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Börse

DAX-Prognose für 2026: Wie wird sich der Index entwickeln?

Wie wird sich der deutsche Leitindex in 2026 entwickeln? Wie lauten die aktuellen Prognosen?

  • carlos
Bild zeigt Lufthansa Flugzeug (Bild: David Syphers @Unsplash)

Wie wird sich der DAX in 2026 entwickeln? (Bild: David Syphers @Unsplash)

Der deutsche Leitindex hat 2025 mit einer beeindruckenden Performance von über 22 Prozent bis heute selbst optimistische Prognosen übertroffen.

Mit aktuell etwa 24.400 Punkten nähert sich der DAX seinem Allzeithoch und lässt viele Anleger gespannt auf 2026 blicken. Wir haben die Prognosen der führenden Banken und Analysten für Sie ausgewertet und zeigen, wo der DAX Ende 2026 stehen könnte. Die Spanne reicht von konservativen 22.000 bis zu ambitionierten 32.000 Punkten – eine Bandbreite, die die unterschiedlichen Einschätzungen zur wirtschaftlichen Entwicklung widerspiegelt.

Was macht Sie als Anleger besonders interessant: Die Mehrheit der Experten erwartet trotz der bereits starken Kursgewinne weiteres Aufwärtspotenzial. Staatliche Investitionspakete von über einer Billion Euro, strukturelle Verbesserungen in der deutschen Wirtschaft und ein erwartetes Gewinnwachstum von 13 bis 15 Prozent bilden das Fundament für diese optimistischen Prognosen.

DAX: Aktuelle Entwicklung und Rendite in 2025

Das Jahr 2025 entwickelt sich zum Rekordjahr für DAX-Anleger.

Mit einer Year-to-Date-Performance von 22,45 Prozent übertrifft der deutsche Leitindex sogar den amerikanischen Dow Jones deutlich. Diese außergewöhnliche Entwicklung macht den DAX zu einem der erfolgreichsten Aktienindizes weltweit.

ZeitraumRenditePunktestandBesonderheiten
YTD 2025+22,45%~24.400 PunkteEiner der besten Jahresstarts
Q1 2025+11,32%Starker Jahresauftakt
1 Monat+2,56%Kontinuierliche Aufwärtsbewegung
3 Monate+2,49%Stabile Performance
6 Monate+18,10%Beschleunigung im H1
1 Jahr+27,50%Überragende 12-Monats-Bilanz
Allzeithoch24.639 PunkteJuli 2025 erreicht

Die Gewinner und Verlierer des Jahres zeigen eine klare Zweiteilung des Marktes.

Rheinmetall führt mit einer spektakulären Performance von über 270 Prozent die Gewinnerliste an. Der Rüstungskonzern profitiert massiv von der hohen Nachfrage nach Verteidigungsgütern und dem NATO-Beschluss zur Aufstockung der Rüstungsausgaben auf 5 Prozent des BIP. Mit einem Rekord-Auftragsbestand von 63,2 Milliarden Euro und einem prognostizierten Umsatzwachstum von 25 bis 30 Prozent für 2025 ist das Unternehmen der absolute Überflieger im Index.

Siemens Energy folgt auf Platz zwei mit fast 200 Prozent Plus. Der Energiewende-Champion verzeichnete im dritten Quartal 2025 ein Rekord-Auftragsvolumen von 16,6 Milliarden Euro und ein Umsatzwachstum von 13,5 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro. Als Profiteur der Energiewende und staatlichen Förderungen konnte das Unternehmen sogar die Dividendenrestriktion frühzeitig aufheben.

Die stärksten und schwächsten DAX-Werte 2025

Top-PerformerPerformanceVerliererPerformance
Rheinmetall+270%SAP-7% (YTD)
Siemens Energy+200%Beiersdorf-31% (1 Jahr)
Heidelberg Materials+90%Porsche Holding-14,44% (1 Jahr)
Deutsche Bank+95% (1 Jahr)Henkel-14,30% (1 Jahr)
Commerzbank+57% (6 Monate)Zalando-8,60% (1 Jahr)
BMW+27% (6 Monate)Bayer-3,20% (1 Jahr)

Eine bemerkenswerte Entwicklung ist die hohe Konzentration der Gewinne. Nach Expertenanalysen waren nur vier bis fünf Aktien für etwa 75 bis 80 Prozent des gesamten DAX-Kursplus verantwortlich. SAP, Deutsche Telekom, Allianz, Siemens Energy und Rheinmetall trugen die Rally, während traditionelle Konsumgüterwerte wie Beiersdorf und Henkel unter dem schwachen Konsumklima litten.

