
Honeywell und RTX profitieren von geopolitischen Spannungen, Hightech-Nachfrage und langfristigen Wachstumsfeldern in der Verteidigungsindustrie (Foto: freepik, lfc626)
Die weltweite Sicherheitslage verschärft sich zunehmend. Kriege in Europa, Spannungen im Nahen Osten und Konflikte über Kontinente hinweg sorgen dafür, dass Aktien von Verteidigungsunternehmen besonders gefragt sind. Europäische Rüstungsunternehmen sind bereits deutlich überbewertet, während es in den USA noch etablierte Industriegiganten gibt, die technologisch führend sind und auf die geopolitischen Herausforderungen Lösungen anbieten. Honeywell und RTX stehen für robuste Margen, stabile Auftragsbücher und bedienen Zukunftsfelder wie Drohnentechnologie, Cybersecurity und militärische Luftfahrt.
Honeywell
Der 1885 gegründete Industriekonzert Honeywell gehört zu den beständigen Unternehmen, die sich über Jahrzehnte durchsetzen konnten. Honeywell ist heute in vier Segmenten mit Luftfahrt, Gebäudetechnik, Industrieautomatisierung und Energie tätig. Damit decken sie Bereiche ab, die von langfristigen Trends profitieren werden. Aktuell steht der wachsende Verteidigungsbedarf im Fokus. Die Aerospace-Sparte steigerte ihren Umsatz im ersten Quartal 2025 um 14 Prozent, doch die Automatisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind weitere, nicht zu unterschätzende Zukunftstrends.
Drohnentechnologie und Datenzentren als neue Wachstumstreiber
Honeywell positioniert sich bereits frühzeitig in Zukunftsmärkte wie Flugtaxis und Drohnentechnologien. Mit dem „Anthem“-Cockpit oder elektromechanischen Aktuatoren ist Honeywell gut positioniert. Auch bei Rechenzentren punktet Honeywell, denn die Automatisierungslösungen sind ein wachsendes Segment.

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Strategische Zukäufe und Aufspaltung bringen Potenzial
Honeywell konzentriert sich vermehrt auf Übernahmen, die einen positiven Einfluss auf die Margen haben. Mit Sundyne (LNG-Kompressoren) oder Catalyst Technologies (nachhaltige Chemiekatalyse) stärkt Honeywell die Margen. Seit 2016 wurde die Bruttomarge von 29,6 Prozent auf heute 39,1 Prozent gesteigert. Ein weiterer zentraler Schritt wird die geplante Aufsplittung des Konzerns bis 2026 sein. Eine Aufsplittung in die Bereiche Luft- & Raumfahrtstechnologien, Automatisierung und nachhaltige Energie macht Sinn. Anleger werden von einer möglichen Aufwertung profitieren. Die operativ unabhängigen Einheiten können wiederum von besseren Wachstumschancen, rascheren Entscheidungsprozessen und einer gezielten Kapitalallokation profitieren.
Mit einem KGV von 22 liegt Honeywell unter dem Schnitt vergleichbarer Industrieunternehmen. Die Dividendenrendite beträgt rund 2 Prozent. Trotz temporärer Belastungen durch Zölle und Integrationskosten erwartet das Management ab 2026 wieder steigende Margen. Wer auf strukturelles Wachstum, technologische Führerschaft und globale Rüstungsnachfrage setzt, findet in Honeywell eine spannende Langfrist-Story.
RTX Corporation
RTX (ehemals Raytheon Technologies) ist einer der weltweit größten Anbieter für Verteidigungs-, Luftfahrt- und Raumfahrttechnologie. Mit einem Rekordauftragsbestand von 217 Milliarden US-Dollar profitiert RTX massiv von der globalen Aufrüstung und dem steigenden Reiseverkehr. Neben klassischen Patriot-Systemen wächst vor allem der Bereich der Kurzstrecken-Luftabwehr durch neue Kooperationen in Europa. Auch zivile Luftfahrt treibt das Geschäft: Mit Kunden wie Airbus und steigenden Auslieferungen verzeichnet RTX im Aftermarket-Bereich aktuell ein Wachstum von 21 Prozent zum Vorjahr.
GFT-Problematik im Griff und MRO boomt
RTX hat die GTF-Pulvermetallkrise von 2023 erfolgreich hinter sich gelassen. Dank gezielter Investitionen in das globale Wartungsnetzwerk (MRO) stieg die Auslastung im ersten Quartal 2025 um 35 Prozent im Jahresvergleich. Gleichzeitig konnten die Durchlaufzeiten um rund 10 Prozent verkürzt werden – ein klarer Effizienzgewinn. Auch finanziell steht das Unternehmen solide da. Die Cashflow-Conversion liegt bei über 100 Prozent und die Dividendenrendite beträgt rund 1,8 Prozent. Die jüngste Aufwertung der Kreditwürdigkeit durch Ratingagenturen unterstreicht zusätzlich das Vertrauen in die Zukunft des 90-jährigen Industrieunternehmens.
RTX hat positive Wachstumsaussichten
Positiv entwickelt sich auch das Europageschäft. In Ländern wie Deutschland stiegen die Verteidigungsausgaben 2024 um 28 Prozent, neue NATO-Initiativen und EU-Projekte fördern Investitionen in Luftabwehr und Raketentechnik, wovon auch RTX profitiert. Bei den Stinger-Systemen erwartet RTX einen Produktionsanstieg um 50 Prozent im kommenden Jahr.
Für 2026 bietet wiederum in den USA der massive Verteidigungshaushalt Rückenwind. Analysten prognostizieren für RTX ein Gewinnwachstum von bis zu 9 Prozent pro Jahr bis 2027, was das aktuell ambitionierte KGV von 24 relativiert.
Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Über den Autor
Sophia studierte Betriebswirtschaft und absolvierte ein Auslandssemester an der Singapore Management University. Schon als kleines Kind hatte sie ihre Finanzen fest im Griff und sparte den Großteil ihres Taschengeldes. Auch sie vertraute lange den gängigen Anlageprodukten (Sparbuch, Bausparer, Lebensversicherung). Heute nimmt sie ihre Finanzen selbst in die Hand. Sie recherchiert täglich über Unternehmen und konzentriert sich auf Qualität, ergänzt durch ausgewählte Smallcaps und Wachstumswerte. Ihr Ziel ist es, den Zinseszinseffekt bestmöglich für den Vermögensaufbau zu nutzen.


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