Washington – Die US-Zentralbank Federal Reserve hat die Leitzinsen wie von Marktbeobachtern überwiegend erwartet um 0,25 Prozent auf 500 bis 525 Basispunkte erhöht – der Zinsschritt war ebenso groß wie beim letzten Entscheid im März.
„Der Ausschuss ist fest entschlossen, die Inflation auf das Ziel von 2 Prozent zurückzuführen“, heißt es in dem mit der Entscheidung verbreiteten Statement. Den geldpolitischen Kurs wollen die Notenbanker kontinuierlich durch die eingehenden Wirtschaftsdaten überprüfen und gegebenenfalls anpassen, wenn sich Risiken abzeichnen.
Darüber hinaus will die Fed ihre Bestände an Staatsanleihen, Schuldverschreibungen und hypothekarisch gesicherten Wertpapieren weiter abbauen.
10-mal in Folge hat die US-Notenbank nun seit März 2022 die Leitzinsen angehoben. Und das, obwohl es zuletzt nicht nur um die Inflation, sondern auch um die Stabilität des US-Finanzsystems ging. Panische Kunden hatten die Silicon Valley Bank in die Pleite trieben, ebenso die Signature Bank.
Taumelnde US-Banken – Zinsrisiken falsch eingeschätzt
Risikofaktor der schnellen Zinserhöhungen durch die Fed sind unter anderem die Marktwertverluste älterer Wertpapiere wie Anleihen, da neue Papiere viel höhere Zinsen abwerfen. Die Silicon Valley Bank etwa musste Staatsanleihen zu Dumping-Preisen abstoßen, als Einleger ihr Geld forderten.
Jüngstes Opfer der Turbulenzen: die First Republic Bank. Auch die US-Regionalbank hatte sich wohl gegen Zinsänderungsrisiken nicht ausreichend abgesichert. Nun hat die Großbank JPMorgan Chase die auf Privatkunden spezialisierte First Republic geschluckt, der Crash wurde so verhindert.
Strengere Bedingungen für Kredite dämpfen Inflation
War das die vorerst letzte Fed-Zinserhöhung? 5 Prozent Inflation im März – die USA stehen an der Preisfront deutlich besser da als Deutschland (7,2 Prozent) und die Eurozone (7 Prozent). Kann die Fed vom Gas gehen? Weitere Signale gibt es: Auch die US-Erzeugerpreise sind zuletzt langsamer gestiegen und der US-Arbeitsmarkt ist abgekühlt. Zudem hat das Bruttoinlandsprodukt nur 1,1 Prozent zugelegt, Ökonomen hatten 2 Prozent erwartet.
Womöglich hilft sogar die Bankenkrise bei der Inflationsbekämpfung. Denn in der Folge haben sich die Bedingungen für Bankkredite verschärft – das dämpft die Teuerung. „Eine deutliche Verschärfung der Kreditbedingungen könnte die Notwendigkeit einer zusätzlichen geldpolitischen Straffung überflüssig machen“, so Fed-Gouverneur Christopher Waller im April laut nytimes.com.
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Aktualisiert nach Bekanntgabe der Zinsentscheidung am 3. Mai 2023 um 20.10 Uhr (MEZ)
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