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Siemens Healthineers: Wie lautet die Prognose für 2026?

Was passiert mit der Siemens Healthineers in 2026? Welche Faktoren beeinflussen die Kursentwicklung des Unternehmens?

  • carlos
Bild zeigt CT Untersuchung / Accuray @Unsplash

Wo steht Siemens Healthineers in 2026? (Bild: Accuray, Unsplash)

48,57 Euro kostet die Siemens Healthineers-Aktie heute und könnte laut Analysten auf 65 Euro steigen – wenn der Mutterkonzern nicht weiter verkauft.

Nach einem spektakulären Plus von 47 Prozent in 2024 ist die Aktie 2025 mit minus 4,6 Prozent die einzige Verliererin unter den deutschen Blue Chips. Dabei läuft das Geschäft hervorragend: Das Imaging-Segment wächst mit 11,7 Prozent und die Marge liegt bei starken 21 Prozent. Doch die Siemens AG reduziert systematisch ihren Anteil von 85 auf 71 Prozent.

Morgan Stanley warnte im Oktober mit einem Downgrade: Der Mutterkonzern könnte bis auf 49 Prozent reduzieren – und damit die Kontrolle aufgeben.

Wie hoch ist die durchschnittliche Rendite von Siemens Healthineers-Aktien?

Die Siemens Healthineers-Aktie ist noch jung, aber volatil. Seit dem Börsengang 2018 schwankt sie stark zwischen Boom und Korrektur. Das Jahr 2025 mit minus 4,57 Prozent ist die erste negative Jahresperformance seit 2022 und enttäuscht nach den Rallys der Vorjahre.

ZeitraumSHL-RenditeKursveränderungCAGR1.000€ Investment wird zu
1 Jahr-12,3%55→48€-12,3%877€
3 Jahre+48,2%33→48€+14,0%1.482€
Seit IPO (2018)+94,3%25→48€+11,7%1.943€
2025 YTD-4,57%50,30→48,57€-4,57%954€

Das Jahr 2025 läuft mit minus 4,57 Prozent enttäuschend – als einzige negative Performance im Vergleich. Die Aktie startete bei 50,30 Euro und steht heute bei 48,57 Euro. Das 52-Wochen-Hoch von 58,48 Euro im September liegt bereits 17 Prozent entfernt, während das Tief bei 41,21 Euro im Januar die Volatilität zeigt.

Die historische Performance zeigt ein Auf und Ab:

  • 2024: +46,82% (Mega-Jahr nach IPO-Rally)
  • 2023: +37,15% (Zweites starkes Jahr)
  • 2022: -28,64% (Post-IPO-Normalisierung)
  • 2020: +6,15% (Corona-Resistenz)
  • 2017: +41,23% (Noch als Teil von Siemens)

Die Gewinnentwicklung ist solide: Von 1,50 Euro pro Aktie 2023 auf prognostizierte 2,45 Euro 2025 – ein Plus von 63 Prozent in zwei Jahren. Das operative Geschäft läuft, aber die Aktie reflektiert das nicht.

Aktuelle Kursziele von der Siemens Healthineers-Aktie

Die Analysten bleiben trotz Morgan Stanleys Downgrade mehrheitlich optimistisch. Von 27 Analysten empfehlen 85 Prozent den Kauf – aber die Stimmung ist fragmentierter als bei anderen Titeln. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 53 bis 65 Euro, was einem Aufwärtspotenzial von 9 bis 34 Prozent entspricht.

AnalystKurszielPotenzialRatingKernaussage
UBS65€+33,8%Buy„Starke Cash-Generierung, Imaging-Momentum“
Financial Times63,24€+30,2%Mixed„Median mit großer Unsicherheit“
Bernstein62€+27,6%Outperform„Q3 zeigt operative Exzellenz“
Deutsche Bank61€+25,5%Buy„2026 gute Grundlage“
Goldman Sachs60€+23,4%Buy„Imaging-Stärke, Varian-Synergien“
Morgan Stanley53€+9,0%Equal-weight„Weitere Anteilsverkäufe wahrscheinlich“

UBS führt mit dem optimistischsten Kursziel von 65 Euro. Die Schweizer betonen die „starke Free-Cash-Flow-Generierung“ mit plus 54 Prozent im Q3 auf 844 Millionen Euro. Das Imaging-Momentum mit 11,7 Prozent organischem Wachstum bei 21 Prozent Marge sei „außergewöhnlich“. Die Varian-Integration laufe besser als geplant.

Morgan Stanley schockierte am 14. Oktober mit einem Downgrade von Overweight auf Equalweight. Analystin Aisyah Noor senkte das Kursziel von 62 auf 53 Euro. Die Begründung: „Weitere Anteilsverkäufe durch die Siemens AG sind möglich.“ Die Spekulationen, dass der Anteil unter die kritische 49-Prozent-Schwelle fallen könnte, seien berechtigt. Bei 53 Euro sei die Aktie „fair bewertet, nicht unterbewertet“.

Die Deutsche Bank bleibt mit 61 Euro optimistisch. Analyst Falko Friedrichs sieht die Q3-Zahlen als Bestätigung: „Die Ziele für 2025 werden komfortabel erreicht.“ Für 2026 sei eine „gute Grundlage für weiteres Wachstum“ gelegt. Die Bedenken über den Mutterkonzern-Verkauf seien übertrieben.

Goldman Sachs hält an 60 Euro fest. Die Bank hebt die Stärke im Imaging-Geschäft hervor, besonders in Molecular Imaging und CT. Die Varian-Synergien würden schneller als geplant realisiert. Die erwartete Zoll-Belastung von 400 bis 500 Millionen Euro 2026 sei „managebar“.

