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Aktien und Märkte

Dividendenstrategien: Darauf kommt es wirklich an

Aktienunternehmen schütten Dividenden aus.

Anleger, die ihr Investment auf die Erzielung von Dividenden hin optimieren, betreiben eine sogenannte Dividendenstrategie. Es gibt jedoch nicht die eine Strategie, sondern eine Vielzahl von Möglichkeiten. Sie alle haben gemein, dass es darum geht, regelmäßige und vom Aktienkurs unabhängige Einnahmen zu erzielen. Im Gegensatz zu einem Zins einer Anleihe, sind die Zahlungen sowie die Höhe der Dividenden nicht „garantiert“. Natürlich kann auch die Zinszahlung einer Anleihe ausfallen, doch das bedeutet de facto die Insolvenz des Unternehmens und wird mit aller Macht verhindert. Das Auslassen einer Dividendenzahlung dagegen muss nicht die Pleite der Firma bedeuten. Das Unternehmen Amazon zum Beispiel zahlt keine Dividenden, sondern reinvestiert den gesamten Gewinn zu 100 Prozent ins Unternehmen.

1. Warum macht eine Dividendenstrategie Sinn?

Eine Strategie, die auf Dividenden ausgelegt ist, ist nichts anderes als eine Strategie, die auf regelmäßige Ausschüttungen setzt. Im Prinzip spielt es nur eine untergeordnete Rolle, aus welcher Quelle die Einnahmen stammen. Wichtig ist, dass das Einkommen passiv und möglichst stabil ist. Zinsen aus einem Festgeldkonto kommen diesen Anforderungen grundsätzlich auch nach. Aber warum dann gerade Dividenden? Zum einen unterliegen Zinsen, ebenso wie Preise, dem Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Es ist richtig, dass die Notenbanken mit ihrer Zinspolitik Einfluss auf das Zinsniveau haben. Doch letzten Endes beeinflussen sie damit nur – wie in fast jedem Markt – Angebot und Nachfrage. Dividenden dagegen unterliegen zwar auch in gewisser Weise einem Angebot-Nachfrage-Verhältnis, doch nicht in diesem Maße. Ein Unternehmen senkt beispielsweise nicht die Dividende, nur weil es plötzlich eine geringere Nachfrage nach der Aktie gibt. Mit anderen Worten, Zinsen kommen nicht der Anforderung nach Planbarkeit nach.

Zum anderen muss die Position des Investors gesehen werden. Erhält der Anleger Zinseinnahmen ist er Gläubiger des Unternehmens. Dividendeneinnahmen bedeuten, dass der Anleger Aktien der Firma besitzt und damit Anteilseigner des Unternehmens ist. Das heißt, er ist Miteigentümer und daher gehört ihm auch ein Teil des Gewinns. Es gibt Unternehmen, die ihre Ausschüttungen in Form von Dividenden seit Jahrzehnten ununterbrochen steigern. Dergleichen gibt es bei Zinseinnahmen nicht.

  • Erhält der Anleger Zinsen, ist er Gläubiger des Unternehmens
  • Dividendeneinnahmen bedeuten, dass der Anleger Miteigentümer der Firma ist
  • Das Zinsniveau wird letzten Endes durch Angebot und Nachfrage bestimmt
  • Die Auszahlung der Dividende erfolgt durch Beschluss der Hauptversammlung

Manchmal liest man davon, dass Dividenden die neuen Zinsen sind. Doch das ist schlichtweg falsch. Wie oben beschrieben sind Dividenden etwas völlig anderes als Zinsen. Der Anleger ist entweder Gläubiger oder Miteigentümer – mit allen daraus resultierenden Folgen für beide Seiten.

2. Die Vorteile einer auf Dividenden ausgerichteten Strategie

Wie bereits erwähnt, liegt der Fokus bei einer Dividendenstrategie auf das Erzielen von passiven Einnahmen. Das ist auch der größte Vorteil dieser Vorgehensweise. Im angelsächsischen Raum, sprich USA, Kanada oder Australien, gibt es kein Rentensystem wie wir es hierzulande kennen. Dort sind die Menschen selbst für ihre Altersvorsorge verantwortlich. Gleiches gilt auch in Deutschland für die meisten Selbstständigen und wird auch zunehmend für Angestellte immer wichtiger. Gerade in den angelsächsischen Ländern existiert daher eine zumeist völlig andere Dividendenpolitik der Unternehmen. Die Menschen erzielen ihre „Rente“ im Alter häufig aus den Dividendenzahlungen. Woher auch sonst? Zinseinnahmen sind dagegen viel weniger kalkulierbar. Außerdem liegen sie teilweise unter der Inflationsrate, was bedeutet, dass das Kapital real weniger wert wird.

