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Space-ETF oder aktiver Fonds? So gelingt der Einstieg ins Zukunftsthema Raumfahrt

Wachstumspotenzial des Space-Markts weltweit / ETF vs. aktiv gemanagter Space-Fonds / Chancen für visionäre Anleger mit Risikobereitschaft

  • Autor Sven Stoll
Raketenstart bei Nacht mit Rauch- und Feuerentwicklung an der Startrampe. (Foto: freepik, vecstock)

Die Raumfahrtindustrie boomt: Anleger entdecken den Weltraum als Investmentchance mit Milliardenpotenzial (Foto: freepik, vecstock)

Die Raumfahrt ist längst mehr als ein Spielplatz für Milliardäre und Science-Fiction-Fans. Ob Satelliteninternet, Erdbeobachtung oder Weltraumlogistik – das All wird zur nächsten Wachstumszone der Weltwirtschaft. Anleger können sich an diesem Megatrend beteiligen – via ETF für die Breite oder einem aktiven Fonds für Visionäre.

Weltraum als Wachstumszone – Kopf-an-Kopf-Rennen von Visionären

Was früher den Träumern gehörte, ist heute ein Wirtschaftsfaktor mit Billionenpotenzial. Jahrzehntelang war die Raumfahrt eine Spielwiese für Militärstrategen, Wissenschaftler und die Fantasie von Science-Fiction-Fans. Raketenstarts galten als technologische Großereignisse – teuer, riskant, staatlich orchestriert. Doch diese Zeiten sind vorbei. Der Weltraum ist im Kapitalismus angekommen. Die Sterne rücken näher – zumindest fürs Anleger-Depot.

Die nackten Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der globale Raumfahrtsektor ist laut McKinsey derzeit rund 800 Milliarden US-Dollar schwer. Doch das ist erst der Anfang. Bis zum Jahr 2035 soll der Markt auf über 1,8 Billionen US-Dollar anwachsen – ein jährliches Wachstum von rund 9 Prozent. Das ist kein Science-Fiction-Skript, sondern eine Investmentstory mit Rückendeckung durch Risikokapital, technologische Sprünge und geopolitisches Interesse.

Und mehr noch: Die Raumfahrt ist keine Staatsangelegenheit mehr. Bereits heute stammen über 75 Prozent der weltweiten Space-Aktivitäten aus der Privatwirtschaft – mit steigender Tendenz. Der Wettlauf ins All ist längst nicht mehr das Duell zwischen NASA und Roskosmos (Weltraumorganisation der Russischen Föderation). Er heißt heute SpaceX gegen Blue Origin, Rocket Lab gegen AST SpaceMobile – ein Kopf-an-Kopf-Rennen von milliardenschweren Visionären, Tech-Pionieren und Start-ups mit disruptivem Potenzial.

Aufstieg privater Raumfahrtunternehmen – Wendepunkt mit Wucht

Elon Musk hat mit SpaceX nicht nur Raketen wieder landen lassen, sondern mit dem Starlink-Projekt ein globales Satelliteninternet etabliert, das Millionen Nutzer vernetzt – und Milliarden einspielt. Jeff Bezos will mit Blue Origin den Weltraumtourismus demokratisieren und hat mit New Shepard bereits erste zahlende Passagiere ins All befördert. Andere bauen private Raumstationen, treiben die Erdbeobachtung voran oder arbeiten an neuen Trägersystemen für schwere Nutzlasten.

Was alle eint: Sie denken Raumfahrt nicht mehr als Prestigeprojekt, sondern als Geschäftsmodell. Und die Rahmenbedingungen stimmen. Der technische Fortschritt hat die Raumfahrt aus der elitären Sphäre geholt. Miniaturisierte Satelliten, automatisierte Fertigung, 3D-Druck, smarte Steuerungssysteme – all das senkt die Eintrittshürden und macht Projekte möglich, für die man früher einen NASA-Etat gebraucht hätte.

Das hat auch das Kapital verstanden: Allein 2024 flossen über 80 Milliarden US-Dollar an Venture Capital in den Space-Sektor. Die Branche zieht nicht nur Ingenieure, sondern auch Analysten, Fondsmanager und Privatinvestoren in ihren Bann. Denn was sich da am Himmel abspielt, ist mehr als nur ein Raketenfeuerwerk – es ist ein fundamentaler Technologiewechsel.

Smartbroker Dashboard / Quelle: Smartbroker Presse

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Fond und ETF als Raketenbasis fürs Depot

Wer beim Raumfahrtboom nicht auf einzelne Aktien setzen will, sondern lieber die gesamte Raketenflotte mitnimmt, greift zu spezialisierten Produkten. 2 Investments stechen derzeit hervor: der VanEck Space Innovators ETF und der aktiv gemanagte Echiquier Space Fonds. Beide ermöglichen Anlegern Zugang zum Wachstumssegment Space – aber mit unterschiedlichem Ansatz.

VanEck Space Innovators: Die ETF-Version des Raketenbooms

Der VanEck Space Innovators ETF (ISIN: IE000YU9K6K2) ist derzeit der einzige reine Space-ETF auf dem europäischen Markt. Er bildet den MVIS Global Space Industry ESG Index ab, in dem 25 globale Unternehmen enthalten sind, die mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes mit Raumfahrttechnologien, Satellitenkommunikation, Trägersystemen oder anderen Space-Innovationen erzielen.

Die Auswahl ist strikt: Wer nicht weltraumaffin genug ist, fliegt raus. Gleichzeitig achtet der ETF auf ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) was für viele Anleger zunehmend wichtig wird. Die Gewichtung liegt zu rund 65 Prozent auf US-Unternehmen, 20 Prozent entfallen auf Asien, 15 Prozent auf Europa.

