Fonds

Hightech mit Hirn: So spielen Fondsmanager den Tech-Trend clever und smart

Tech-Giganten treiben KI-Investitionen massiv voran / Fondsstrategien zwischen Substanz und Innovation / Smarte Ansätze für stabile Renditen

  • Autor Sven Stoll
Modernes Rechenzentrum mit Hochleistungsservern und leuchtenden LED-Anzeigen in futuristischer Atmosphäre (Foto: freepik, DigitalGenetics) Hightech mit Hirn: So spielen Fondsmanager den Tech-Trend clever und smart

Technologie-Investments im Wandel: Fondsmanager setzen auf smarte Strategien für den nächsten Innovationsschub. (Foto: freepik, DigitalGenetics)

Künstliche Intelligenz, Rechenzentren, Halbleiter – die Tech-Welt ist im Umbruch. Während viele Anleger in der Hype-Rotation den Überblick verlieren, setzen 3 Fonds auf System, Substanz und Struktur. Wer den Technologieboom clever spielen will, sollte diese Strategien kennen.

KI, Chips, Milliarden – der neue Aufbruch der Tech-Giganten

Seit Microsoft Anfang 2023 seine 10-Milliarden-Dollar-Investition in OpenAI bekannt gab, läuft im Technologiesektor die nächste große Revolution. Künstliche Intelligenz ist nicht nur das neue Trendthema, sondern inzwischen Fundament einer massiven Investitionswelle, die tief in die Realwirtschaft hineinwirkt. Das Rennen um die leistungsfähigsten KI-Modelle und die dafür nötige Hardware hat begonnen – und es ist kostspielig, brutal kompetitiv und höchst innovativ.

Ob OpenAI, Google DeepMind, Amazon oder Anthropic – alle arbeiten mit Hochdruck an autonomen KI-Agenten, die nicht nur Daten interpretieren, sondern eigenständig handeln. Doch hinter all der Faszination stehen auch Risiken, etwa durch hohe Infrastrukturkosten und eine wachsende Konkurrenz aus China.

Parallel dazu erlebt die Hardwareseite eine nie dagewesene Nachfrage. Datencenter boomen, Halbleiter sind heiß begehrt. Marktführer Nvidia dominiert mit einem Anteil von 80 bis 85 Prozent das KI-Geschäft bei Grafikprozessoren. Allein im 1. Quartal 2025 stieg der Umsatz auf 44 Milliarden Dollar – trotz geopolitischer Gegenwinde wie US-Sanktionen gegen China. Möglich machen das die großen Tech-Giganten: Microsoft, Google, Amazon oder Meta pumpen 2-stellige Milliardensummen in ihre KI-Infrastruktur. Und davon profitieren nicht nur Halbleiterhersteller, sondern auch Baufirmen, Kühltechnik- und Energieversorger.

Doch Tech ist nicht nur eine Frage der Mega-Caps. Das Ökosystem wächst weiter – von 5G-Prozessoren über Miniaturisierung bei ASML bis hin zu Robotik und Cybersecurity. Wer auf diesen Boom setzt, braucht einen strategischen Zugang. Genau hier kommen 3 Technologiefonds ins Spiel, die die ganze Bandbreite des Sektors abbilden – jeder auf seine Weise.

DNB Technology: Substanz schlägt Spekulation

Der von der norwegischen Gesellschaft DNB aufgelegte DNB Fund Technology (ISIN: LU0302296495) ist der leise Überflieger unter den Technologiefonds – antizyklisch, fokussiert und aktiv verwaltet. Seit über 15 Jahren beweisen die beiden Fondsmanager Anders Tandberg-Johansen und Sverre Bergland, dass es auch ohne Hype geht. Statt Visionen und spekulativer KI-Träumereien steht bei ihnen profitable Realität im Fokus. Mit einem Plus von über 1.270 Prozent seit Auflage im August 2007 zählt der Fonds zu den Top-Performern der Branche – mit geringeren Schwankungen und solider Substanz.

Das Portfolio ist konzentriert: Die Top-10 machen etwa die Hälfte des Fonds aus. Zu den Schwergewichten gehören Microsoft mit 9,6 Prozent, Alphabet und Samsung mit jeweils 7 Prozent. Der Fokus liegt auf Tech-, Medien- und Telekomfirmen mit stabilem Geschäftsmodell, vorhersagbaren Gewinnen und klarer Marktstellung. In den vergangenen 5 Jahren legte der Fonds um 128 Prozent zu, allein im laufenden Jahr 2025 bislang um 5,81 Prozent – das sind Werte, die sich im Vergleich zum Tech-Markt sehen lassen können. Mit einem Beta von 0,7 zählt der DNB zu den defensivsten Technologiefonds weltweit – eine Eigenschaft, die ihn auch in schwankungsreichen Phasen stabil hält.

