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High-Yield-Bonds: Investieren, wo die Erträge blühen

Attraktives Potenzial für Anleger: Chancen und Risiken von Hochzinsanleihen

  • Autor Sven Stoll
Laptop und ein Informationsblatt mit Grafiken (Foto: freepik, ijeab)

Positiver Trend im Hochzinssegment (Foto: freepik, ijeab)

Mit den aktuellen Zinssenkungen signalisiert die EZB das Ende einer Phase besonders hoher Zinsen – und auch die US-Notenbank hat bereits einen spürbaren Schritt in Richtung einer lockeren Geldpolitik getan. Der Anleihemarkt reagiert positiv, da sinkende Leitzinsen den Refinanzierungsdruck der Unternehmen verringern und die Anleihekurse stützen.

Insbesondere Hochzinsanleihen, die höhere Kupons als Staatsanleihen bieten, gewinnen in diesem Umfeld weiter an Attraktivität und ziehen renditeorientierte Anleger an. In Zeiten, in denen die Inflation nachlässt und das Risiko weiterer Zinserhöhungen sinkt, bieten High-Yield-Bonds Chancen auf lukrative Erträge und werden damit zu einem wertvollen Baustein im Portfolio.

Rückenwind für High-Yield-Anleihen

Seit Beginn des Jahres 2023 haben sich Hochzinsanleihen dank der günstigen Zinspolitik besser entwickelt als Staatsanleihen, Investment-Grade-Anleihen und der Geldmarkt. Laut Justin Jewell von RBC BlueBay können Anleger mit Renditen von 8 bis 9 Prozent rechnen, die zuvor deutlich niedriger waren. Doch der Anstieg birgt Risiken: Die Ausfallraten könnten auf 2,5 bis 3,5 Prozent steigen. Gleichzeitig müssten die Unternehmen höhere Kapitalkosten tragen.

Dennoch bieten die hohen Renditen einen Puffer für den Fall, dass die Zinsen wieder steigen. Zinserhöhungen können Kursverluste zur Folge haben, auch wenn viele Experten aufgrund der rückläufigen Inflation nicht damit rechnen.

Spekulativ, aber lohnend

High-Yield-Bonds, auch Junk Bonds genannt, sind spekulative Anleihen mit höherem Risiko, aber potenziell attraktiven Renditen, insbesondere in konjunkturell stabilen Phasen. Unternehmen mit geringerer Bonität müssen höhere Zinsen bieten, um Investoren anzulocken. Ratings ab BB (S&P/Fitch) oder Ba (Moody’s) gelten als spekulativ und weisen auf ein erhöhtes Ausfallrisiko hin. Moody’s schätzt die aktuellen Ausfallraten in Europa auf 3,8 Prozent und in den USA auf 5,6 Prozent, was das Risiko verdeutlicht, aber auch die Chance auf Rendite für risikobereite Anleger bietet.

Positiver Trend im Hochzinssegment: verbesserte Bonität und Chancen

Ryan Larson, Fondsmanager für Hochzinsanleihen bei Strategic Income Management (SIC), weist darauf hin, dass sich die Bonität vieler Unternehmen im Hochzinssegment in den zurückliegenden Jahren verbessert habe: Das durchschnittliche Rating stieg von B- auf B+. Viele Unternehmen bauen jetzt Schulden ab und agieren vorsichtiger, indem sie riskante Übernahmen vermeiden, was ihnen eine stabilere Basis für künftige Abschwünge verschafft.

Sollten die Zentralbanken ihre Geldpolitik weiter lockern, würden Hochzinsfonds davon profitieren, da hohe Kupons und zusätzliche Liquidität die Nachfrage nach hochverzinslichen Anlagen erhöhen und damit die Performance stärken. Auch State Street sieht hier ein vielversprechendes Umfeld für eine starke Anlageperformance, da niedrigere Inflationsraten und mögliche Zinssenkungen die Nachfrage nach Hochzinsanleihen weiter ankurbeln könnten.

Fonds und ETFs als Schutz vor Marktschwankungen

Mit spezialisierten High-Yield-Fonds, die eine breite Diversifikation und damit eine Abfederung von Schwankungen bieten, können Anleger besonders profitieren. Diese Fonds reduzieren das Risiko durch ihre breite Streuung, wodurch die Auswirkungen einzelner Zahlungsausfälle minimiert werden und gleichzeitig die Vorteile des dynamischen Anleihenmarktes genutzt werden können.

Da viele Unternehmen ihre Anleihen nur an institutionelle Anleger mit einer Mindestanlage von 100.000 Euro verkaufen, bieten Hochzinsfonds und ETFs Privatanlegern eine attraktive Möglichkeit, Zugang zu dieser Anlageklasse zu erhalten.

 

Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.

Über den Autor

Autor Sven Stoll
Sven Stoll

Sven wurde 1969 in Suhl/Thüringen geboren. Er beschäftigt sich bereits seit den 1990er-Jahren mit den Finanzthemen, Wirtschaft und Investmentfonds. Er investiert selbst seit vielen Jahren in aktiv gemanagte Fonds und profitiert von zahlreichen Kontakten in der Branche sowie regelmäßigen Gesprächen mit renommierten Portfoliomanagern. Sven ist hauptberuflich Fondsanalyst bei der GSR GmbH.

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