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Ranking: Welche ETFs haben die höchste Rendite?

Das sind die aktuell stärksten ETFs aus Renditesicht / Mit der Rendite steigt jedoch auch das Risiko

  • carlos
Welcher ETF hat die höchste Rendite? (Bild: Brooke Cagle @Unsplash)

Welcher ETF hat die höchste Rendite? (Bild: Brooke Cagle @Unsplash)

Über 120 Prozent Plus in nur zehn Monaten – die Top-ETFs 2025 sprengen alle Vorstellungen von normalen Renditen.

Gold-Mining-ETFs dominieren die Rangliste und lassen selbst Tech-Giganten alt aussehen. Aber Vorsicht: Diese astronomischen Gewinne kommen mit einem Preis. Wir zeigen Ihnen die fünf erfolgreichsten ETFs des Jahres im Detail und erklären, warum Sie trotz der Traumrenditen besser die Finger davon lassen sollten.

Die Rally der Rohstoff-ETFs hat selbst erfahrene Börsianer überrascht. Während der brave MSCI World mit seinen 12 Prozent Plus solide vor sich hin dümpelt, explodieren spezialisierte Mining-ETFs mit dreistelligen Renditen.

Die 5 ETFs mit der höchsten Rendite in 2025

ETF1 Jahr3 Jahre5 JahreVolatilitätMax. Drawdown
L&G Gold Mining+95,09%+276,07%39,78%-30%
UBS Gold Miners+116,36%+313,88%+151,35%35-40%-25%
VanEck Junior+108,87%+242,33%+105,75%35-45%-35%
HANetf ESG+107,97%+212,41%29,81%-16,17%
Silver Miners+91,95%40-50%-40%

Wichtiger Hinweis: Diese extremen Renditen sind historisch außergewöhnlich und nicht nachhaltig. Die hohe Volatilität bedeutet, dass Verluste von 30-50% jederzeit möglich sind.

1. L&G Gold Mining UCITS ETF: Der Überflieger mit 122 Prozent

Mit einer Performance von 122,32 Prozent führt der L&G Gold Mining ETF die Rangliste an. Der ETF mit der ISIN IE00B3CNHG25 kostet 0,65 Prozent TER pro Jahr und verwaltet 178 Millionen Euro. Er bildet den DAXglobal Gold Miners Index nach, der 37 Unternehmen enthält, die mindestens 50 Prozent ihrer Umsätze mit Goldbergbau erwirtschaften.

Die Top-Position Newmont macht allein 16,76 Prozent aus – ein enormes Klumpenrisiko. Agnico Eagle folgt mit 12,10 Prozent, Anglogold Ashanti mit 9,56 Prozent. Fast 72 Prozent des ETFs stecken in nur zehn Aktien. Die geografische Verteilung zeigt Kanada mit 45 Prozent an der Spitze, gefolgt von den USA mit 18 Prozent.

Die Volatilität von fast 40 Prozent zeigt das wahre Gesicht dieses ETFs. In drei Jahren hat er zwar 276 Prozent gemacht, aber zwischendurch gab es auch Phasen mit minus 30 Prozent in wenigen Wochen. Nichts für schwache Nerven.

2. UBS Solactive Global Pure Gold Miners: Der Günstigste mit 111 Prozent

Der UBS ETF (ISIN IE00B7KMNP07) ist mit 0,43 Prozent TER der kostengünstigste Gold-Mining-ETF und trotzdem der zweiterfolgsreichste mit 111,09 Prozent Plus. Mit 552 Millionen Euro Volumen ist er auch liquider als die Nummer eins.

Das Besondere: Der Index enthält nur Unternehmen, die mindestens 90 Prozent ihrer Umsätze mit Gold machen – eine reinere Goldwette gibt es nicht. Nur 28 Positionen sind enthalten, die Mindestmarktkapitalisierung liegt bei einer Milliarde Dollar. Das macht den ETF konzentrierter und risikoreicher.

Über zehn Jahre hat dieser ETF unglaubliche 566 Prozent gemacht – das sind 20,88 Prozent pro Jahr. Aber auch hier gilt: Die Schwankungen sind extrem. 2021 verlor er 6,29 Prozent, 2022 weitere 2,70 Prozent. Wer zur falschen Zeit einsteigt, sitzt jahrelang auf Verlusten.

3. VanEck Junior Gold Miners: Die Zocker-Variante mit 109 Prozent

Junior Miners sind die Formel-1-Boliden unter den Gold-ETFs – schnell, gefährlich und nichts für Anfänger. Der VanEck ETF (ISIN IE00BQQP9G91) hat 109,05 Prozent zugelegt und kostet 0,53 Prozent TER. Mit über einer Milliarde Euro Volumen ist er der größte spezialisierte Gold-ETF Europas.

„Junior“ bedeutet: kleine Explorationsunternehmen, die oft noch keine einzige Unze Gold produzieren. Sie suchen neue Vorkommen oder entwickeln erste Minen. Das Risiko ist enorm – viele gehen pleite, aber die Gewinner explodieren. Der ETF enthält 80 solcher Wackelkandidaten.

