Das Wichtigste in Kürze
- Kaufe nur was in deinem „Circle of Competence“ liegt
- Im Fokus des Value Investing steht das Unternehmen
- Am Ende zählt die Sicherheitsmarge
Value Investing ist eine Anlagestrategie welche besonderes Gespür und Know-How erfordert. Mit Value Investing versucht man Aktien zu finden, die unter ihrem inneren Wert gehandelt werden. Diese Strategie geht davon aus, dass durch gründliche Analyse eine Unterbewertung erkannt werden kann und dass sich die Kurse im Laufe der Zeit an den fundamentalen Wert des Unternehmens anpassen werden. Das Ziel ist es, langfristige Renditen zu erzielen, indem man Aktien zu einem reduzierten Preis kauft und verkauft, wenn sie den fairen Wert übersteigt. Sie ist somit keine reine Buy and Hold Strategie.
1. Circle of Competence
Wer sich dem Value Investing verbunden fühlt muss eine umfangreiche fundamentale Analyse anstellen. Doch alleine die fundamentale Analyse reicht nicht aus. Wer das Geschäft nicht versteht, kann künftige Veränderungen nicht einschätzen und genau darauf kommt es am Aktienmarkt an. Der Aktienmarkt handelt die Zukunft und nicht den Status Quo oder die Vergangenheit. Es hilft nicht, wenn die Aktie aktuell unterbewertet erscheint, das Geschäftsmodell aber künftig einzubrechen droht. Denn dann kann eine aktuell unterbewertete Aktie rasch fair oder sogar überbewertet sein. Aus diesem Grund sollte man sich beim Value Investing auf Unternehmen konzentrieren die man versteht. Warren Buffet ist einer der bekanntesten Value Investoren. Er kauft nur was in seinem „Circle of Competence“ liegt. Aus diesem Grund investiert er in einfache Geschäftsmodelle wie Coca Cola, Kraft Heinz und Chevron. Natürlich nur sofern sie unter ihrem intrinsischen Wert gehandelt werden. Da er sich zudem über die Jahrzehnte eine entsprechende Kompetenz im Finanzsektor aneignen konnte, investiert er auch vermehrt in diesen Bereich. Die Bank of America und American Express sind eine seiner Finanz-Schwergewichte.
2. Fokus auf das Unternehmen
Ein Value Investor ist in der Lage das Marktgeschehen auszublenden. Er ignoriert Kursschwankungen und lässt sich von aktuellen Trends nicht beeinflussen. Ein Value Investor benötigt viel Vertrauen in seine Kompetenz und auch häufig Geduld. Gier und Angst etwas zu verpassen sind für Value Investing nicht geeignet. Value Investing hat immer einen langfristigen Fokus und wenn ein Value Investor seine Analyse richtig gemacht hat, ist es egal was der Markt kurz- und mittelfristig macht. Der Wert des Investments wird steigen. Ein Value Investor versucht nicht den Markt zu timen, sondern kauft, wenn der Preis unter dem fairen Wert liegt. Value Investoren kaufen niemals eine Aktie nur weil sie im Wert steigt.
3. Value Investing ist nicht nur ein niedriges KGV
Value Investing ist nicht zwingend konservativ. Es ist möglich, dass man aufgrund seines „Circle of Competence“ und Recherche Wachstumspotentiale sieht, die der breite Markt noch nicht erkannt und eingepreist hat. Value Investing konzentriert sich niemals nur auf ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis. Value Investing erfordert mehr als das Betrachten von ein paar Kennzahlen. Neben fundamentalen Kennzahlen spielen immateriale Vermögenswerte eine große Rolle. Aus diesem Grund hält Warren Buffet auch Apple. Eine Aktie die selten „günstig“ für den breiten Markt war. Immaterialle Vermögenswerte wie eine starke Marke, Kundenbindung, Führungsqualität oder Netzwerkeffekte spielen eine entscheidende Rolle.
4. Am Ende zählt die Sicherheitsmarge
Der Value Investor strebt nach einem Sicherheitspolster. Der Sicherheitspolster wird durch unterschiedliche Faktoren erreicht. Einerseits durch die fundamentale Bewertung, andererseits durch den Fokus auf Unternehmen mit einem besonderen Burggraben wie etwa eine starke Marke, Wettbewerbsvorteile, Patente usw.
Wenn Du dich für den Value-Investing-Ansatz entscheidest, solltest du wissen, dass es sich nicht um ein Alles-oder-Nichts-Ansatz handeln muss. Der Value Ansatz sollte vielmehr dazu dienen Risiko zu minimieren. Man kann durchaus diesen Ansatz mit aggressiveren kurzfristigen Taktiken kombinieren, wie etwa den Kauf von Call-Optionen oder Momentum Aktien. Entscheidend ist die Gewichtung von Value vs. risikoreichen Investments. Das bedeutet natürlich nicht, dass man unnötige oder unsinnige Risiken eingeht, sondern vielmehr, dass Anlagen manchmal auch auf der Grundlage anderer Faktoren als des langfristigen inneren Wertes gute Ergebnisse erzielen können. Es kann nicht schaden, zu versuchen, daraus Kapital zu schlagen, solange man die Risiken versteht. Denn auch ein „Value“ Investment kann sich als verlustbringende Value Trap herausstellen.
5. Bist du als Value Investor geeignet?
Ob Value Investing für dich nun geeignet ist, liegt nicht nur an deinem Kompetenzbereich und deiner Bereitschaft dich mit fundamentalen Kennzahlen und dem unternehmerischen immateriellen Wert zu befassen, sondern auch an deiner Persönlichkeit. Als Value Investor brauchst du eine gewisse Ruhe, langfristiges Denken, die Bereitschaft gegen den Strom zu schwimmen und bei einer Überbewertung entsprechend die Position zu liquidieren oder zu reduzieren. Value Investing ist zeitaufwendig. Value Investoren konzentrieren daher ihr Portfolio auf einige wenige Werte. Die meisten Anleger kombinieren das Value Investing mit anderen Strategien, anstatt es als einzelne Strategie zu verfolgen.
Alle aus diesem Beitrag angegebenen Informationen stellen keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar! Es handelt sich hierbei um die veröffentlichte Meinung unserer Redaktion.
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