
SAP – widerstandsfähig in Krisen (KI-Foto: Freepik, aneganteng90)
Walldorf – SAP hat den Spitzenplatz in Europa erobert. Der größte europäische Konzern nach Marktwert lässt den Halbleiter-Spezialisten ASML und die Pharma-Ikone Novo Nordisk hinter sich. KI und Cloud geben dem Tech-Riesen Rückenwind. Heute kommen die Zahlen für das 2. Quartal.
Allerdings: Der Aktienkurs hat im Februar seine Rekordjagd (Allzeithoch: 283,50 Euro) abgebrochen. Auch nach der Erholung vom Zoll-Tief im April reichte es nur zur Seitwärtsbewegung. Gestern notierte das Papier im Minus bei 262,25 Euro (15.45 Uhr MESZ), der Q2-Bericht könnte die weitere Richtung weisen.
Das letzte Quartalsergebnis konnte durchaus überzeugen: Der SAP-Umsatz stieg um 12 Prozent auf rund 9 Milliarden Euro im Vorjahresvergleich, wobei die Cloud-Sparte um 28 Prozent zulegte. Stark auch das Plus von 58 Prozent beim operativen bereinigten Gewinn auf 2,5 Milliarden Euro.
Prognose für 2025 bestätigt – Resilienz als SAP-Merkmal
An seiner Prognose für 2025 hat SAP festgehalten: Das Management rechnet mit einem bereinigten operativen Ergebnis von 10,3 bis 10,6 Milliarden Euro. Der Umsatz aus Cloud- und Software-Geschäft soll bei 33,1 bis 33,6 Milliarden liegen, die Cloud-Sparte allein 21,6 bis 21,9 Milliarden Euro erzielen.
Hohe Krisenresistenz sehen Beobachter mittelweile als SAP-Stärke. Der Konzern lebe zu 86 Prozent von wiederkehrenden Einnahmen, betonte CEO Christian Klein im April. Hinzu kommt: Gerade in den Zollstreits der USA mit anderen Ländern könne die SAP-Software helfen, Lieferketten zu optimieren.
Künstliche Intelligenz ist Treiber – Kritik am europäischen AI Act
SAP erwartet, dass Künstliche Intelligenz ein Treiber für das Geschäft bleibt. So hilft der KI-Copilot Joule, Prozesse zu automatisieren und die Produktivität steigern. „AI first“ hat SAP-Chef Christian Klein zur Leitlinie erklärt, SAP engagiert sich auch für eine deutsche KI-Gigafactory.
Die Europäische Union müsse jetzt die KI von ihren Fesseln befreien, hat neulich SAP-Chef Klein gemeinsam mit dem Siemens-Kollegen Roland Busch in einem Interview mit faz.net gefordert. In der Kritik steht der europäische AI Act, der die europäische KI-Branche ausbremse und reformiert werden müsse.
Momentum durch Cloud-Migration – Partnerschaft mit Nvidia
Den Trend in die Cloud bedient der Dax-Konzern mit Programmen wie „RISE with SAP“, die ganzheitlich die digitale Transformation unterstützen. Zuletzt hat etwa der Schmuckproduzent Pandora entschieden, bei der digitalen Optimierung der Geschäftsprozesse auf SAP zu setzen.
Eine Stärke von SAP sind Kooperationen: So arbeiten die Walldorfer nun mit dem Chip-Giganten Nvidia daran, lokale Ökosysteme für Künstliche Intelligenz zu schaffen, um Kontrolle über Know-how und Kundendaten zu behalten. Auch mit KI-Shooting-Star Palantir hat SAP eine Partnerschaft initiiert.
Prognosen für Umsatz und Gewinn
Das SAP-Ergebnis-pro-Aktie erwarten die Prognosen im 2. Quartal 2025 etwas unter dem Vorquartal: Rund 1,44 Euro beträgt die mittlere Schätzung von 21 Analysten laut finanzen.net. Im 1. Quartal hatte er bei rund 1,52 Euro gelegen, bei rund 0,76 Euro lag der Gewinn je Aktie im 2. Quartal 2024.
Beim Umsatz rechnen die Experten mit einem Plus. Bei rund 9,08 Milliarden Euro liegt die Schätzung für das 2. Quartal im Schnitt, gegenüber einem Umsatz von rund 9,01 Milliarden Euro im 1. Quartal 2025 und rund 8,29 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Das Geschäftsjahr endet am 31. Dezember.
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