
Rückenwind für Gold – auch durch Donald Trumps Amtsantritt (Foto: freepik, wirestock)
In Zeiten geopolitischer Unsicherheiten, inflationsgetriebener Märkte und geldpolitischer Turbulenzen erweist sich Gold mehr denn je als sicherer Hafen. Noch vor wenigen Jahren schienen Preise von 2.000 US-Dollar pro Feinunze fast unerreichbar – heute setzt das Edelmetall neue Maßstäbe und nähert sich mit unaufhaltsamer Dynamik der 3.000-Dollar-Marke. Dieser beispiellose Aufschwung ist nicht nur ein Beweis für die Stabilität des Goldes, sondern auch ein Weckruf für Anleger, die über den reinen Edelmetallkauf hinausgehen wollen.
Die Goldexperten von Incrementum, die jährlich ihre Goldstudie „In Gold We Trust“ veröffentlichen, prognostizieren sogar einen Anstieg des Goldpreises auf rund 5.000 US-Dollar bis zum Jahr 2030 – ein klares Signal für eine anhaltende Dynamik in diesem Sektor.
Gold: zwischen Rekorden und realwirtschaftlichen Herausforderungen
Die jüngsten Preisrekorde sind beeindruckend: Innerhalb eines Jahres hat der Goldpreis um satte 35 Prozent zugelegt, fast täglich werden neue Höchststände erreicht. Anfang Februar kostete die Feinunze Gold 2.830 US-Dollar, in Euro wurden ähnliche Rekorde erzielt. Dieser Preisanstieg ist nicht nur eine Reaktion auf globale Unsicherheiten – er ist Ausdruck eines grundlegenden Wandels im Anlageverhalten.
Zentralbanken weltweit, allen voran China und die Notenbanken der BRICS-Staaten, stocken ihre Goldreserven massiv auf, was das Edelmetall zusätzlich stützt. In diesem Spannungsfeld eröffnen sich für Anleger attraktive Möglichkeiten, über Fonds und ETFs von den Chancen des Goldrausches 2.0 zu profitieren.
Die Gründe der Rallye: Politik, Handel und wirtschaftliche Dynamiken
Ein wesentlicher Treiber der aktuellen Goldpreisrallye sind die geopolitischen und handelspolitischen Entscheidungen der jüngsten Zeit – insbesondere seit dem Amtsantritt von Donald Trump. Gleich zu Beginn seiner zweiten Präsidentschaft setzte Trump mit der Ankündigung von Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte ein deutliches Zeichen gegen den internationalen Handel. Diese protektionistischen Maßnahmen dürften nicht nur zu massiven Handelsspannungen führen, sondern könnten auch weitreichende Unsicherheiten an den globalen Finanzmärkten auslösen.
Die von Trump propagierte „America First“-Politik schafft zudem ein Klima des Misstrauens gegenüber geopolitischen Allianzen und schürt erneut Ängste vor steigender Inflation und möglichen finanziellen Turbulenzen in den USA. Das Zusammenspiel aus politischen Entscheidungen, wirtschaftlicher Unsicherheit und schwindendem Vertrauen in die etablierten Finanzsysteme schuf die ideale Ausgangssituation für die beeindruckende Rallye des Goldpreises.
Die unterschätzte Kraft der Goldminenaktien – Hebel für den Anleger
Die Aktien von Goldminenunternehmen bieten Anlegern eine interessante Möglichkeit, vom steigenden Goldpreis zu profitieren. Obwohl der Goldpreis Rekordhöhen erreicht, haben die Aktien dieser Unternehmen bisher nicht im gleichen Maße zugelegt. Historische Daten zeigen jedoch, dass Goldminenaktien überdurchschnittlich stark auf Preissteigerungen reagieren. In der Regel wird ein Anstieg des Goldpreises um das Dreifache in den Aktienkursen reflektiert.
Ein einfaches Beispiel verdeutlicht diesen Effekt: Wenn die Förderkosten einer Unze Gold bei 2.000 US-Dollar liegen und der Goldpreis bei 3.000 US-Dollar, beträgt der Gewinn 1.000 US-Dollar pro Unze. Steigt der Goldpreis um 20 Prozent auf 3.600 US-Dollar, erhöht sich der Gewinn bei gleichbleibenden Kosten um 60 Prozent. Wenn die Förderkosten sinken, kann der Gewinn sogar noch stärker steigen. Da dieser sogenannte Leverage-Effekt in den letzten Jahren nicht voll zum Tragen kam, haben Goldminenaktien derzeit noch viel Potenzial nach oben.

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Gold vs. Minenaktien: Wer hat mehr Potenzial?
Kapitalmarktanalyst Pascal Kielkopf von HQ Trust hat errechnet, dass der Goldpreis seit 1974 durchschnittlich um 5,6 Prozent pro Jahr gestiegen ist, während globale Goldminenaktien im Durchschnitt um 6,5 Prozent zugelegt haben. Seit 2007 haben die Minenaktien mit einem jährlichen Wachstum von 2,2 Prozent jedoch weit hinter dem Goldpreis zurückgelegen, der um 9,7 Prozent pro Jahr gestiegen ist.
Dies deutet darauf hin, dass das Potenzial des Sektors noch nicht ausgeschöpft ist. Verbesserte Bilanzen, sinkende Verschuldung und strategische Fusionen in der Branche könnten nun eine Neubewertung der Goldminenaktien auslösen. Angesichts der Prognose von Incrementum, dass der Goldpreis bis 2030 auf 5.000 US-Dollar steigen könnte, erscheint dieses Szenario besonders vielversprechend.
Fonds und ETFs: Strategische Zugänge zu einem unterschätzten Sektor
- Konwave Gold Equity Fund: Dynamik durch Small- und Mid-Caps
- Vaneck Gold Miners ETF: Der einfache Weg zum Goldminen-Investment
Fazit: Goldinvestments im Aufwind
Der Goldmarkt erlebt eine Renaissance, und auch der lange Zeit unterschätzte Sektor der Goldminenaktien gewinnt an Bedeutung. Während der Goldpreis immer neue Rekordhöhen erreicht, bieten Fonds wie der Konwave Gold Equity Fund und der Vaneck Gold Miners ETF Anlegern die Möglichkeit, strategisch in diesen Sektor zu investieren, der noch erhebliches Aufholpotenzial hat. Politische Entscheidungen, insbesondere protektionistische Maßnahmen, globale Handelskonflikte, eine schwächere US-Währung und die steigende Nachfrage der Zentralbanken haben den Goldpreis stark ansteigen lassen.
Angesichts der beeindruckenden historischen Performance und der optimistischen Prognose von Incrementum, die bis 2030 einen Goldpreis von rund 5.000 US-Dollar erwarten, könnten Minengesellschaften vor einer Neubewertung stehen. Wer jetzt investiert, könnte langfristig von einem fundamentalen Wandel der Branche profitieren. Dieses Szenario ist sowohl für risikofreudige als auch für konservative Anleger attraktiv.
Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Über den Autor

Sven wurde 1969 in Suhl/Thüringen geboren. Er beschäftigt sich bereits seit den 1990er-Jahren mit den Finanzthemen, Wirtschaft und Investmentfonds. Er investiert selbst seit vielen Jahren in aktiv gemanagte Fonds und profitiert von zahlreichen Kontakten in der Branche sowie regelmäßigen Gesprächen mit renommierten Portfoliomanagern. Sven ist hauptberuflich Fondsanalyst bei der GSR GmbH.


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