Es gibt auch eine ganze Reihe von Unternehmen, die dem Bedarf der Anleger nach einer möglichst stabilen und regelmäßigen Ausschüttung gezielt nachkommt. In der Praxis bedeutet das, dass es eine Vielzahl Unternehmen gibt, die die Dividenden monatlich an ihre Anteilseigner ausschütten. Der Großteil der US-Unternehmen schüttet daher quartalsweise aus.

  • Dividenden ermöglichen eine feste, regelmäßige und unabhängige Einnahmequelle
  • Dividendenzahlungen können eine gesetzliche Rente ergänzen oder ersetzen
  • Der Fokus liegt nicht auf der Kursentwicklung, sondern auf der Ausschüttung
  • Bei entsprechend hoher Dividendenzahlung ist ein vorzeitiger Ruhestand möglich

Ein weiterer Vorteil ist, dass der Fokus des Anlegers nicht auf der Kursentwicklung liegt. Das heißt, die Entwicklung des Aktienkurses spielt eine untergeordnete Rolle. Das wiederum schont das Nervenkostüm des Investors und er muss nicht ständig Entscheidungen treffen, ob er Kaufen oder Verkaufen sollte. Eine Dividendenstrategie ist daher ganz eindeutig langfristig orientiert. Mit langfristig ist hier ein Zeithorizont von deutlich mehr als 10 Jahren gemeint. Unter Umständen möchte der Investor die Aktien überhaupt nie wieder verkaufen, sondern bis zu seinem Lebensende von den Dividendeneinnahmen profitieren.

3. Nachteile bzw. Risiken einer Dividendenstrategie

Der Nachteil liegt in der Auswahl der Aktien. Denn der Anleger muss entscheiden, welche Unternehmen er ins Depot aufnimmt. Rein nach der maximalen Dividendenrendite zu gehen birgt meist ein sehr großes Risiko (von sogenannten Hochdividendenwerten einmal abgesehen). Denn es gibt meist einen Grund, warum die Dividendenrendite derart hoch ist: Der Kurs der Aktie ist „im Keller“. Gleichzeitig ist es nicht garantiert, dass das Unternehmen auch in Zukunft noch Gewinne erwirtschaftet und Dividenden zahlen kann.

Die Fokussierung auf die Dividende und nicht auf die Kursentwicklung ist zugleich ein weiterer Nachteil. Denn damit kann sich der Anleger um die Chance einer möglichen noch größeren Rendite beschneiden. Die „eierlegende Wollmilchsau“ gibt es nämlich auch hier nicht. Unternehmen die ihren Fokus auf eine besonders hohe Ausschüttung legen, werden in aller Regel nicht gleichzeitig stark im Kurs steigen. Gelder, die an die Anteilseigner ausgeschüttet werden, stehen logischerweise dem Unternehmen für Investitionen und weiteres Wachstum nicht mehr zur Verfügung.

Obwohl das nicht heißen soll, dass Unternehmen, die keine Dividenden zahlen, automatisch die bessere Kursentwicklung haben. Ein gesundes Verhältnis zwischen Reinvestition und Ausschüttung ist daher entscheidend.

  • Die Schwierigkeit besteht in der Auswahl der Aktien
  • Der Fokus auf eine möglichst hohe Dividende kann fatale Folgen für den Anleger haben
  • Ausschüttungen stehen dem Unternehmen nicht mehr für weitere Investitionen und damit für weiteres Wachstum zur Verfügung

Bei der Auswahl der Aktien sollten Anleger darauf achten, dass sie eine vernünftige Diversifikation erreichen. Investoren können auch auf ETFs setzen, die verschiedene Dividendenstrategien verfolgen.

Fazit: Mentalität des Anlegers entscheidend
Entscheidend ist nicht, ob eine Dividendenstrategie besser abschneidet als eine Strategie, die ausschließlich auf eine positive Kursentwicklung fokussiert ist. Viel wichtiger ist die Mentalität des Anlegers. Vom Grundsatz her geht in Sachen Rendite auch kein Weg an Aktien vorbei. Doch viele Anleger – insbesondere in Deutschland – entscheiden sich gegen ein direktes Aktienengagement. Es passt einfach nicht zu ihrer Anlegermentalität. Das sie damit auf Rendite verzichten und sogar einen realen Wertverlust in Kauf nehmen, ist so manchem Anleger durchaus bewusst.Eine auf Dividendenzahlungen ausgerichtete Strategie ähnelt vielmehr der eines Immobilieninvestors. Er legt Kapital in Immobilien an, um damit einen regelmäßigen Zahlungsstrom durch Mieteinnahmen zu generieren. Die reine Wertentwicklung der Immobilienpreise ist dabei untergeordnet.


Bildnachweise: magele-picture/AdobeStock, magele-picture/AdobeStock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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