
Die Strategie: Raus aus dem Mainstream, rein in die Nische (Foto: freepik)
Der Fast Global Fund (ISIN: LU0966156712) von Fidelity ist kein Fonds für jedermann. Er verfolgt einen radikalen „Out-Investing“-Ansatz und tanzt damit aus der Reihe der üblichen Verdächtigen. Während die meisten Fondsmanager in die gleichen, viel beachteten Sektoren investieren, sucht dieser Fonds gezielt nach „vergessenen“ Branchen und Regionen. Und nicht nur das: Um von Fehlbewertungen am Markt zu profitieren, werden sowohl Long- als auch Short-Positionen genutzt.
Unabhängigkeit als oberstes Gebot
Dmitry Solomakhin, der den Fonds seit September 2013 verwaltet, verfolgt einen unkonventionellen und unabhängigen Investmentansatz. Er setzt auf eine gründliche Fundamentalanalyse und eine gesunde Skepsis gegenüber der allgemeinen Marktmeinung.
Sein Ziel: Unternehmen aufzuspüren, die vom Mainstream übersehen werden. Dabei geht es nicht nur um offensichtlich unterbewertete Aktien, sondern auch um Unternehmen, die aufgrund struktureller oder zyklischer Probleme in Schieflage geraten sind und deshalb langfristig ein enormes Aufholpotenzial haben.
Die Strategie: Raus aus dem Mainstream, rein in die Nische
Die Kernstrategie von Solomakhin besteht darin, aktuelle Modesektoren wie überhitzte Technologieaktien zu meiden. Stattdessen investiert er in Bereiche, die der Markt derzeit vernachlässigt. Diesen Ansatz nennt er „Out-Investing“. Dabei wird das globale Aktienuniversum nicht nur nach attraktiven Long-Positionen durchforstet, sondern es werden auch gezielt Short-Positionen eingegangen.
Diese Short-Positionen baut das Fonds-Management über derivative Instrumente auf und ermöglichen es so dem Fonds, von fallenden Kursen zu profitieren – insbesondere bei Unternehmen mit schwachen Bilanzen, gescheiterten Geschäftsmodellen oder schlechtem Management. Durch diese dynamische Steuerung des Long- und Short-Portfolios bleibt das Portfolio auch in turbulenten Zeiten stabil und es werden zusätzliche Renditequellen erschlossen.
Die Top-Positionen: Ein Blick in die Outbox
Zu den wichtigsten Long-Positionen des Fonds gehören Telefonaktiebolaget LM Ericsson, Babcock International Group, Agnico Eagle Mines und Golar LNG. Auch Hapvida Participacoes Investimentos, ein führender Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen in Brasilien, ist eine Aktie, die trotz der aktuellen Herausforderungen langfristig interessant erscheint. Ergänzt werden diese Positionen durch weitere Titel wie Alibaba oder Rolls Royce, die ebenfalls hoch gewichtet sind.
Neben diesen klassischen Long-Positionen geht der Fonds gezielt Short-Positionen ein, um von überbewerteten Segmenten zu profitieren. Kurz gesagt: Während die Long-Seite in attraktive, vergessene Märkte investiert, wirken die Short-Positionen als eine Art dynamischer Puffer gegen Fehlbewertungen und erhöhen damit das Renditepotenzial des Fonds.

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Langfristiger Erfolg, kurzfristige Dämpfer
Langfristig zahlt sich diese Strategie aus. Zudem entwickelt sich der Fonds oft unkorreliert zum „normalen“ Aktienmarkt, was ihn zu einem interessanten Diversifikator macht. Über einen Zeitraum von 10 Jahren liegt die Performance bei satten plus 194 Prozent (11,4 Prozent p.a.). Allerdings gab es im letzten Jahr mit vergleichsweise bescheidenen 9,8 Prozent eine kleine Delle in der Performance.
Fazit: Mut wird belohnt (vielleicht)
Der Fidelity Fast Global Fund ist eine Kombination aus sorgfältiger Fundamentalanalyse und einem radikalen Out-Investing-Ansatz, der sowohl Long- als auch Short-Positionen beinhaltet. Dieser zweigleisige Ansatz ermöglicht es, in vergessene, unterbewertete Märkte zu investieren und gleichzeitig über Short-Positionen von überbewerteten Unternehmen zu profitieren.
Für Anleger, die bereit sind, gegen den Strom zu schwimmen und Chancen abseits des Mainstreams zu nutzen, bietet dieser Fonds die Möglichkeit, langfristig solide Renditen zu erzielen. Dies erfordert jedoch mutige Entscheidungen und ein hohes Maß an Disziplin.
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Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Über den Autor

Sven wurde 1969 in Suhl/Thüringen geboren. Er beschäftigt sich bereits seit den 1990er-Jahren mit den Finanzthemen, Wirtschaft und Investmentfonds. Er investiert selbst seit vielen Jahren in aktiv gemanagte Fonds und profitiert von zahlreichen Kontakten in der Branche sowie regelmäßigen Gesprächen mit renommierten Portfoliomanagern. Sven ist hauptberuflich Fondsanalyst bei der GSR GmbH.


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