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Börse

Silberpreis-Prognose für 2026: Wie wird sich das Edelmetall entwickeln?

Wie wird sich der Preis vom Edelmetall in 2026 entwickeln? Welche Einflussfaktoren treiben die Preisentwicklung von Silber wirklich?

  • carlos
Was wird 2026 aus dem Silberpreis? (Bild von Scottsdale Mint @Unsplash)

Wie entwickelt sich Silber in 2026? (Bild von Scottsdale Mint @Unsplash)

Silber hat 2025 eine spektakuläre Rally hingelegt, die selbst die optimistischsten Prognosen pulverisiert hat.

Mit einer Performance von über 64 Prozent in US-Dollar und knapp 50 Prozent in Euro bis Oktober gehört das Edelmetall zu den absoluten Gewinnern des Jahres. Bei aktuell 48,55 US-Dollar pro Unze bewegt sich Silber auf dem höchsten Niveau seit über einem Jahrzehnt. Wir haben die Prognosen der führenden Banken für 2026 analysiert und zeigen Ihnen, ob diese Rallye weitergehen kann. Die Expertenmeinungen reichen von moderaten 32 bis zu ambitionierten 47 US-Dollar pro Unze.

Was Sie besonders interessieren dürfte: Die strukturelle Angebotslücke von über 200 Millionen Unzen und die boomende industrielle Nachfrage aus Solarindustrie und Elektronik könnten Silber weiter antreiben. Gleichzeitig warnen Analysten vor der hohen Volatilität und der engen Abhängigkeit vom großen Bruder Gold.

Silber: Aktuelle Entwicklung und Rendite in 2025

Das Jahr 2025 schreibt Silbergeschichte. Mit einer Year-to-Date-Performance von 64,5 bis 67,7 Prozent in US-Dollar übertrifft das weiße Metall nahezu alle anderen Anlageklassen. Für deutsche Anleger fällt die Rendite mit 45,9 bis 48,8 Prozent in Euro ebenfalls außergewöhnlich stark aus.

ZeitraumUSD-PerformanceEUR-PerformanceAktueller KursBesonderheiten
YTD 2025+64,5% bis +67,7%+45,9% bis +48,8%48,55 USD / 41,40 EURHöchststand seit über 10 Jahren
1. Januar 2025AusgangsbasisAusgangsbasis28,97 USD / 27,98 EURStartniveau
September 2025+17,36%+16,84%Stärkster Monat
August 2025+8,22%+5,78%Fortsetzung der Rally
Juni 2025+9,49%+5,37%Sommerrally
Oktober (bis 6.)+4,16%+4,20%Annäherung an 50 USD

Der absolute Wertzuwachs von 19,58 US-Dollar pro Unze seit Jahresbeginn ist historisch. Silber startete bei 28,97 Dollar und kletterte bis zum 6. Oktober auf 48,55 Dollar. Diese Bewegung übertrifft bereits jetzt sämtliche Jahresprognosen der Analysten, die für 2025 durchschnittlich nur 35 Dollar erwartet hatten.

September erwies sich als der Monat der Superlative mit einem Plus von über 17 Prozent in Dollar. Diese explosive Bewegung wurde durch mehrere Faktoren befeuert: Die Federal Reserve signalisierte weitere Zinssenkungen, während gleichzeitig neue Daten ein massives Angebotsdefizit bestätigten. HSBC spricht von einer globalen Angebotslücke von 206 Millionen Unzen für 2025, nach bereits 167 Millionen Unzen im Vorjahr.

Die industrielle Nachfrage explodiert förmlich. Solarindustrie und Photovoltaik verschlingen immer größere Mengen des Edelmetalls. Die Halbleiterfertigung boomt dank KI-Revolution und Digitalisierung. Elektromobilität und militärische Technologie sorgen für zusätzliche Nachfrage. Diese strukturellen Treiber unterscheiden die aktuelle Rally fundamental von früheren spekulativen Blasen.