 

Fidelity Global Technology: Breite Klasse mit klarer Struktur

Ein ganz anderer, aber nicht minder erfolgreicher Ansatz wird beim Fidelity Global Technology (ISIN: LU0099574567) verfolgt. Fondsmanager Hyun Ho Sohn, seit 2013 verantwortlich, setzt auf ein breites Portfolio mit aktuell rund 100 Titeln. Die Besonderheit: Der Fonds teilt seine Investments in 3 strategische Kategorien ein. Den größten Anteil machen langfristige Wachstumsunternehmen mit disruptiven Technologien aus – also die klassischen Innovationsführer. Hinzu kommen zyklische Titel mit 12- bis 18-monatigem Anlagehorizont sowie Sondersituationen mit Kurskatalysatoren und Bewertungsabschlägen.

Nachhaltigkeit spielt ebenfalls eine Rolle: Rund 50 Prozent des Portfolios muss in Unternehmen mit solidem ESG-Rating investiert sein. Rüstungs-, Atom- oder Streumunitionshersteller sind komplett ausgeschlossen.

Die größten Positionen des Fonds sind derzeit TSMC, Microsoft und Alphabet – allesamt Schlüsselspieler im globalen Tech-System. Die Performance über die vergangenen 5 Jahre: 118,79 Prozent, auf 10 Jahre 453 Prozent. Im laufenden Jahr 2025 liegt der Fonds mit 0,08 Prozent allerdings deutlich hinter dem DNB zurück. Langfristig überzeugt er mit einem Plus von 1.137 Prozent über 15 Jahre  – eine Benchmark für Investoren, die auf Kontinuität und Streuung setzen.

 

BIT Defensive Growth: Alpha mit Airbag

Der BIT Defensive Growth (ISIN: DE000A3EKR20) von BIT Capital ist ein Frischling unter den Fonds (Auflage: Juni 2024), aber bereits eine ernstzunehmende Größe im Tech-Universum. Entwickelt wurde er von Marcel Oldenkott und dem Team um Jan Beckers – mit dem Ziel, 2 Welten zu verbinden: starkes Alpha durch wachstumsstarke Einzelwerte und aktives Risikomanagement über Derivate und algorithmisch gestützte Diversifikation. 

Ein Herzstück des Fonds ist das sogenannte Overlay – eine Optionsstrategie, die Verluste im Crashfall begrenzen soll. Damit erreicht der Fonds eine dauerhaft niedrige Downside-Capture-Ratio gegenüber dem Nasdaq 100 – ein struktureller Vorteil gegenüber klassischen Techfonds. Die Performance überzeugt: Mit 41,34 Prozent über ein Jahr und 9,89 Prozent allein im bisherigen Jahr 2025 liegt der Fonds klar vor der Konkurrenz. Top-Holdings sind aktuell Amazon, HelloFresh, Auto1, Microsoft und Hims & Hers – eine Mischung aus Infrastruktur, Plattformökonomie und KI-Treibern.

Der Clou: Der Fonds greift auf das Research des offensiveren Flaggschiffs BIT Global Technology Leaders zurück, trifft aber selektivere und risikoärmere Allokationsentscheidungen. Wer Technologie will, aber dabei auf einen eingebauten Airbag nicht verzichten möchte, findet im BIT Defensive Growth eine innovative Antwort auf die Herausforderungen moderner Tech-Investments.

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Fazit: 3 Wege, ein Ziel

Technologie zählt weiterhin zu den Megatrend des Jahrzehnts – und Anleger haben die Wahl: Wer Erfahrung und konservatives Management schätzt, liegt mit dem DNB Technology richtig. Wer ESG-Konformität und große Namen sucht, greift zum Fidelity Global Technology. Und wer strukturiertes Alpha mit intelligenter Absicherung kombinieren möchte, ist beim BIT Defensive Growth an der richtigen Adresse. 3 unterschiedliche Ansätze – aber alle mit einem Ziel: partizipieren am digitalen Wandel.

 

Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.

Über den Autor

Autor Sven Stoll

Sven Stoll wurde 1969 in Suhl/Thüringen geboren. Er beschäftigt sich bereits seit den 1990er-Jahren mit den Finanzthemen, Wirtschaft und Investmentfonds. Er investiert selbst seit vielen Jahren in aktiv gemanagte Fonds und profitiert von zahlreichen Kontakten in der Branche sowie regelmäßigen Gesprächen mit renommierten Portfoliomanagern. Sven ist hauptberuflich Fondsanalyst bei der GSR GmbH.

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