Uber hat sich als führender Player im weltweiten Mobilitäts- und Lieferdienstmarkt etabliert und profitiert von einer starken Positionierung, diversifizierten Einnahmestruktur und strategischen Partnerschaften im Bereich autonomer Fahrzeuge. Die beeindruckende finanzielle Performance und die Marktdominanz bieten langfristiges Wachstumspotenzial.
Doch es gibt auch stets regulatorische Risiken und die Gefahr eines zunehmenden Wettbewerbsdrucks. Welche Chancen und Risiken ergeben sich mit einem Investment in Uber?
Uber hat zahlreiche Einnahmequellen
Uber hat sich im Laufe der Jahre geschickt über verschiedene Einnahmequellen diversifiziert. Neben dem klassischen Ride-Hailing, das Optionen wie Standardfahrten, gemeinsame Fahrten und Luxusfahrten umfasst, bietet Uber auch den Essenslieferservice Uber Eats an. In einigen Regionen ist Uber zudem in der Fahrzeugvermietung aktiv, häufig in Zusammenarbeit mit traditionellen Anbietern.
Ein weiteres Angebot von Uber in ausgewählten Städten ist die Vermietung von Fahrrädern und E-Scooter. Sehr lukrativ ist auch das Werbegeschäft. Mit Uber Ads werden Werbeflächen in der App, auf Fahrzeugen und im Inneren der Fahrzeuge vermarktet. Zusätzlich erzielt Uber regelmäßige Einnahmen durch Abonnements wie Uber One für Dauernutzer sowie Uber for Business.
Uber als Marktführer mit steigenden Cashflows
Uber hat sich über die letzten Jahre zum Marktführer in praktisch allen Transportbereichen entwickelt. Die Plattform profitiert von der technologischen Reife und dem Netzwerkeffekt.
Während Uber 2022 noch Schwierigkeiten hatte, profitabel zu werden, legte das Cashflow-Wachstum in den letzten Quartalen dreistellig zu, während die aktienbasierten Vergütungen erfreulicherweise zurückgegangen sind. Der freie Cashflow nach Abzug der aktienbasierten Vergütung liegt über die letzten 4 Quartale bereits bei 10 Prozent.
Uber meldete im letzten Quartal ein Umsatzwachstum von 20,6 Prozent. Die Bruttobuchungen konnten um 16 Prozent zulegen. Die Take-Rate hat das Unternehmen damit weiter ausgebaut, sie liegt nun bei 27 Prozent (davor 26 Prozent). Besonders beachtlich ist die Verbesserung der Profitabilität. Denn das EBITDA konnte um 55 Prozent gesteigert werden. Da die Bruttobuchungen mittlerweile nur noch im Bereich von 16 bis 20 Prozent liegen, kann man festhalten, dass sich Uber nicht mehr im Hyperwachstum befindet.
Dennoch gibt es zahlreiche Wachstumsfelder auf internationaler Ebene, über Anzeigen, im Bereich des Frachtwesens, der Lebensmittel oder auch im ländlichen Bereich. Der Fokus liegt jetzt auf der Margenausweitung und dem Cashflow-Wachstum. Bereits die Verbesserung dieser beiden Metriken sollte den Aktienkurs langfristig deutlich treiben. Uber ist inzwischen auch bereit, erste Aktien zurückzukaufen.
Rekord: Plus 70 Prozent an Uber One Mitgliedschaften
Nicht nur die Anzahl der Fahrten konnte Uber weiter ausweiten, auch die Zahl der Uber One Nutzer, die den besonders treuen Kundenstamm widerspiegeln, ist gewachsen. Uber One zählt nun über 25 Millionen Mitglieder. Das stellt ein Wachstum von 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr dar. Bereits mit einer monatlichen Gebühr von 9,99 US-Dollar ist eine Mitgliedschaft mit zahlreichen Vorteilen bei Uber Eats und auch bei den Fahrten möglich.
Das Cross-Selling-Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. Zuletzt wurde die Partnerschaft mit Turo verkündet. Damit können Uber-Nutzer in mehreren Ländern der Welt direkt über die App zwischen 1.600 Fahrzeugmodellen von Turo wählen und mieten.
Gerüchte einer Expedia-Übernahme wurden nicht bestätigt
Zuletzt gab es auch Gerüchte, dass Uber Interesse an einer Expedia-Übernahme hätte. CEO Dara Khosrowshahi war früher selbst für Expedia tätig, und es gäbe zahlreiche Synergien, die zu einer Margenverbesserung führen würden. Mit Hotel- und Reisedienstleistungen würde Uber weiter in Richtung Lifestyle-Super-App vorstoßen. Doch Stand heute sind diese Übernahmen nur Gerüchte und wurden von Expedia-Chairman Barry Diller bereits widerlegt.
Bedrohung durch Robo-Taxis ist aktuell heiße Luft
Immer wieder werden Robotaxis als Bedrohung für Uber gesehen. Doch Uber hat weitere Partnerschaften mit Branchenführern für autonome Fahrzeuge geschlossen. Zu den bekanntesten Partnern zählen heute BYD, Waymo, WeRide sowie Cruise. Uber positioniert sich als idealer Partner für Entwickler von Hardware und Software autonomer Fahrzeuge. Uber unterstützt dabei, deren Technologie global einzuführen und zu skalieren. CEO Khosrowshahi deutet weitere Partnerschaften in 2025 an.
Uber: mehr Chancen als Risiken
Uber ist ein leistungsstarkes Plattformunternehmen mit klarer Marktführerschaft. Uber kann noch lange durch Netzwerkeffekte, Expansion und Cross-Selling wachsen. Das Management hat bislang alles richtig gemacht, um den Wettbewerbsvorteil des Unternehmens auszubauen. Dennoch bleibt Uber ein Technologieunternehmen, das immer wieder von möglichen Disruptionen betroffen sein könnte. Wer in Technologie investiert, muss daher ständig das Marktumfeld im Auge behalten.
Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Über den Autor
Sophia studierte Betriebswirtschaft und absolvierte ein Auslandssemester an der Singapore Management University. Schon als kleines Kind hatte sie ihre Finanzen fest im Griff und sparte den Großteil ihres Taschengeldes. Auch sie vertraute lange den gängigen Anlageprodukten (Sparbuch, Bausparer, Lebensversicherung). Heute nimmt sie ihre Finanzen selbst in die Hand. Sie recherchiert täglich über Unternehmen und konzentriert sich auf Qualität, ergänzt durch ausgewählte Smallcaps und Wachstumswerte. Ihr Ziel ist es, den Zinseszinseffekt bestmöglich für den Vermögensaufbau zu nutzen.
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