
Was sind die 5 besten Börsenbücher? (Bild: Leon Seibert, Unsplash)
Es gibt hunderte Bücher über die Börse. Viele versprechen schnelle Gewinne, andere wirken wie trockene Lehrbücher.
Nach unzähligen durchgelesenen Seiten, angemarkerten Absätzen und einem sehr kritischen Blick auf die Klassiker und Geheimtipps haben wir unsere persönliche Auswahl getroffen. Diese fünf Titel haben uns nicht nur überzeugt, sie begleiten uns bis heute in Gesprächen, bei Entscheidungen und manchmal sogar, wenn wir uns wieder daran erinnern müssen, worauf es eigentlich ankommt.
1. Intelligent Investieren von Benjamin Graham
Wenn wir nur ein einziges Buch zur Börse behalten dürften, dann wäre es dieses. Benjamin Graham, der als Vater des Value Investing gilt, legt mit „Intelligent Investieren“ ein Werk vor, das sich nicht an kurzfristigen Kursbewegungen aufhängt, sondern an Prinzipien, die seit Jahrzehnten gelten.
Graham unterscheidet zwischen defensiven und unternehmerischen Anlegern, also zwischen denen, die lieber ruhig schlafen, und denen, die tiefer graben wollen. Der Begriff der Sicherheitsmarge, das Bild von Mr. Market und die Idee, sich durch rationales Denken vor Emotionen zu schützen, sind zentrale Elemente.
Beim Lesen spürt man die Tiefe der Gedanken, aber auch den Zeitgeist. Deshalb ist es gut, dass die aktuelle Ausgabe kommentiert ist, unter anderem von Jason Zweig, der die Konzepte in heutige Sprache übersetzt.
Ja, 600 Seiten lesen sich nicht mal eben so weg. Aber was man dafür bekommt, ist ein mentaler Werkzeugkasten für alle Lebensphasen an der Börse. Es ist kein Ratgeber im klassischen Sinn. Es ist ein Kompass. Wir haben das Buch auf Empfehlung von Dominik Wenzelburger, dem Gründer von Depotstudent.de und Geschätsführer von Betreiber des Finanzportals Finantio)
2. Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs von Gerd Kommer
Dieses Buch ist Pflichtlektüre für alle, die passiv investieren wollen oder überlegen, ob sie es nicht doch einmal versuchen sollten. Gerd Kommer schreibt nüchtern, aber nie langweilig. Was bei ihm zählt, sind Fakten, Studien und ein stichhaltiger Vergleich von Strategien.
Sein zentrales Argument: Der Versuch, durch aktives Stock-Picking besser zu sein als der Markt, ist für die meisten Privatanleger ein Spiel gegen die Statistik. Deshalb lautet seine Empfehlung, auf globale Diversifikation mit ETFs zu setzen.
Besonders hilfreich fanden wir die vielen Kapitel zur praktischen Umsetzung. Brokerwahl, Sparpläne, Steuerfragen, Rebalancing – alles wird sauber durchdekliniert.
Die neue Auflage geht noch stärker auf Factor Investing ein, also auf zusätzliche Renditequellen wie Value oder Momentum. Auch das Thema Risiko wird vertieft, mit realistischen Beispielen statt abstrakten Formeln.
Manchmal hätten wir uns gewünscht, dass Kommer etwas mehr Raum für Gegenargumente lässt. Aber das ändert nichts daran, dass dieses Buch der ideale Einstieg ist, um Struktur ins eigene Depot zu bringen.

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3. Der Börse einen Schritt voraus von Peter Lynch
Dieses Buch hat uns zum Lächeln gebracht, zum Nachdenken und dazu, im Supermarkt auf einmal ganz anders durch die Regale zu gehen. Peter Lynch war Fondsmanager des legendären Magellan-Funds, der über Jahre hinweg unglaubliche Renditen erzielte.
Sein Ansatz klingt einfach: Kauf Aktien von Unternehmen, deren Produkte du selbst gut findest. Wenn du früher als andere merkst, dass eine Kette neue Läden eröffnet oder ein Produkt plötzlich überall ist, hast du einen Vorsprung.
