Bochum – Hier hohe Zinsen und Preisverfall – dort Wohnungsnot und steigende Mieten: Das ist die Anatomie der Immobilienkrise. Ist das Schlimmste überstanden? Sinkende Zinsen scheinen bereits greifbar. Ein Signal erhoffen sich die Märkte von der Jahresbilanz des Wohnungsriesen Vonovia SE.
Die Vonovia-Aktie hat im 4. Quartal kräftig aufgeholt, bewegt sich 2024 eher seitwärts und notiert derzeit bei etwas über 27 Euro. Analysten sehen gute Perspektiven, berichtet deraktionaer.de. Im Schnitt liegt demnach der faire Wert nach Einschätzung der Marktbeobachter bei 32,53 Euro.
Um Schulden zu tilgen, gibt der Dax-Konzern in großem Stil Wohnungen und Beteiligungen ab. 3,7 Milliarden Euro hatte der Konzern Stand Anfang November so erlöst – mehr als 2023 geplant. Insgesamt will Vonovia rund 66.000 Einheiten im Wert von rund 13 Milliarden Euro veräußern.
Wertverlust in der Krise – doch das Mietgeschäft läuft
In der Niedrigzinsphase hatte Vonovia kräftig zugekauft. Doch mit dem Zinsanstieg büßten die Immobilien ab 2022 rapide an Wert ein – schmerzhafte Abschreibungen waren die Folge. Nach Angaben von rnd.de besitzt der Wohnungsriese etwa 548.000 Wohnungen, vor allem in Deutschland.
Andererseits lief es zuletzt im Tagesgeschäft rund – der Wohnraummangel und steigende Mieten zeigen hier ihre Wirkung. Der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) des Konzerns stieg in den ersten 9 Monaten 2023 auf 1,8 Milliarden Euro im Vergleich zu 1,69 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Auch LEG operativ auf Kurs – CEO Buch kritisiert Mietrecht
Ähnlich ist die Situation beim Wettbewerber LEG, der Anfang er Woche seine Bilanz 2023 vorgelegt hat. Das Düsseldorfer Unternehmen musste zwar seine Immobilien um 11,9 Prozent abwerten. Operativ fiel aber ein Jahresgewinn von 673 Millionen Euro an, eine Dividende wurde angekündigt.
Angesichts der Wohnungsnot in Deutschland hat Vonovia-Chef Rolf Buch eine Änderung des Mietrechts ins Spiel gebracht. Man müsse fragen, wer im Vergleich zu seiner Leistungsfähigkeit zu wenig zahlt. Der Staat solle lediglich das günstige Segment schützen, das würde Neubau befördern.
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Alle Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität. Der Text stellt keine Handelsempfehlung oder Anlageberatung dar.
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