Die Branchenverteilung zeigt klare Gewinner: Rüstungsindustrie mit 125,55 Prozent, Automobilzulieferer mit 123,62 Prozent und Elektrotechnologie mit 93 Prozent führen die Sektorperformance an. Banken profitieren mit 93,01 Prozent von steigenden Zinsen und verbesserten Margen.

Prognose für 2026: Wie wird sich der DAX entwickeln?

Die deutschen und internationalen Großbanken zeigen sich für 2026 überwiegend optimistisch. Ihre Kursziele bewegen sich in einer beachtlichen Spanne zwischen 22.000 und 32.000 Punkten. Diese Bandbreite spiegelt die unterschiedlichen Einschätzungen zur Wirtschaftsentwicklung und den geopolitischen Risiken wider.

Bank/InstitutKursziel 2026Veränderung zum Stand heuteHauptargumente
DZ Bank26.000 Punkte+6,5%EU-Investitionspakete über 1 Billion Euro
LBBW25.000-26.000 Punkte+2,5% bis +6,5%KI-Boom, sinkende Zinsen
OLB25.000-26.100 Punkte+2,5% bis +7,0%8 positive Marktimpulse
Helaba23.000+ Punktestruktureller AufwärtstrendAbbau hoher Bewertungen
Société Générale22.000 Punkte-9,8%Tech- und Finanzwerte positiv
Berenberg22.000 Punkte-9,8%Konservative Einschätzung
Warburg21.000 Punkte-13,9%Nur 3-10% Gewinnwachstum
Deutsche BankKeine Punktprognose+15% EPS-WachstumStrukturelles Gewinnwachstum

Die DZ Bank sticht mit der aggressivsten Prognose hervor. Ihre Anhebung auf 26.000 Punkte begründet Marktexperte Sören Hettler mit den geplanten Investitionen von EU und Bundesrepublik. „Das staatliche Finanzpaket ist ein Game-Changer“, betont er. Neben der Rüstungsindustrie sollen auch Baukonzerne, Technologiefirmen und Banken profitieren.

Die Deutsche Bank erwartet ein Gewinnwachstum von 15 Prozent je Aktie für 2026. Sie sieht bereits das prognostizierte BIP-Wachstum von 1,6 Prozent als Treiber für ein EPS-Plus von 6 Prozent. Zusätzliche Impulse könnten durch Investitionen in Verteidigung, Infrastruktur und Energiewende entstehen. Die Bank hebt hervor, dass DAX-Unternehmen über Strategien verfügen, negative Auswirkungen von US-Importzöllen zu minimieren.

Konservativer positioniert sich Warburg mit nur 21.000 Punkten. Die Bank hält die Gewinnschätzungen der Analysten für zu optimistisch und erwartet Wachstumsraten von lediglich drei Prozent für 2025 und zehn Prozent für 2026. Diese vorsichtige Haltung teilt auch Berenberg, das mit 22.000 Punkten ebenfalls am unteren Ende der Prognoseskala liegt.

Welche Faktoren beeinflussen den Entwicklung des DAX in 2026?

Die DAX-Entwicklung 2026 wird von einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Faktoren bestimmt.

Verstehen Sie diese Treiber, können Sie die Prognosen besser einordnen und Ihre eigene Anlagestrategie entsprechend ausrichten.

Staatliche Investitionspakete als Wachstumsmotor

Die angekündigten Investitionen von EU und Bundesrepublik in Höhe von über einer Billion Euro werden als „Game-Changer“ für deutsche Aktien gesehen. Diese massiven Ausgaben fließen in Bereiche, von denen DAX-Konzerne direkt profitieren: Infrastruktur, Digitalisierung, Energiewende und Verteidigung. Die DZ Bank sieht hierin den Hauptgrund für ihre optimistische Prognose von 26.000 Punkten.

Gewinnwachstum der DAX-Unternehmen

Die Analystengemeinschaft erwartet für 2026 ein DAX-Gewinnwachstum zwischen 13 und 15 Prozent. Besonders Finanzen, IT und Industrie sollen bei den Wachstumsraten hervorstechen. Nach Rückgängen in 2025 bei zyklischem Konsum, Immobilien und Versorgern wird eine Erholung der Gewinne erwartet. Diese Gewinnentwicklung bildet das fundamentale Rückgrat für weitere Kurssteigerungen.

