
Auch von fallenden Kursen profitieren (Foto: Freepik, BillionPhotos)
Der BSF European Opportunities Extension Fund (ISIN: LU0418791066) ist kein gewöhnlicher Europafonds. Statt einfach Aktien zu kaufen und auf steigende Kurse zu hoffen, setzt er auf eine Long-Short-Strategie – eine Taktik, die in beide Richtungen funktioniert. Das heißt: Clever auf Gewinner setzen und gezielt Short-Positionen bei überbewerteten Unternehmen eingehen.
Die Strategie hinter dem Fonds
Die 130/30-Strategie klingt technisch, ist aber schnell erklärt: Bis zu 130 Prozent des Fondsvolumens werden in aussichtsreiche Aktien investiert, während bis zu 30 Prozent in Short-Positionen gehen. Ziel ist es, nicht nur von steigenden Kursen zu profitieren, sondern auch in fallenden Märkten Rendite zu erzielen. Mindestens 70 Prozent des Portfolios sind in europäischen Aktien investiert, wobei der Fokus auf mittelgroßen Unternehmen liegt – oft unter dem Radar, aber mit großem Potenzial.
Besonders spannend: Der Fonds setzt Derivate ein, um sein Volumen zu hebeln. Das erhöht die Chance auf hohe Gewinne, macht das Investment aber auch schwankungsanfälliger.
Wo der Fonds investiert
Das Portfolio ist sowohl geografisch als auch sektoral breit diversifiziert. Die wichtigsten Märkte sind Großbritannien, die Schweiz, die Niederlande, Schweden und Dänemark. Inhaltlich dominieren Industrie, Pharma und Finanzen – klassische europäische Stärken.
Größte Einzelposition ist Novo Nordisk (5,83 Prozent), Europas Schwergewicht im Pharmasektor. Außerdem dabei: Schneider Electric, der dänische Logistiker DSV und der Pharmazulieferer Lonza. Insgesamt hält der Fonds 134 verschiedene Positionen, um Risiken zu streuen und flexibel auf Marktbewegungen reagieren zu können.
Die Erfolgsbilanz: Beeindruckende Zahlen
Seit seiner Auflegung im Jahr 2007 hat der Fonds eine starke Performance erzielt: plus 1038 Prozent, fast dreimal so viel wie der europäische Referenzindex (plus 390 Prozent). Ursprünglich von Fondsmanager David Tovey geleitet, wird der Fonds seit 2021 von Christopher Sykes und Stephanie Bothwell verwaltet.
Die jüngsten Zahlen zeigen, dass der Ansatz weiterhin funktioniert: plus 21 Prozent Rendite im Jahr 2023, während 2024 mit plus 6 Prozent ein solides, wenn auch ruhigeres Jahr war. Das Fondsvolumen liegt bei 701 Millionen Euro – groß genug für institutionelle Investoren, aber nicht zu träge für taktische Anpassungen.

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Fazit: Für Anleger, die mehr wollen
Dieser Fonds ist nichts für passive Anleger. Wer nur den Markt abbilden will, ist mit einem Standard-ETF besser bedient. Aber für Anleger, die aktive Strategien mit klarem Konzept und flexibler Steuerung schätzen, ist der BSF European Opportunities Extension Fund eine spannende Wahl. Die Kombination aus Long- und Short-Wetten kann sowohl in steigenden als auch in fallenden Märkten funktionieren – setzt aber eine gewisse Risikobereitschaft voraus.
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Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Über den Autor

Sven wurde 1969 in Suhl/Thüringen geboren. Er beschäftigt sich bereits seit den 1990er-Jahren mit den Finanzthemen, Wirtschaft und Investmentfonds. Er investiert selbst seit vielen Jahren in aktiv gemanagte Fonds und profitiert von zahlreichen Kontakten in der Branche sowie regelmäßigen Gesprächen mit renommierten Portfoliomanagern. Sven ist hauptberuflich Fondsanalyst bei der GSR GmbH.


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