Bist du ein Index-Investor? Dann fühle dich nicht angesprochen. Bist du ein Trader oder investierst in ausgewählte Aktien, dann stellst du dir früher oder später die Frage, ob sich der Aufwand und auch manchmal der emotionale Stress mit Einzelaktien lohnt. Denn langfristig können nur sehr wenige belegen, dass sie einen breiten Markt-Index wie den Standard & Poor’s oder Welt-ETF schlagen. Warum sind so viele Anleger bereit, meist deutlich mehr Kursgewinne zugunsten eines erhöhten Aufwands mit weniger Rendite links liegen lassen?
Definition der Ziele: von Verlustrisiko bis Rendite
Viele „Stockpicker“ (also Investoren, die Einzelaktien einem ETF vorziehen) haben das Ziel, den Index zu schlagen. Einige geben jedoch auch an, einfach mehr Freude an Einzelaktien zu haben. Viele haben eine Leidenschaft für das Analysieren von Unternehmen und befassen sich gerne mit Fundamentaldaten, einzelnen Branchen und der Wirtschaft.
Andere wiederum lieben das Trading, Charttechnik und die Chancen auf Überrenditen in kurzer Zeit. Wichtig erscheint es, sich seine Ziele auf einem Blatt Papier niederzuschreiben. Ist man bereit sein Geld zu verzocken? Wie viel ist man bereit zu verlieren? Mit wie viel weniger Rendite als der breite Markt kann man leben? Möchte man sich einen gewissen Testzeitrahmen geben und einen Welt-ETF seiner Strategie gegenüberstellen?
Kosten und Zinseszins – das Problem des häufigen Wechsels
Viele Anleger scheitern, weil sie ständig ihre Investments wechseln. Sie scheinen den Zinseszinseffekt zu vergessen. Der breite Markt macht im Schnitt eine annualisierte Rendite von rund 7 Prozent. Nehmen wir an, man investierst zu Beginn 10.000 Euro und machst jährliche anstatt 7 Prozent doch nur 6 Prozent Rendite, ergibt das nach 10 Jahren anstatt einem Gewinn von 9.672 Euro nur 7.908 Euro. Das sind 18 Prozent weniger. Nach 20 Jahren ist der Unterschied bei 23 Prozent und nach 30 Jahren beträgt der Unterschied bereits stolze 28 Prozent. Insbesondere, wenn häufig die Investments gewechselt werden, fallen neben Steuern und Gebühren auch höhere Risiken an, einen Fehler zu begehen. Eine kleine „Underperformance“ pro Jahr kann über die Jahre zu einem erheblichen Einschnitt im Vermögensaufbau führen.
Verkauf bei Kursplus – das Problem mit den Gewinner-Aktien
Es ist Tatsache, dass viele Investoren Aktien im Plus verkaufen, aber Aktien im Minus halten oder weiter aufstocken. Dies mag je nach Investitionsansatz zwar kurzfristig in Ordnung sein, jedoch sollten Kursbewegungen nie alleine Grund für Käufe oder Verkäufe sein. Wenn das Unternehmen weiterhin gute Ergebnisse liefert oder sich die Fundamentaldaten sogar verbessert haben, warum sollte man dann diese Aktien verkaufen? Verkauft man auch sein Haus, weil gerade eine Immobilienblase entsteht?
Wenn man sich ständig von den gewinnbringenden Aktien trennt und die verlustbringenden Aktien behält, sehen die Renditen des Anlegers auch entsprechend schlecht aus. Unternehmen die sehr gute Ergebnisse liefern, liefern meist auch weiterhin gute Ergebnisse, und das wird sich über die Zeit auch weiterhin im Kurs bemerkbar machen.
Das Timing-Problem und ein kurzfristiger Anlagehorizont
Viele Anleger verstehen eine Aktie nicht als Beteiligung an einem realen Unternehmen, sondern spekulieren auf Kursbewegungen. Doch Timing ist ein Narrenspiel. Es ist fast unmöglich, den Markt zu timen, und niemand kann mit Sicherheit wissen, was eine Aktie kurz- oder mittelfristig machen wird. Auch wenn eine Aktie charttechnisch ein gewisses Signal wiedergeben mag, kann eine Nachricht wie zum Beispiel ein Coronavirus oder Krieg den Gesamtmarkt kollabieren lassen. Kurzfristig sind gute Aktienrenditen eher das Ergebnis zufälliger Marktbewegungen als einer erfolgreichen Aktienauswahl.
Ein Investmenterfolg ist nicht in wenigen Wochen oder Monaten zu messen. Es dauert lange, bis man eine Rückmeldung über die eigene Anlageleistung erhält, weshalb der Erfolg ein Marathon über mehrere Jahre und kein Sprint ist. Vorschnelle Schlüsse sind in der Regel irreführend, und gerade Neulinge verwechseln oft Erfolge, die auf Glück beruhen, mit Können und Analyse.
Angst und Gier – Emotionen als Risiko bei Einzelaktien
Insbesondere Neulinge kämpfen mit den Gefühlen der Angst und Gier an der Börse. Wer konstant zu viel Geld hält und unzählig viele Crash-Artikel liest, wird sich schwer tun, langfristig Vermögen aufzubauen, da er konstant an der Seitenlinie steht. Aber auch die Gier kostet vielen Privatanlegern sehr viel Geld. Viele Anleger, insbesondere am Ende einer Hausse, vergessen völlig, wie riskant Aktien und zu hohe Bewertungen werden können.
Aktienbewertungen können massiv überzogen werden, bevor sie abrupt auf den Boden der Realität zurückkommen. Das Risiko, dass ein Stockpicker der Gier zum Opfer fällt, ist groß. Anleger sollten daher stets emotional neutral bleiben und sich das fundamentale Umfeld ansehen. Wie viel kann man mit dieser Aktie auf lange Sicht realistischerweise gewinnen oder verlieren?
Letztlich ist Stockpicking keine einfache Disziplin. Wer sich Zeit, Mühe als auch Nerven sparen möchte, hat jedoch eine sehr faire und günstige Option mit einem oder mehreren breitgestreuten ETF(s).
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