Künstliche Intelligenz und Technologie-Boom

Der weltweite Investitionsschub im Bereich Künstlicher Intelligenz wird von der LBBW als wesentlicher Treiber identifiziert. Deutsche Technologieunternehmen und Industriekonzerne, die KI-Lösungen entwickeln oder anwenden, könnten überproportional profitieren. SAP könnte trotz aktueller Schwäche mittelfristig zu den Gewinnern gehören.

Zinsentwicklung und Geldpolitik

Sinkende Zinsen werden von mehreren Instituten als positiver Faktor genannt. Die LBBW sieht darin einen der Hauptgründe für ihr Kursziel von 25.000 bis 26.000 Punkten. Niedrigere Zinsen machen Aktien im Vergleich zu Anleihen attraktiver und erleichtern die Unternehmensfinanzierung.

Geopolitische Risiken und Handelspolitik

Die US-Importzollpolitik bleibt ein Unsicherheitsfaktor. Während die Deutsche Bank betont, dass DAX-Unternehmen Strategien zur Minimierung negativer Auswirkungen haben, warnen andere Analysten vor möglichen Belastungen. Die Abhängigkeit vom globalen Handel macht deutsche Konzerne anfällig für protektionistische Maßnahmen.

Bewertungsniveaus als Bremsfaktor

Die bereits erreichten Kursniveaus werden von einigen Instituten kritisch gesehen. Warburg hält die Gewinnschätzungen für zu optimistisch, was das konservative Kursziel von 21.000 Punkten erklärt. Die hohen Bewertungen könnten weitere Anstiege bremsen, falls die Gewinnerwartungen nicht erfüllt werden.

Technische Faktoren und Chartanalyse

Aus charttechnischer Sicht gilt der Durchbruch der 25.000-Punkte-Marke als Sprungbrett für einen Angriff auf 26.000 bis 27.000 Punkte. Einige technische Analysten sehen sogar Potenzial für 27.000 Punkte bis 2028. Die aktuelle Unterstützung bei 24.000 Punkten gibt dem Index eine solide Basis.

Fazit: „Der DAX steht 2026 vor einem Richtungsentscheid zwischen Boom und Konsolidierung“

Die Prognosen für den DAX 2026 zeigen eine bemerkenswerte Spreizung zwischen 21.000 und 26.000 Punkten, was die Unsicherheit über die weitere Entwicklung widerspiegelt.

Während optimistische Stimmen wie die DZ Bank von staatlichen Investitionspaketen und strukturellem Wachstum schwärmen, mahnen konservative Institute wie Warburg zur Vorsicht. Der Konsens über ein Gewinnwachstum von 13 bis 15 Prozent bietet jedoch eine solide Grundlage für weiteres Kurspotenzial.

Für Sie als Anleger bedeutet das: Die Chancen stehen gut, dass der DAX seine Erfolgsgeschichte fortsetzt, aber die Zeiten zweistelliger Jahresrenditen könnten sich dem Ende zuneigen. Mit einem durchschnittlichen Kursziel von etwa 24.000 Punkten erwarten die Experten eine Seitwärtsbewegung bis moderate Gewinne. Die Billion Euro schweren Investitionsprogramme könnten jedoch für positive Überraschungen sorgen.

Der DAX steht 2026 tatsächlich vor einem Richtungsentscheid. Erfüllen sich die optimistischen Wachstumsprognosen und greifen die staatlichen Investitionen, könnte der Index neue Höhen erklimmen. Enttäuschen jedoch die Unternehmensgewinne oder eskalieren geopolitische Risiken, droht eine längere Konsolidierung. Ihre Anlagestrategie sollte beide Szenarien berücksichtigen.

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    Über den Autor

    carlos

    Carlos Arad ist seit dem letzten Semester seines Wirtschaftstudiums in der Finanzbranche als Analyst & Autor aktiv. Nach seiner Zeit als Produktentwickler in zahlreichen Fintechs schreibt er für etablierte Wirtschaftsmagazine und gründetet nebenbei eigene Bildungsportale im Finanzbereich. Seine Vision: Unternehmertum & Finanzen zum Teil unserer DNA zu machen.

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