Die Alkoholbranche befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Die Hersteller von Bier, Wein, Spirituosen und Cocktails müssen sich an die Trends der Konsumenten anpassen. In den vergangenen Jahrzehnten war mit einer Investition in Diageo, Constellation Brands, Heineken, Pernod Ricard oder Brown-Forman Geld zu verdienen, doch in den letzten Jahren kommen die Aktien dieser Unternehmen zunehmend unter Druck. Bieten sich nun einmalige Kaufchancen?
Aktuelle Herausforderungen der Alkoholindustrie
Die Herausforderungen in der Alkoholindustrie haben zugenommen. Einer der größten Faktoren ist die Kosteninflation. Unternehmen sehen sich mit erheblich gestiegenen Preisen für Rohstoffe wie Getreide, Früchte und Zucker konfrontiert. Diese Rohstoffkosten wirken sich unmittelbar auf die Herstellungskosten aus. Hinzu kommen steigende Ausgaben für Verpackungsmaterialien, Transport und Logistik sowie Personal. Diese Faktoren erhöhen die Betriebskosten, was letztendlich die Gewinne schmälert.
Doch nicht nur die Kostenseite belasten die Unternehmen, sondern auch die Nachfrage. Die Menschen versuchen, einen gesünderen Lebensstil zu verfolgen. Die Generation Z konsumiert heute deutlich weniger Alkohol als die älteren Generationen. Das Gesundheitsbewusstsein steigt und mindert die Nachfrage nach alkoholischen Getränken.
Premiumisierung und Diversifizierung als Chance
Die Nachfrage nach hochwertigen, einzigartigen und abwechslungsreichen Getränken ist einer der treibenden Faktoren für das künftige Wachstum der Branche. Die Konsumenten legen zunehmend Wert auf Qualität und sind bereit, für Premium-Produkte mehr zu bezahlen. Dies hat zu einer bemerkenswerten Entwicklung geführt: Immer mehr Hersteller setzen auf hochwertige Spirituosen, Premium-Weine oder exotische Cocktails, um sich von der Konkurrenz abzuheben.
Dabei gewinnen auch Produkte wie Ready-to-Drink-Cocktails (RTDs) in Dosen, Hard Selters und Getränke mit niedrigem oder keinem Alkoholgehalt an Beliebtheit. Dieser Trend spiegelt den Wunsch der Verbraucher nach Bequemlichkeit, Geschmack und einer breiteren Auswahl wider. Alkoholunternehmen reagieren darauf mit innovativen Produktentwicklungen und erweitern ihr Portfolio, um die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen.
Nachhaltigkeit und ESG ist auch in der Alkoholbranche gefragt
Konsumenten achten zunehmend auf Nachhaltigkeit und einen verantwortungsvolleren Konsum. Unternehmen, die auf diesen Trend reagieren, setzen besonders stark auf nachhaltigere Verpackungen, regionale Zutaten und die CO2-Bilanz. Viele der führenden Alkoholunternehmen setzen sich zudem für verantwortungsvollen Alkoholkonsum ein und engagieren sich in Programmen zur Aufklärung und Prävention von Alkoholmissbrauch. Dieser Fokus auf soziale Verantwortung hilft nicht nur dem Image der Marken, sondern trifft auch den Nerv der Zeit.
Diageo mit Premiumqualität und Nachhaltigkeitsplan
Die britische Firma Diageo verfügt über ein beeindruckendes Portfolio an weltweit anerkannten Premium-Marken wie Johnnie Walker, Tanqueray Gin, Don Julio Tequila und Guinness. Diese Marken sind bekannt für ihre hohe Qualität, ihre lange Tradition und ihr Image als Luxusprodukte. Mit dem Fokus auf Premiumprodukte und mit dem „Society 2030: Spirit of Progress“ Programm trifft Diageo den aktuellen Trend.
Das Unternehmen setzt auf CO2-Neutralität, Wasserschutz und verantwortungsvollen Konsum, was die Marke auch in puncto Nachhaltigkeit attraktiv macht. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 20 ist die Aktie auch fair bewertet. Diageo leidet auch nicht wie andere Massenmarkt-Produzenten unter Margendruck. Es kann mit rund 60 Prozent Bruttomarge und 12 Prozent Free-Cashflow glänzen. Zusätzlich können sich Anleger über eine Dividende von aktuell 3 Prozent freuen.
Pernod Ricard die französische Luxusmarke für Spirituosen
Pernod Ricard ist ein weiterer Gigant, der den Trend der Zeit trifft. Absolut Vodka, Chivas Regal, Martell Cognac und Perrier-Jouët Champagner sind weltweit für ihre Qualität und Luxuspositionierung bekannt. Mit der Nachhaltigkeitsinitiative „Good Times from a Good Place“ engagiert sich auch Pernod Ricard nicht nur für CO2-Neutralität, sondern auch für den Schutz der Biodiversität und einen nachhaltigen Anbau von Rohstoffen.
Die Positionierung und Diversifizierung schafft dem Unternehmen strategische Vorteile. Pernod Ricard ist aktuell deutlich günstiger bewertet als Diageo. Das KGV liegt nur noch bei rund 16, während die Aktie im Schnitt mit einem KGV von 21,5 bewertet wurde. Die Dividendenrendite beträgt 3,3 Prozent. Die konstant hohe Bruttomarge von 60 Prozent unterstreicht die Preissetzungsmacht von Pernod Ricard.
Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Über den Autor
Sophia studierte Betriebswirtschaft und absolvierte ein Auslandssemester an der Singapore Management University. Schon als kleines Kind hatte sie ihre Finanzen fest im Griff und sparte den Großteil ihres Taschengeldes. Auch sie vertraute lange den gängigen Anlageprodukten (Sparbuch, Bausparer, Lebensversicherung). Heute nimmt sie ihre Finanzen selbst in die Hand. Sie recherchiert täglich über Unternehmen und konzentriert sich auf Qualität, ergänzt durch ausgewählte Smallcaps und Wachstumswerte. Ihr Ziel ist es, den Zinseszinseffekt bestmöglich für den Vermögensaufbau zu nutzen.
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