
Knappes Angebot und steigende Nachfrage treiben die Preise in die Höhe. (Symbolbild, Foto: freepik, haritonovstock)
In den vergangenen Jahren gab es für Bergbauprojekte kaum Anreize, das vorherrschende Angebotsdefizit an Uran zu beheben, da die Preise zu unattraktiv waren. Aus diesem Grund haben sich die Preise in den letzten 5 Jahren bereits erhöht. Doch sie sind weiter für viele Produzenten nicht attraktiv genug. Ein weiterer Anstieg der Uranpreise ist somit nötig, um die Uranproduktion voranzutreiben und das Defizit zu beseitigen.
Die Uranproduktion ist aktuell nicht wirtschaftlich
Das Angebot an Uran wird durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt, darunter Produktionsengpässe bei den größten Uranproduzenten und die steigenden Kosten für den Bergbau. Kazatomprom, der weltweit größte Uranproduzent, hat seine Produktionsprognosen aufgrund von Herausforderungen in der Kostenstruktur und der Rentabilität gesenkt.
Die um 17 Prozent reduzierte Produktionsprognose von Kazatomprom hat erhebliche Auswirkungen auf die globalen Uranressourcen. Diese Angebotsengpässe werden durch stets zu niedrige Uranpreise verschärft, die es den Produzenten erschweren, neue Projekte zu finanzieren. Solange die Preise nicht ausreichend steigen, um die Rentabilität neuer Minen zu gewährleisten, bleibt das Uranangebot knapp. Diese Engpässe werden bei steigendem Bedarf in der Zukunft zu höheren Preisen führen.
Verdreifachung der Nachfrage bis 2050
Experten prognostizieren eine Verdreifachung der Urannachfrage bis 2050. Der wesentliche Treiber für den künftig steigenden Uranbedarf ist die steigende Nachfrage nach Elektrizität. Die Weltbevölkerung wächst, das globale Bruttoinlandsprodukt steigt und die Entwicklungsländer haben zunehmenden Bedarf an Elektrizität. Die Kernenergie wird als eine der vielversprechendsten Optionen angesehen, um den steigenden Energiebedarf zu decken und gleichzeitig die Klimaziele zu erreichen.
Zahlreiche Länder setzen verstärkt auf Kernkraft und investieren in die Erweiterung der Kapazitäten. Damit wird die Nachfrage nach dem knappen Uran weiter ansteigen. Ein weiterer bedeutender Faktor ist der Anstieg des Energiebedarfs durch neue Technologien, insbesondere durch Rechenzentren und Elektrofahrzeuge. In den USA wird beispielsweise erwartet, dass der Stromverbrauch von Rechenzentren bis 2030 von 3 Prozent auf 8 Prozent des gesamten Stromverbrauchs ansteigen wird. Diese Entwicklung könnte die Nachfrage nach Uran zusätzlich befeuern, da nukleare Energie als eine der zuverlässigsten und emissionsärmsten Energiequellen gilt.
Steigende Uranpreise sind unabdingbar
Zahlreiche neue Minen wurden stillgelegt, da die Produktion zu aktuellen Uranpreisen nicht wirtschaftlich ist. Es fehlt eine faire Bewertung des Uranpreises. Die massive Dysbalance zwischen Angebot und künftiger Nachfrage wird zu deutlich höheren Uranpreisen führen.
Zusätzlicher Treiber: Inflation
Die Inflation und hohen Staatsdefizite unterstützen die Nachfrage nach knappen Sachwerten, insbesondere Uran, da es schwer zu fördern und ohne Ersatz ist. Atomkraftwerke benötigen Uran, und Betreiber werden jeden Preis bezahlen, um die Kraftwerke in Betrieb zu halten. Ein Stillstand wäre mit extrem hohen Fixkosten verbunden. Der Kostenanteil von Uran beträgt hingegen nur einen kleinen Prozentanteil der Gesamtkosten.