StatusAuswirkung auf Silberpreis
Angebotslücke206 Mio. Unzen DefizitStark bullisch
IndustrienachfrageRekordniveauPreistreibend
Gold-Silber-RatioBei 80:1Aufholpotenzial für Silber
Technisches BildCup-and-Handle-FormationBullisches Langzeitsignal
50-Dollar-MarkePsychologischer WiderstandKurzfristige Hürde

Technisch sprechen Analysten von einem „Cup-and-Handle“-Muster, das einen historischen Ausbruch über jahrzehntelange Widerstandsmarken signalisiert. Die 50-Dollar-Marke rückt in greifbare Nähe und gilt als wichtige psychologische Schwelle. Ein nachhaltiger Durchbruch könnte eine weitere Beschleunigung der Rally auslösen.

Prognose für 2026: Wie wird sich der Silberpreis entwickeln?

Die führenden Finanzinstitute zeigen sich für 2026 überwiegend optimistisch, auch wenn die Prognosen nach der spektakulären Rally 2025 naturgemäß vorsichtiger ausfallen. Der Konsens bewegt sich zwischen 32 und 43 US-Dollar pro Unze, wobei einige Häuser sogar Potenzial bis 47 Dollar sehen.

Bank/InstitutPrognose 2026Veränderung zum aktuellen KursHauptargumente
UBS42-44 USD (Juni)-9% bis -13%Gold-Silber-Ratio normalisiert sich
UBS (Extremszenario)44-47 USD-3% bis +9%Fortgesetzte Industrienachfrage
Citigroup43 USD-11%Angebotsdefizit, robuste Nachfrage
Morgan Stanley40,9 USD-16%„Aufwärtsüberraschungen möglich“
JPMorgan36-38 USD (Q2)-22% bis -26%Moderate Korrektur erwartet
Reuters-Konsens34,58 USD-29%Durchschnitt von 29 Analysten
HSBC33,96 USD-30%Anhebung von 26,95 USD

Citigroup präsentiert sich als Bull unter den Großbanken. Mit 43 Dollar für die nächsten 6 bis 12 Monate liegt ihre Prognose am oberen Ende der Skala. Die Analysten betonen, es handle sich nicht nur um einen „Aufholhandel zu Gold“, sondern solide Silber-Fundamentaldaten würden die Einschätzung stützen. Die erwartete Verknappung des Angebots nach aufeinanderfolgenden Defizitjahren bleibt der Haupttreiber.

UBS hat ihre Prognose deutlich nach oben revidiert und sieht 42 Dollar bis Juni 2026. In einem optimistischen Szenario hält die Schweizer Bank sogar 44 bis 47 Dollar für möglich. Entscheidend sei die Entwicklung des Gold-Silber-Verhältnisses, das sich ihrer Meinung nach in Richtung 80:1 entwickeln und damit Silber begünstigen könnte.

HSBC zeigt sich mit 33,96 Dollar konservativer, hat aber ihre frühere Prognose von 26,95 Dollar massiv angehoben. Die Bank sieht das Angebotsdefizit 2026 bei immer noch beachtlichen 126 Millionen Unzen, nach 206 Millionen in 2025. Diese graduelle Verbesserung könnte den Preisdruck etwas mildern.

Der Reuters-Konsens von 29 Analysten liegt bei 34,58 Dollar und gilt als Branchenbenchmark. Diese moderate Prognose impliziert eine Korrektur von etwa 29 Prozent vom aktuellen Niveau, was nach der Rallye 2025 nicht ungewöhnlich wäre.

Welche Faktoren beeinflussen den Silberpreis?

Die Silberpreisentwicklung 2026 hängt von einem einzigartigen Mix aus industriellen, monetären und spekulativen Faktoren ab. Verstehen Sie diese Zusammenhänge, können Sie die teils widersprüchlichen Prognosen besser einordnen.

Strukturelles Angebotsdefizit als Preistreiber

Das anhaltende Angebotsdefizit bildet das Fundament der bullischen Prognosen. HSBC erwartet für 2026 immer noch eine Lücke von 126 Millionen Unzen zwischen Angebot und Nachfrage. Zwar verbessert sich die Situation gegenüber den 206 Millionen Unzen in 2025, bleibt aber auf kritischem Niveau. Minenproduktion kann nicht schnell genug hochgefahren werden, um die explodierende Nachfrage zu bedienen.