Prognose: Wo steht die Siemens Healthineers-Aktie in 2026?

Die Prognosen für Siemens Healthineers 2026 hängen weniger vom operativen Geschäft ab – das läuft hervorragend – als vom Verhalten des Mutterkonzerns. Die Spanne von 40 bis 75 Euro zeigt die extreme Unsicherheit.

SzenarioWahrscheinlichkeitKursziel 2026PotenzialKernfaktoren
Bull-Case20%65-75€+34-54%Mutterkonzern stabilisiert bei 60%
Base-Case60%55-62€+13-28%Moderates Wachstum, Anteil bei 55%
Bear-Case20%40-48€-18 bis -1%Kontrollverlust unter 49%

Im optimistischen Bull-Case-Szenario erreicht Siemens Healthineers 65 bis 75 Euro. Das setzt voraus, dass der Mutterkonzern seine Verkäufe stoppt:

Der Anteil stabilisiert sich bei 60 Prozent:

  • Siemens AG erklärt strategische Partnerschaft
  • Keine weiteren Verkäufe angekündigt
  • Markt gewinnt Vertrauen zurück
  • Kontrollprämie bleibt erhalten

Das operative Geschäft überrascht positiv:

  • Imaging wächst weiter mit über 12 Prozent
  • Varian-Margen erreichen 20 Prozent
  • Diagnostics dreht ins Plus mit 5 Prozent
  • Neue Produkte treiben Wachstum

Unser wahrscheinlichstes Base-Case-Szenario sieht Siemens Healthineers bei 55 bis 62 Euro. Das wäre ein Plus von 13 bis 28 Prozent. Der Umsatz wächst moderat mit 4 bis 5 Prozent auf 25,5 Milliarden Euro. Der Gewinn pro Aktie steigt von 2,45 auf 2,55 bis 2,70 Euro. Die EBITDA-Marge verbessert sich leicht auf 21,0 bis 21,2 Prozent. Der Mutterkonzern reduziert seinen Anteil auf 55 Prozent, behält aber die Kontrolle.

Das Bear-Case-Szenario würde die Aktie auf 40 bis 48 Euro drücken. Das zentrale Risiko ist der Kontrollverlust:

Siemens AG verkauft unter 49 Prozent:

  • Kontrolle geht verloren
  • Aktie wird zur „Waisenaktie“
  • Minderheitsaktionäre werden verwässert
  • Keine Kontrollprämie mehr

Operative Probleme verschärfen sich:

  • Diagnostics-Segment schrumpft weiter
  • Zölle belasten mit 500+ Millionen Euro
  • Rezession trifft Gesundheitsinvestitionen
  • Konkurrenz von GE und Philips intensiviert sich
GeschäftsjahrUmsatz (Mrd.€)EBITDAGewinn/AktieKGVEBITDA-Marge
202424,14,851,73€28,1x20,1%
2025e24,85,052,45€19,8x20,4%
2026e25,55,382,61€18,6x21,1%

Die Zahlen zeigen: Operativ läuft Siemens Healthineers solide. Der Umsatz wächst mit 4 bis 5 Prozent, die EBITDA-Marge verbessert sich auf über 21 Prozent. Das Problem ist nicht die Performance, sondern die Unsicherheit über die Eigentümerstruktur.

Die Q3-Ergebnisse waren operativ exzellent. Der Umsatz stieg um 7,6 Prozent, die bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich um 160 Basispunkte auf 16,8 Prozent. Der bereinigte Gewinn pro Aktie sprang um 23 Prozent auf 0,64 Euro. Der Free Cash Flow explodierte um 54 Prozent auf 844 Millionen Euro. Aber die Aktie reagierte negativ – wegen der Mutterkonzern-Sorgen.

Fazit: „Siemens Healthineers bleibt bei 55 Euro operativ stark – aber der Mutterkonzern ist das Problem“

Die Siemens Healthineers-Aktie ist 2025 mit minus 4,6 Prozent die einzige Verliererin, obwohl das Geschäft boomt. Für 2026 sehen wir ein Kursziel von 55 bis 62 Euro, sofern der Mutterkonzern seine Verkäufe stabilisiert. Die Analysten sind mit 85 Prozent Kaufempfehlungen noch optimistisch, aber Morgan Stanleys Warnung wiegt schwer.

Die operative Stärke ist unbestritten: Imaging wächst zweistellig, Varian-Integration läuft, Free Cash Flow explodiert. Das Problem ist strukturell: Siemens AG hat den Anteil von 85 auf 71 Prozent reduziert und könnte bis auf 49 Prozent gehen. Das würde die Kontrolle kosten und Minderheitsaktionäre verwässern. Wer bei Siemens Healthineers investiert, wettet nicht nur auf Medizintechnik, sondern auch darauf, dass der Mutterkonzern vernünftig bleibt. Bei 45 Euro könnte eine Kaufchance entstehen – jetzt ist es zu früh.

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    Über den Autor

    carlos

    Carlos Arad ist seit dem letzten Semester seines Wirtschaftstudiums in der Finanzbranche als Analyst & Autor aktiv. Nach seiner Zeit als Produktentwickler in zahlreichen Fintechs schreibt er für etablierte Wirtschaftsmagazine und gründetet nebenbei eigene Bildungsportale im Finanzbereich. Seine Vision: Unternehmertum & Finanzen zum Teil unserer DNA zu machen.

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