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Uran als Investment
Die Kernenergie steht vor einer Renaissance: Kraftwerke werden ausgebaut, neue Kraftwerke werden eröffnet und alte Kraftwerke werden reaktiviert, um den steigenden Strombedarf zu decken und die Klimaziele zu erreichen. Der Uranmarkt wird von einer dramatischen Steigerung des Bedarfs profitieren, denn die Produktion ist nur wirtschaftlich, wenn auch der entsprechende Uranpreis dafür bezahlt wird. Die größten börsennotierten Unternehmen sind Kazatomprom und Cameco.
Weltgrößter Uranproduzent: Kazatomprom
Kazatomprom aus Kasachstan ist der weltgrößte Uranproduzent und wird staatlich unterstützt. Kazatomprom hat besonders niedrige Förderkosten und verfolgt eine flexible Produktionsstrategie. Damit kann Kazatomprom sehr viel Macht auf den Uranmarkt und dessen Preise ausüben. Als kasachisches Unternehmen ist es stets günstig bewertet. Während die Bruttomarge bei 52,6 Prozent und die Kapitalrendite bei 23,4 Prozent liegen, weist Kazatomprom nur ein KGV von 7 und ein KCV von 10 auf. Neben der günstigen Bewertung und Wachstumsaussichten gibt es aktuell eine Dividende in Höhe von 6 Prozent.
Langfristige Lieferverträge: Cameco
Cameco, ist ein weiterer börsennotierter Uranproduzent aus Kanada. Cameco verfügt über langfristige Lieferverträge mit Kernkraftwerksbetreibern. Mit einer Beteiligung an Westinghouse expandiert Cameco auch in den Kernbrennstoff-Sektor. Mit umfangreichen Reserven und einer soliden Bilanz ist das Unternehmen gut positioniert, um von langfristigem Urantrend zu profitieren. Die Bruttomarge liegt jedoch nur bei 34 Prozent und die Bewertung ist im Vergleich zu Kazatomprom aufgrund der geografischen Lage deutlich höher, obwohl das Unternehmen in der Vergangenheit deutlich langsamer gewachsen ist.
Lizenz- und Streaming-Modell: Uranium Royalty Corp.
Als dritte Investmentoption im Uransektor ist Uranium Royalty Corp. zu nennen. Im Gegensatz zu traditionellen Minenbetreibern setzt Uranium Royalty Corp. auf ein Lizenz- und Streaming-Modell, bei dem das Unternehmen an den Umsätzen bestehender Uranminen partizipiert, ohne selbst Minen zu betreiben. Dadurch entfallen operative Risiken und hohe Investitionskosten.
Uranium Royalty Corp. hält Anteile an einigen der weltweit führenden Uranprojekte, darunter Cigar Lake und McArthur River (betrieben von Cameco). Das Unternehmen profitiert von steigenden Uranpreisen sowie neuen Lizenzgebühren aus zukünftigen Minenprojekten. Mit einer starken Finanzposition (hoher Cash- und Uranbestand) und der wachsenden Nachfrage nach Kernenergie bietet Uranium Royalty Corp. eine diversifizierte, risikoärmere Möglichkeit, am Uranmarkt zu partizipieren.
Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Über den Autor

Sophia studierte Betriebswirtschaft und absolvierte ein Auslandssemester an der Singapore Management University. Schon als kleines Kind hatte sie ihre Finanzen fest im Griff und sparte den Großteil ihres Taschengeldes. Auch sie vertraute lange den gängigen Anlageprodukten (Sparbuch, Bausparer, Lebensversicherung). Heute nimmt sie ihre Finanzen selbst in die Hand. Sie recherchiert täglich über Unternehmen und konzentriert sich auf Qualität, ergänzt durch ausgewählte Smallcaps und Wachstumswerte. Ihr Ziel ist es, den Zinseszinseffekt bestmöglich für den Vermögensaufbau zu nutzen.


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