Vielleicht haben Sie selbst schon die Erfahrung gemacht, dass Sie über die Zeit mehr Wissen und Erfahrung an der Börse erwerben und mittlerweile deutlich weniger Investitionen als attraktiv betrachten. Investoren werden im Laufe der Zeit selektiver und haben höhere Ansprüche an ihre Investments. Dieser Prozess führt zu einer konzentrierteren Investmentstrategie.
Anlagestrategie: Aller Anfang ist schwer
Die tägliche Nachrichtenflut, Kaufempfehlungen und Crashwarnungen sind für Börsenneulinge häufig eine große Herausforderung. Es fällt schwer, zu Beginn richtig auszuwählen, denn der große Gewinn könnte übersehen werden oder der nächste Crash ohne Absicherung drohen. Anleger neigen in dieser Phase gerne dazu, eine breite Palette von Aktien und Sektoren zu erkunden oder sogar „zu sammeln“.
Das Ziel ist Diversifikation, um das Risiko zu senken und die Rendite zu steigern. Doch eher das Gegenteil ist der Fall. Kurzfristiges Handeln, emotionale Aktionen und fehlende Strategie führen zu mehr Verlusten beziehungsweise zu einer schlechten Rendite.
Die Entwicklung eines Investors
Der Weg zum langfristigen Investor ist ein Prozess, und nicht jeder Anfänger wird sich automatisch zu einem Investor entwickeln. Doch Anleger die beginnen, sich intensiv mit ihren Investments und Anlagekriterien zu befassen, entwickeln im Lauf der Zeit einen persönlichen Kriterienkatalog. Die Folge ist, dass das Anlageuniversum immer kleiner wird. Investoren erkennen, in welchen Bereichen sie Kompetenz und reichlich Interesse haben. Sie sind in der Lage, den inneren Wert eines Unternehmens zu bemessen. Die Bewertung spielt jedoch häufig nur eine untergeordnete Rolle.
Die Qualität des Managements wird von erfahrenen Investoren zunehmend kritisch beleuchtet, denn es stellt sich immer wieder heraus, dass das Management ein wesentlicher Erfolgsfaktor oder Renditezerstörer sein kann. Ein glaubhaftes Management, welches auf alle Stakeholder achtet, wird erfolgreicher abschneiden, als ein Management, welches nur für das Gehalt und die Quartalsberichte arbeitet.
Im Laufe der Jahre entwickeln erfolgreiche Anleger auch die Fähigkeit, das „Rauschen“ des Marktes abzuschalten und sich auf ihre Investments zu konzentrieren, die fundamental stark sind und Wettbewerbsvorteile besitzen. Nicht kurzfristige Schlagzeilen und Quartalsberichte sind von Bedeutung, sondern langfristige Horizonte. Im Fokus stehen ausschließlich Unternehmen, die über 10, 20 oder mehr Jahre hinweg kontinuierlich ihren Wert steigern können. Diese langfristige Sichtweise verkleinert das investierbare Universum weiter, da nur wenige Unternehmen in der Lage sind, diese Erwartungen zu erfüllen.
Vorteile eines kleineren Portfolios
Je höher die Überzeugungskraft, desto mehr Zeit und Energie kann auf das Unternehmen und die Branche verwendet werden. Diese tiefere Einsicht führt zu einer stärkeren Überzeugung in das Investment. Eine starke Überzeugung hilft, in schlechten Marktphasen nicht in Panik zu verfallen und in steigenden Märkten von Gier getrieben zu werden. Das emotionslose Agieren nach Plan schont die Orderkosten. Letztlich bietet ein konzentriertes Portfolio auch weniger Stress und weniger Aufwand. Es lehrt Disziplin und ermöglicht eine klare Outperformance des Marktes.
Fazit: Vorteile des konzentrierten Portfolios
Ein konzentriertes Portfolio ist kein Nachteil. Es ist Ausdruck der persönlichen Weiterentwicklung von einem unsicheren Börsenanfänger zu einem leidenschaftlichen Investor. Ein konzentriertes Langfrist-Portfolio ist Ausdruck von Kompetenz, Wissen und Vertrauen. Ein klarer Fokus ermöglicht fundierte Entscheidungen für langfristig gute Ergebnisse.
Dennoch sei angemerkt, dass ein konzentriertes Portfolio nicht für alle Anleger geeignet ist. Für Trader oder Value Investoren wird es kein Maßstab sein, genauso wenig wie für Börseneinsteiger. Dieser Ansatz des konzentrierten Portfolios zielt auf langfristig ausgerichtete Investoren ab, die Erfahrung haben und den Wert der Unternehmen kennen.
Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Über den Autor
Sophia studierte Betriebswirtschaft und absolvierte ein Auslandssemester an der Singapore Management University. Schon als kleines Kind hatte sie ihre Finanzen fest im Griff und sparte den Großteil ihres Taschengeldes. Auch sie vertraute lange den gängigen Anlageprodukten (Sparbuch, Bausparer, Lebensversicherung). Heute nimmt sie ihre Finanzen selbst in die Hand. Sie recherchiert täglich über Unternehmen und konzentriert sich auf Qualität, ergänzt durch ausgewählte Smallcaps und Wachstumswerte. Ihr Ziel ist es, den Zinseszinseffekt bestmöglich für den Vermögensaufbau zu nutzen.
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