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Schroder Global Recovery: Jagd nach Deep Value – eine Wette auf die gefallenen Engel

Contrarian-Strategie für geduldige Investoren / Deep Value-Aktien mit Comeback-Potenzial / Chancen & Risiken antizyklischer Fonds

  • Autor Sven Stoll
Economy Cris wird durch Pfeile auf dem Schreibtisch angezeigt (Foto: freepik) Schroder Global Recovery: Jagd nach Deep Value - eine Wette auf die gefallenen Engel

Contrarian-Strategie für „Deep Value“-Aktien (Foto: freepik)

Wer hat den Mut, in eine Aktie zu investieren, die mehr als die Hälfte ihres Werts verloren hat? Und bei der gefühlt alles schief läuft? Der Schroder Global Recovery Fund wagt genau das – und setzt auf Unternehmen, die am Boden liegen. Aber ist das eine clevere Strategie oder nur ein riskantes Spiel mit dem Feuer?

Contrarian-Strategie für „Deep Value“-Aktien

Der Schroder Global Recovery Fund (ISIN: LU0956908312) ist ein Paradebeispiel für eine Contrarian-Strategie. Das Fondsmanagement um Simon Adler und Liam Nunn sucht gezielt nach Unternehmen, die am Boden liegen – sei es durch Gewinnwarnungen, Skandale oder Branchenkrisen. Der Fokus liegt auf „Deep Value“-Aktien, die trotz solider Fundamentaldaten im Schatten der Börsenstars stehen. Geduld ist hier das oberste Gebot. Gegen den Trend zu kaufen ist einfach, diszipliniert zu bleiben ist die wahre Herausforderung.

Der Anlageprozess des Fonds ist klar strukturiert: Zunächst werden unterbewertete Aktien identifiziert, dann erfolgt eine gründliche Risikoanalyse und eine Bewertung des Gewinnpotenzials. Anschließend wird ein diversifiziertes Portfolio zusammengestellt und alle Entscheidungen werden dokumentiert, um aus den Erfahrungen zu lernen. „Wir suchen gezielt nach Unternehmen, die heftige Rückschläge einstecken mussten“, erklärt das Management. „Wenn die langfristigen Perspektiven stimmen, bieten sich hier attraktive Renditechancen.“

Schwerpunkte und Top-Positionen: Wo die Schnäppchen lauern

Das Portfolio umfasst in der Regel zwischen 30 und 70 Einzeltitel, wobei die Gewichtung auf global diversifizierten Märkten liegt. Während US-Aktien den größten Anteil des 386 Millionen US-Dollar schweren Fonds ausmachen, finden sich auch bedeutende Positionen in Großbritannien, Japan, Deutschland und anderen Regionen. Auf Branchenebene dominieren zyklische Konsumgüter, Kommunikation, Gesundheit und Finanzwerte.

Diese breit gestreute Allokation schafft Raum für Erholungsschübe. Allerdings bringt die Strategie naturgemäß auch Phasen erhöhter Schwankungen mit sich. Anleger sollten daher ein gewisses Maß an Geduld und Risikotragfähigkeit mitbringen, falls sich die erhoffte Wertsteigerung nicht sofort einstellt.

Zu den Top-Holdings zählen Mohawk Industries, ein weltweit führender Hersteller von Bodenbelägen, dessen Aktie sich innerhalb von 5 Jahren mehr als halbiert hat, und Molson Coors, ein globaler Bierkonzern, der mit Umsatzrückgängen und wirtschaftlichen Unsicherheiten zu kämpfen hat. Neu im Portfolio ist Volkswagen, dessen Aktie nach einer Gewinnwarnung eingebrochen ist. Das Fondsmanagement sieht hier Verbesserungspotenzial bei Margen und Cashflow.

 

Performance-Check: Die Zahlen sprechen (nicht immer) für sich

Seit seiner Auflegung im Oktober 2013 konnte der Schroder Global Recovery knapp mit dem Aktienfondssektor All Cap World mithalten, hinkt aber dem MSCI World hinterher. In den letzten 5 Jahren hat sich das Blatt gewendet: Value-Aktien waren wieder gefragt und der Fonds legte um 56 Prozent zu – etwas mehr als der Sektordurchschnitt von 46 Prozent. In den letzten 12 Monaten betrug die Performance 14,6 Prozent bei einer Volatilität von 10,8 Prozent.

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Fazit: Mehr Chance oder mehr Risiko? Die Gretchenfrage

Der Schroder Global Recovery ist eine Wette auf die Wiederauferstehung gefallener Engel. Für Anleger mit Nerven und Ausdauer könnte sich die Strategie auszahlen, insbesondere wenn sich die investierten Unternehmen von ihren Schwierigkeiten erholen. Allerdings bleibt das Risiko, dass einige Aktien hartnäckig billig bleiben. Der Fonds eignet sich daher eher für geduldige Value-Anleger, die bereit sind, gegen den Strom zu schwimmen und eine Ergänzung zu wachstumsorientierten Mainstream-Fonds suchen.

 

 

Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.

Über den Autor

Autor Sven Stoll
Sven Stoll

Sven wurde 1969 in Suhl/Thüringen geboren. Er beschäftigt sich bereits seit den 1990er-Jahren mit den Finanzthemen, Wirtschaft und Investmentfonds. Er investiert selbst seit vielen Jahren in aktiv gemanagte Fonds und profitiert von zahlreichen Kontakten in der Branche sowie regelmäßigen Gesprächen mit renommierten Portfoliomanagern. Sven ist hauptberuflich Fondsanalyst bei der GSR GmbH.

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