Pan American Silver führt mit 6,82 Prozent, aber kein Unternehmen darf mehr als 7 Prozent ausmachen. Das reduziert das Klumpenrisiko, aber bei 80 hochriskanten Titeln hilft das nur begrenzt. Die 3-Jahres-Performance von 242 Prozent klingt toll, verschweigt aber die Achterbahnfahrt dazwischen.

4. HANetf AuAg ESG Gold Mining: Der Grüne mit 108 Prozent

Mit 107,78 Prozent Performance beweist dieser ETF, dass ESG und Rendite sich nicht ausschließen müssen. Die ISIN IE00BNTVVR89 kostet 0,60 Prozent TER, aber mit nur 58 Millionen Euro Volumen ist er winzig – ein echtes Liquiditätsproblem.

Der Clou: Alle 27 Unternehmen sind gleichgewichtet mit je etwa 4 Prozent. Das reduziert Klumpenrisiken, macht den ETF aber auch träger. Nur Firmen mit niedrigen ESG-Risiken schaffen es rein – in der dreckigen Mining-Branche eine Herausforderung.

Die Volatilität von „nur“ 30 Prozent ist für einen Gold-Mining-ETF moderat. Aber der maximale Drawdown von minus 16 Prozent innerhalb eines Jahres zeigt: Auch grünes Gold kann wehtun. Das kleine Volumen bedeutet zudem höhere Spreads beim Handel.

5. Solactive Global Silver Miners: Das weiße Gold mit 102 Prozent

Silber-Miner sind die vergessenen Geschwister der Gold-Miner, aber 2025 holen sie auf. Mit 101,75 Prozent Plus rundet dieser ETF die Top 5 ab. Details zu Volumen und Holdings variieren je nach Anbieter, aber die Mechanik ist ähnlich wie bei Gold: hohe Hebel auf den Silberpreis.

Silber ist volatiler als Gold und stärker von Industrienachfrage abhängig. Wenn die Wirtschaft schwächelt, bricht Silber ein. Die Minen-Aktien fallen dann noch stärker. Andererseits: Bei steigenden Silberpreisen explodieren sie förmlich, wie 2025 eindrucksvoll beweist.

Sollte ich jetzt in diese ETFs investieren?

Die kurze Antwort: Nein. Nach über 100 Prozent Rendite in zehn Monaten ist das Risiko-Rendite-Verhältnis katastrophal. Diese ETFs haben ihren großen Lauf hinter sich.

Gold-Mining-Aktien sind keine normalen Aktien. Sie hebeln den Goldpreis mit Faktor zwei bis drei. Steigt Gold um 10 Prozent, steigen Miner um 20-30 Prozent. Fällt Gold um 10 Prozent, verlieren Sie 20-30 Prozent. Nach der Rally 2025 ist die Fallhöhe enorm.

Die Bewertungen sind teilweise absurd. Viele dieser Unternehmen handeln bei Kurs-Gewinn-Verhältnissen von 40 bis 60, basierend auf der Annahme, dass Gold ewig bei 2.600 Dollar bleibt. Ein Rückgang auf 2.200 Dollar – immer noch ein hoher Preis – würde die Gewinne halbieren und die Kurse abstürzen lassen.

Die Volatilität von 30 bis 40 Prozent bedeutet: Diese ETFs können in wenigen Wochen ein Drittel verlieren. Das ist keine Übertreibung, sondern Normalität in diesem Sektor. 2013 verloren Gold-Mining-ETFs über 50 Prozent in einem Jahr.

Wenn Sie trotzdem einsteigen wollen, dann maximal mit 2-3 Prozent Ihres Portfolios. Setzen Sie enge Stopps bei minus 15 Prozent. Und rechnen Sie damit, dass Sie verlieren. Diese ETFs sind Wetten, keine Investments.

Fazit: „Wer jetzt Gold-Mining-ETFs kauft, kommt zur Party, wenn schon aufgeräumt wird“

Die Renditen von über 100 Prozent sind spektakulär, keine Frage. Aber sie sind Geschichte. Gold-Mining-ETFs haben 2025 eine einmalige Rally hingelegt, getrieben von Inflationsängsten und geopolitischen Krisen. Diese Sondersituation wird sich nicht wiederholen.

Die wahren Gewinner haben vor einem Jahr gekauft, als niemand Gold wollte. Jetzt, wo die Schlagzeilen voll sind von Rekorden, ist die Zeit für mutige Käufe vorbei. Die Historie zeigt: Nach solchen Exzessen folgen brutale Korrekturen. Wer jetzt kauft, wird das schmerzlich erfahren. Bleiben Sie bei breiten ETFs wie MSCI World – langweilig, aber sicher.

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    Über den Autor

    carlos

    Carlos Arad ist seit dem letzten Semester seines Wirtschaftstudiums in der Finanzbranche als Analyst & Autor aktiv. Nach seiner Zeit als Produktentwickler in zahlreichen Fintechs schreibt er für etablierte Wirtschaftsmagazine und gründetet nebenbei eigene Bildungsportale im Finanzbereich. Seine Vision: Unternehmertum & Finanzen zum Teil unserer DNA zu machen.

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