Es ist eigentlich weitgehend Konsens, dass mit Investments in Kohle kein Geld mehr zu verdienen sei und Kohle tot ist. Doch 2 bekannte Investoren, nämlich Mohnish Pabrai und David Einhorn, sehen das anders und sind stark in Kohle investiert.
Mohnish Pabrai ist ein indisch-amerikanischer Investor, der bekannt dafür ist, mit Value-Investing-Prinzipien Erfolg zu haben. In seinem Investment-Portfolio hält er nur 3 Aktien – und dies sind 3 Unternehmen aus dem Kohlesektor: 68 Prozent in Arch Resources (ARCH), 25 Prozent in Consol Energy (CEIX) und 8 Prozent in Alpha Metallurgical Resources (AMR). David Einhorn, bekannt als Gründer von Greenlight Capital und Value-Investor, hält wiederum 15 Prozent in CEIX.
CONSOL Energy (CEIX) – US20854L1089
CONSOL Energy wurde 1860 als Consolidation Coal Company gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute das Unternehmen die größte unterirdische Mine in Nordamerika und diversifizierte später in den 1990er-Jahren in die Produktion von Kohle und Erdgas. Heute besitzt CEIX hochwertige Kohlevorkommen sowie den Baltimore Terminal für den Seetransport. CEIX wird als Value-Investition betrachtet, die signifikante Renditen durch Dividenden und Aktienrückkäufe bieten könnte, was durch die Ankündigung des CEO zur erhöhten Kapitalallokation für Aktionärsrenditen unterstrichen wurde.
CONSOL hatte erneut ein solides Quartal und generierte 120 Millionen US-Dollar an freiem Cashflow. Mit 77 Prozent dieses freien Cashflows hat das Unternehmen 976.000 Aktien zurückgekauft, was 3 Prozent seiner Marktkapitalisierung entspricht. In der Summe wurden aufgrund des hohen Cash-Bestandes und der bereits getilgten Schulden auf nur mehr 200 Millionen US-Dollar 13 Prozent der Aktien in 2023 zurückgekauft!
Es ist wahrscheinlich, dass zukünftig mehr freier Cashflow für Aktienrückkäufe verwendet wird. Tatsächlich äußerte sich der CEO in der Quartalskonferenz entsprechend. Daher können weitere Aktienrückkäufe in den nächsten Quartalen folgen und den Kurs weiter befeuern. Ein weiterer Rückkauf von rund 15 Prozent der Aktien ist realistisch.
Arch Resources (ARCH) – US03940R1077
Arch Resources ist der Neuzugang in Mohnish Pabrais Portfolio. ARCH ist ein in den USA ansässiger Kohleproduzent und liefert ähnliche Aussichten wie CEIX. ARCH wird aber die Aktionärsrendite nicht ausschließlich über Aktienrückkäufe, sondern auch über Dividenden bieten. 25 Prozent des freien Cashflows sollen als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden, und der Rest soll für Aktienrückkäufe oder den Kapitalerhalt verwendet werden.
ARCH hat in den letzten 20 Monaten insgesamt 1,2 Millionen US-Dollar für Aktienrückkäufe aufgewendet. Wenn alle Annahmen hinsichtlich der Cashflow-Entwicklung stimmen, können weitere 12 Prozent der Aktien im nächsten Jahr zurück gekauft werden. Bei einer aktuellen Bewertung von KGV 6 ist das für Anleger ein besonders attraktiver Beitrag zur Aktionärsrendite. Der Cash-Bestand deckt die Schulden mehrfach.
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Eine besonders attraktive Situation
Pabrai begründet seine Investments in einem Interview und erzählt von Anomalien auf dem Aktienmarkt. Er erinnert sich zurück an das Jahr 2004 als IPSCO, ein kanadisches Stahlunternehmen, keine Schulden hatte und 15 US-Dollar an Cash pro Aktie. Der prognostizierte Gewinn lag ebenfalls bei 15 US-Dollar je Aktie für die nächsten 2 Jahre. Trotz dieser Aussichten lag der Aktienkurs nur bei 42 US-Dollar. Ein Jahr später wurden die Aussichten bestätigt und der Aktienkurs stieg von 42 US-Dollar auf 80 US-Dollar an. Alles endete dann mit einem Übernahmeangebot von 160 US-Dollar und einer Rendite von 280 Prozent.
Die Anomalie, die Pabrai 2004 bei IPSCO erkannte, lässt sich nun auch bei CEIX und ARCH wiederfinden, denn die garantierten Cashflows übersteigen die Marktkapitalisierung. Beide Unternehmen sind demnach signifikant unterbewertet und bieten eine hohe Margin of Safety.
Aktienrückkäufe stützen die Erfolgsaussichten
Im Grunde wird mit der Investition in CEIX und ARCH nicht auf den Kohlesektor, sondern auf Fundamentaldaten gewettet. Pabrai kreierte den Begriff „Uber Cannibals“ oder auch „Monster-Kannibalen“. Das sind Unternehmen, die aggressiv Aktienrückkäufe betreiben, indem sie einen erheblichen Teil ihres freien Cashflows verwenden. Diese Strategie zielt darauf ab, den Wert der verbleibenden Aktien zu steigern und den Aktionären einen größeren Anteil am Unternehmensgewinn zu bieten. Der Begriff bezieht sich auf Unternehmen, die ein starkes Vertrauen in ihre finanzielle Stabilität und zukünftige Wachstumsaussichten zeigen.
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