Die Top-Holdings sind Rocket Lab USA (Raketensysteme, modularer 3D-Druck), AST SpaceMobile (Satelliteninternet ohne Infrastruktur), EchoStar (privates Satellitennetzwerk) oder Spire Global (Erdbeobachtung und Klimadaten). Der ETF bildet die Unternehmen physisch ab, was Transparenz und Nachvollziehbarkeit schafft. Die Gesamtkostenquote (TER) liegt mit 0,55 Prozent p.a. im moderaten Bereich, der Fonds thesauriert seine Erträge – was ihn für Langfristanleger attraktiv macht.

Der Chartverlauf? Himmelsrichtung steigend. Seit Auflage im Juni 2022 hat sich der ETF mehr als verdoppelt – allein 2024 lag das Plus bei über 90 Prozent. Auf Sicht von 3 Jahren liegt das Plus bei 119 Prozent. Doch die Schwankungen sind nicht ohne: Im April 2025 betrug der maximale Drawdown mehr als 25 Prozent – nur um wenige Wochen später auf ein neues Allzeithoch zu klettern. Wer einsteigt, braucht also nicht nur Renditehunger, sondern auch Turbulenz-Toleranz. Als Beimischung ist der ETF allerdings ein Volltreffer für zukunftsorientierte Portfolios.

 

Echiquier Space: Aktiv gemanagt, strategisch aufgestellt

Wer lieber auf aktives Stockpicking und thematische Tiefenrecherche setzt, landet bei Echiquier Space (ISIN: LU2466448532). Der 2022 aufgelegte Fonds war der erste aktiv gemanagte Weltraumfonds Europas – und wird von den erfahrenen Managern Stéphane Nières-Tavernier und Christophe Pouchoy verantwortet. Das Ziel: den gesamten Kosmos der Space-Ökonomie abbilden – von Infrastruktur über Technologie bis zur Erdbeobachtung.

Die Strategie ist klar gegliedert: Es geht nicht nur um Unternehmen, die Raketen bauen oder Satelliten betreiben, sondern auch um alle, die indirekt vom Raumfahrttrend profitieren. Dazu zählen etwa Halbleiter- oder 3D-Druck-Spezialisten, Logistikunternehmen mit Satellitennavigation oder Versicherer, die Klimarisiken besser kalkulieren. Der Fonds schaut dabei gezielt auf Nachhaltigkeit – mit einem Fokus auf Unternehmen, die den Klimawandel bekämpfen, Weltraumschrott reduzieren oder globale Kommunikationslücken schließen.

Allein im Juni 2025 lag die Performance bei plus 8,8 Prozent, im Zeitraum über 1 Jahr sogar bei plus 63,46  Prozent – während der Benchmark-Index im selben Zeitraum bei +6,1 Prozent dümpelte. Besonders stark entwickelten sich zuletzt Titel wie AST SpaceMobile (plus 78 Prozent), Iridium (plus 15 Prozent) und Blacksky Technologies (plus 78 Prozent). Letztere fokussieren sich auf Erdbeobachtung und liefern Daten für Landwirtschaft, Sicherheit und Logistik. Auch Verteidigungstitel wie Kratos, Leonardo oder BAE Systems sind vertreten – nicht zuletzt wegen des NATO-Beschlusses, die Verteidigungsausgaben deutlich zu erhöhen.

Der Fonds reagiert flexibel auf Marktentwicklungen. Während einige Titel, wie beispielsweise T-Mobile, zuletzt aufgrund von Bewertungsdruck schwächelten, nutzte das Fondsmanagement die günstigen Kurse zum gezielten Nachkauf. Anleger, die auf Raumfahrt setzen möchten, aber nicht blind einem Index folgen wollen, finden hier einen gut strukturierten, zukunftsorientierten Zugang mit menschlichem Know-how.

 

Fazit: Der Raumfahrt-Boom hebt ab – und Anleger können mitfliegen

Investieren im All ist nichts für Zögerer – aber eine echte Chance für Anleger mit Weitblick. Der Weltraum ist längst kein fernes Science-Fiction-Szenario mehr, sondern ein wachsender Wirtschaftszweig mit Milliardenpotenzial. Wer frühzeitig einsteigt, partizipiert an Innovation, Skalierung und strategischer Relevanz.

Mit dem VanEck Space Innovators ETF setzen Investoren auf ein breit gestreutes Portfolio der wichtigsten Player der globalen Space-Ökonomie – effizient, kostengünstig und wachstumsstark. Der Echiquier Space Fonds geht noch einen Schritt weiter und investiert gezielt in Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – mit aktiver Auswahl, thematischer Tiefe und Fokus auf Nachhaltigkeit.

Beide Produkte eröffnen Zugang zu einer Branche, die gerade erst abhebt. Wer jetzt investiert, setzt auf einen Trend, der in den kommenden Jahren neue Höhen erreichen könnte. Und wer den nächsten Mondflug verpasst, kann sich später nicht beschweren, dass er zu bodenständig geblieben ist.

 

Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.

Über den Autor

Autor Sven Stoll

Sven Stoll wurde 1969 in Suhl/Thüringen geboren. Er beschäftigt sich bereits seit den 1990er-Jahren mit den Finanzthemen, Wirtschaft und Investmentfonds. Er investiert selbst seit vielen Jahren in aktiv gemanagte Fonds und profitiert von zahlreichen Kontakten in der Branche sowie regelmäßigen Gesprächen mit renommierten Portfoliomanagern. Sven ist hauptberuflich Fondsanalyst bei der GSR GmbH.

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