, werden die heutigen Quartalszahlen zeigen.
Die PepsiCo-Aktie war im September 2024 Jahr auf Sinkflug gegangen und verlor innerhalb eines Jahres rund 16 Prozent an Kurswert. Etwas Schwung entwickelte sich nach den Quartalszahlen im Juli, die die Prognosen übertrafen. Zum Börsenstart gestern notierte das Papier bei 140,46 US-Dollar.
Bei der Dividende ist PepsiCo weiter verlässlich. Die letzte Quartalsausschüttung am 30. September betrug rund 1,42 US-Dollar pro Aktie, was einer jährlichen Rendite von 4 Prozent entsprach.
Prognose Gesamtjahr 2025 – Schwäche in Nordamerika
Stabil blieb zuletzt auch die Prognose für das Gesamtjahr, nachdem der US-Konzern im April noch den Ausblick gesenkt hatte. Demnach soll 2025 der Umsatz im niedrigen 1-stelligen Bereich wachsen, der währungsbereinigte Kerngewinn je Aktie aber um 3 Prozent auf 7,91 US-Dollar zurückgehen.
Gerade auf dem nordamerikanischen Markt ist PepsiCo angeschlagen. So musste die Food-Sparte mit Snack- und Cerealien-Marken wie Frito-Lay und Quaker Foods im 2. Quartal einen Rückgang des Volumens um 1 Prozent hinnehmen. Die Präferenzen ändern sich, gesunde Ernährung wird wichtiger.
Snacks: zu teuer und ungesund – PepsiCo schwenkt um
Das dringendste Problem sei die schwache Nachfrage nach Snacks, betont der Analyst Nik Modi von RBC Capital. Der Umsatz von Frito-Lay stagniere seit 2 Jahren. „Fritos größtes Problem ist die Erschwinglichkeit, vor allem für Verbraucher mit niedrigem und mittlerem Einkommen“, so Modi.
Die Kunden in den USA steigen zunehmend auf gesündere Riegel um, speziell proteinhaltige Snacks liegen im Trend. Seit Jahresbeginn versucht PepsiCo auf den Zug aufzuspringen, investiert in gesunde Produkte und hat zum Beispiel die Marke Poppi, Anbieter von probiotischer Limonade, übernommen.
Laguarta setzt auf Protein – Indien als neuer Wachstumsmarkt
“Protein ist eindeutig ein schnell wachsendes Untersegment in unseren Lebensmittel- und Getränkekategorien”, stellte PepsiCo-Chef Ramon Laguarta im Juli heraus und versprach: “Wie immer folgen wir den Verbrauchern und versuchen, Verbraucherlösungen anzubieten.”
Angesichts der US-Schwäche sucht PepsiCo sein Heil auch weltweit. Im September besuchte CEO Laguarta Indiens Premier Narendra Modi, im Schlepptau den kompletten Konzernvorstand. Indien ist einer von 13 PepsiCo-Kernmärkten, mit einem schnell wachsenden Snack- und Softdrink-Geschäft.
Elliott will Kurs ändern – Laguarta zeigt Gesprächsbereitschaft
In der aktuellen Flaute hat sich nun der aktivistische Investor Elliott Management einen Anteil von 2 Prozent an PepsiCo gesichert und fordert eine strategische Mitsprache: Elliott will wenig profitable Marken und Produkte des Konzerns einstellen, die Kosten senken und die Abfüllbetriebe ausgliedern.
Gewöhnlich reicht ein 4-Milliarden-Investment kaum aus, um bei dem 200-Milliarden-Dollar schweren Lebensmittelriesen mitzureden. Doch die Lage ist komplex, PepsiCo hat angekündigt, Elliotts Konzept zu prüfen – im Rahmen eines “aktiven und produktiven Dialogs” mit den Aktionären.
Gewinn und Umsatz: Prognosen der Marktbeobachter
Der PepsiCo-Gewinn pro Aktie soll im 3. Quartal 2025 wieder steigen: Bei rund 2,26 US-Dollar liegt die mittlere Prognose von 15 Analysten laut finanzen.net. Im 2. Quartal musste sich Pepsi noch mit rund 0,92 US-Dollar zufriedengeben. Im Vorjahresquartal waren es 2,23 US-Dollar.
Ein leichtes Plus verheißen die Umsatzprognosen – rund 23,8 Milliarden US-Dollar schätzen die 13 Analysten im Schnitt für das 3. Quartal laut aktiencheck.de. Im 2. Quartal 2025 lag der Umsatz bei 22,73 Milliarden US-Dollar. Das Geschäftsjahr endet am 31. Dezember.
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