Jeder will sie im Depot haben: Gewinn-Aktien. Doch viele haben nur einen kleinen Teil an Gewinner-Aktien im Depot, weil sie entweder auf falsche Faktoren achten oder Gewinner zu früh verkaufen und ständig auf neue Ideen und Trends aufspringen. Wir sind davon überzeugt, dass Gewinner-Aktien auf lange Sicht kein Glücksfall sind. Heute wollen wir einzelne Parameter hervorheben, auf die wenige Anleger achten. Wenn alle Punkte erfüllt sind, dann kann man tatsächlich von Gewinner-Aktien sprechen. Doch schon eine hohe Übereinstimmung mit nachstehenden Kriterien macht sie zu Gewinner-Aktien.
Ein besonders wichtiger qualitativer Faktor: Management
Unternehmen, die von erfahrenem Management oder ihren Gründern geleitet werden, haben oft einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Markt. Entweder die Gründer(-familie) führen das Unternehmen seit Jahren oder Jahrzehnten erfolgreich (zum Beispiel LVMH, Arista Networks) oder es steht ein Management dahinter, dass exzellent agiert und im Idealfall auch einen hohen Anteil an Aktien hält (zum Beispiel Lululemon, Brookfield Asset Management).
Ein starkes Management leitet ein Unternehmen durch schwierige Zeiten. Es legt Wert auf eine ausgezeichnete Unternehmenskultur und zufriedene Mitarbeiter. Sie wissen, worauf es langfristig ankommt und in welchen Phasen welche Strategie das Unternehmen voran bringt. Sie werden nicht maßlos riskante Schritte setzen und hohe Schulden aufnehmen, aber sich auch nicht scheuen, Investitionen zu tätigen, um weiter zu wachsen und Shareholder-Return zu erzeugen.
Ein starkes Management erkennt man, indem man sich tiefgründig mit dem Unternehmen und den Maßnahmen des Unternehmens befasst. Sie kaufen Aktien zurück, wenn der Aktienkurs fällt. Sie verwenden den Cashflow effizient um weiteres Cashflow-Wachstum zu erzeugen. Langfristig kann man ein erfolgreiches Management an den Kennzahlen erkennen. Denn ein erfolgreiches Management wird langfristig bessere Kennzahlen erzielen. Besonders relevanten Kennzahlen werden wir hier noch aufzeigen.
Return in Invested Capital – eine unterschätzte Kennzahl
Der Return on Invested Capital (ROIC) ist ein Maß für die Rentabilität, das anzeigt, wie profitabel ein Unternehmen das eingesetzte Kapital verwendet. Dieser Wert konzentriert sich vor allem auf die Rentabilität, die direkt aus den operativen Geschäftsaktivitäten des Unternehmens resultiert. Wichtig ist hierbei, dass der ROIC höher als die kapitalgewichteten Kosten (WACC) sind. ROIC > WACC ist somit entscheidend. Als Mindestziel setzen wir einen ROIC > 18 Prozent an.
Der ROIC ist deutlich wichtiger als Umsatzwachstum. Ein steigender ROIC ist immer wertschaffend während reines Umsatzwachstum auch das Gegenteil bewirken kann.
Wachstum beim freiem Cashflow ist wichtiger als das Gewinnwachstum
Um den ROIC konstant hoch zu halten und zu steigern muss der Free Cashflow entsprechend gesteigert werden. Aus diesem Grund kommt dem Free Cashflow Wachstum hohe Bedeutung zu! Free Cashflow Wachstum ist deutlich wichtiger als das Gewinnwachstum, welches ohnehin häufig ein irreführender Parameter aufgrund bilanzieller Vorschriften darstellt. Dennoch müssen Unternehmen auch den Umsatz und den Gewinn über die Zeit steigern. Ein organisches Umsatz- als auch Gewinnwachstum von 5 Prozent soll gegeben sein.
Margen: Aufschluss über Preissetzungsmacht und Wettbewerbsstärke
Eine hohe Bruttomarge zeigt, dass sich das Geschäftsmodell leicht skalieren lässt. Höhere Stückkosten treiben die Gewinne an, da wenig direkte Kosten damit verbunden sind. Hohe Margen sind immer ein Vorteil, da mehr Potential für Gewinne bleiben. Eine sichere Gewinner-Aktie sollte eine Nettomarge von zumindest 10 Prozent haben und langfristig sollen sich die Margen verbessern oder zumindest konstant bleiben.
Insbesondere in der Inflation zeigt sich in den Margen auch die Preissetzungsmacht von einzelnen Unternehmen. Während beispielsweise der Sportartikelhersteller Lululemon seit 2018 die Bruttomarge von 54 Prozent auf 56 Prozent steigern konnte, fiel die Bruttomarge bei Adidas von 51 Prozent auf 46 Prozent. Bei der Nettomarge bleibt bei Lululemon 22 Prozent übrig, während sich bei Adidas ein Nullsummenspiel ergibt da deutlich mehr für Marketing ausgegeben werden musste (fehlende Markenstärke).
Gesunde Bilanz
In Jahren der Nullzinspolitik konnten sich viele Unternehmen günstig finanzieren, doch diese Zeiten scheinen nun vorbei zu sein. Aus diesem Grund hat eine gesunde Bilanz wieder deutlich mehr Gewicht und Bedeutung. Für Gewinner-Aktien sollte das kein Problem sein. Gewinner-Aktien sind im Idealfall Netto schuldenfrei, das heißt, ihre langfristigen Verbindlichkeiten können mit dem Kassabestand bezahlt werden. Die Kennzahl die wir festsetzen ist jedoch die Nettoverbindlichkeit zu EBITDA. Diese sollte – abhängig vom Geschäftsmodell – nicht über 1,5 liegen.
Fazit
Zusammengefasst erachten wir neben einem fairen Kaufpreis, welcher sehr individuell und nicht an ein KGV gebunden ist, folgende Metriken kritisch für „Gewinner-Aktien“:
- Management: Insideranteil, Aktienrückkäufe, Mitarbeiterzufriedenheit und vieles mehr
- ROIC: > 18 Prozent (Stabilität über Jahre beziehungsweise steigend)
- Steigender Free Cashflow: > CAGR 8 bis 10 Prozent
- Stetiges Umsatz-/Gewinnwachstum: > CAGR 5 Prozent
- Nettoschulden/EBITDA < 1,5
- Stabile/steigende Margen
Selbstverständlich spielen noch viele andere Faktoren eine Rolle, doch wenn man diese speziellen Kriterien anwendet, schrumpft die Zahl der verbleibenden Unternehmen drastisch. Das Resultat wird überraschen!
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