Industrielle Nachfrage im Fokus

Die industrielle Verwendung macht etwa 50 Prozent der Silbernachfrage aus – ein entscheidender Unterschied zu Gold. Photovoltaik und Solarenergie bleiben die Wachstumstreiber. Jedes Solarpanel enthält etwa 20 Gramm Silber, und die globale Solarkapazität soll sich bis 2030 verdreifachen. Elektronik und Halbleiter profitieren vom KI-Boom und der fortschreitenden Digitalisierung. Elektromobilität benötigt erheblich mehr Silber als konventionelle Fahrzeuge.

Gold-Silber-Ratio als Indikator

Das Verhältnis zwischen Gold- und Silberpreis liegt historisch bei etwa 60:1, aktuell aber bei 80:1. Viele Analysten sehen hier Aufholpotenzial für Silber. UBS erwartet eine Normalisierung dieser Ratio, was bei stabilen Goldpreisen zu steigenden Silberpreisen führen würde. Eine Rückkehr zum historischen Durchschnitt könnte Silber auf über 60 Dollar treiben.

Geldpolitik und Dollar-Entwicklung

Die Zinspolitik der Federal Reserve bleibt entscheidend. Niedrige Zinsen machen zinslose Edelmetalle attraktiver. Ein schwacher Dollar verteuert Silber für internationale Käufer und reduziert die Nachfrage. Die meisten Banken erwarten für 2026 eine lockerere Geldpolitik, was Silber unterstützen würde.

Spekulation und Investmentnachfrage

ETF-Bestände und spekulative Positionen können kurzfristig massive Preisbewegungen auslösen. Nach der Rally 2025 könnte Gewinnmitnahmen den Preis belasten. Andererseits locken Korrekturen oft neue Käufer an. Die hohe Volatilität macht Silber zum Spielball der Spekulanten.

Risikofaktoren und Volatilität

HSBC warnt, der Anstieg basiere „eher auf Silbers Beziehung zu Gold als auf fundamentalen Faktoren“. Diese Abhängigkeit macht Silber anfällig für Gold-Korrekturen. Die historische Volatilität von Silber liegt bei über 30 Prozent jährlich. Rezessionsängste könnten die industrielle Nachfrage einbrechen lassen. Technologische Durchbrüche könnten den Silberbedarf in der Produktion reduzieren.

Fazit: „Silber bleibt 2026 zwischen Industriemetall und Edelmetall-Status gefangen“

Die Prognosen für Silber 2026 zeigen eine faszinierende Spreizung zwischen vorsichtiger Konsolidierung und fortgesetztem Optimismus. Nach der spektakulären Rally 2025 mit über 64 Prozent Plus erwarten die meisten Analysten eine Verschnaufpause. Der Konsens bei 34 bis 43 Dollar bedeutet vom aktuellen Niveau aus eine Korrektur, bietet aber immer noch attraktive Niveaus verglichen mit den Vorjahren.

Für Sie als Anleger präsentiert sich ein komplexes Bild. Die strukturellen Treiber bleiben intakt: Angebotsdefizite, boomende Industrienachfrage und die Energiewende sprechen langfristig für Silber. Kurzfristig drohen jedoch Gewinnmitnahmen und die berüchtigte Volatilität des weißen Metalls. Die Bandbreite zwischen HSBCs 34 Dollar und UBS‘ 47 Dollar zeigt die Unsicherheit der Experten.

Silber wird auch 2026 seine Doppelnatur nicht los: Als Industriemetall profitiert es vom technologischen Fortschritt, als Edelmetall von Krisenängsten und Geldentwertung. Diese einzigartige Position macht es zum spannendsten, aber auch volatilsten Edelmetall-Investment. Wer die wilden Schwankungen aushält, könnte weiter belohnt werden.

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    Über den Autor

    carlos

    Carlos Arad ist seit dem letzten Semester seines Wirtschaftstudiums in der Finanzbranche als Analyst & Autor aktiv. Nach seiner Zeit als Produktentwickler in zahlreichen Fintechs schreibt er für etablierte Wirtschaftsmagazine und gründetet nebenbei eigene Bildungsportale im Finanzbereich. Seine Vision: Unternehmertum & Finanzen zum Teil unserer DNA zu machen.

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