Aber Lynch bleibt nicht an der Oberfläche. Er kategorisiert Aktien in sechs Gruppen, erklärt, wie man Gewinnwachstum einschätzt, woran man erkennen kann, ob eine Aktie überbewertet ist, und wie man mit zyklischen Unternehmen umgeht.
Sein Schreibstil ist zugänglich, manchmal humorvoll, aber nie flach. Man merkt, dass er weiß, wovon er spricht – und dass er will, dass seine Leser es auch verstehen.
Gerade für Anlegerinnen und Anleger, die aktiv investieren wollen, ist dieses Buch Gold wert. Es motiviert, aufmerksamer durch die Welt zu gehen, und gibt dabei solide Kriterien an die Hand.
4. A Random Walk Down Wall Street von Burton G. Malkiel
Wenn ein Buch seit 50 Jahren immer wieder neu aufgelegt wird, muss etwas dran sein. Burton Malkiel ist Ökonom und hat mit diesem Werk die sogenannte Random-Walk-Theorie populär gemacht. Die Idee dahinter: Kursverläufe sind im Wesentlichen zufällig, und wer versucht, sie vorherzusagen, liegt statistisch gesehen häufig falsch.
Das Buch ist mehr als nur eine Theorieerklärung. Es führt durch die Geschichte von Spekulationsblasen, analysiert Anlagestrategien, vergleicht Modelle wie das Capital Asset Pricing Model oder die Fama-French-Faktoren und gibt konkrete Hinweise für die Portfoliozusammenstellung in verschiedenen Lebensphasen.
Malkiel schreibt verständlich, selbst wenn es um komplexe Inhalte geht. Die Jubiläumsausgabe enthält neue Kapitel zu Bitcoin, Robo-Advisors und anderen Entwicklungen der letzten Jahre.
Was uns besonders gefällt: Die klare Botschaft, dass Anleger gut beraten sind, wenn sie langfristig, breit gestreut und mit geringen Kosten investieren.
Auch wenn man nicht mit allem einverstanden ist – wer dieses Buch gelesen hat, versteht die Märkte besser.
5. Die Market Wizards-Reihe von Jack D. Schwager
Dieses Buch ist anders. Es ist keine Theorie, kein Plan, kein Modell. Es ist eine Sammlung von Gesprächen mit Tradern, die es wirklich geschafft haben.
Jack Schwager hat mit dutzenden Profis gesprochen, darunter Legenden wie Paul Tudor Jones oder Ed Seykota. Jeder dieser Interviews ist ein Einblick in eine eigene Welt, mit eigenen Regeln, Strategien und vor allem Denkweisen.
Was uns beeindruckt hat, war die Offenheit. Die Trader sprechen nicht nur über ihre Erfolge, sondern auch über ihre Fehler, über Unsicherheit und über das, was sie unterwegs gelernt haben.
Jedes Kapitel endet mit einer Reflexion von Schwager, der die Muster zusammenfasst. Themen wie Disziplin, Risikokontrolle und die Bedeutung von Positionsgrößen kehren immer wieder.
Gerade wer sich für das aktive Trading interessiert, findet in dieser Reihe eine Mischung aus Inspiration und Realitätssinn. Und selbst wer lieber langfristig investiert, kann von der Konsequenz und Klarheit der Interviewten viel lernen.
Unser Fazit: Diese fünf Börsenbücher gehören in jedes Regal
Ob Sie gerade erst anfangen, sich mit dem Thema Börse zu beschäftigen, oder seit Jahren investieren – diese Bücher liefern mehr als nur Informationen. Sie geben Struktur, weiten den Blick, warnen vor Irrwegen und ermutigen dazu, sich selbst eine Meinung zu bilden.
Wir haben alle fünf Titel gelesen, mehrfach zur Hand genommen und vieles davon in unser eigenes Denken übernommen. Jedes dieser Bücher hat uns weitergebracht – und wir glauben, dass es Ihnen genauso gehen wird.
Wenn Sie mit Graham anfangen, mit Kommer weitermachen, sich von Lynch inspirieren lassen, Malkiels Konzepte reflektieren und zum Schluss mit Schwager in die Tiefe des Tradings eintauchen, haben Sie eine der besten Reisen durch die Welt des Investierens hinter sich. Und vielleicht auch gerade erst begonnen.
Über den Autor
Carlos Arad ist seit dem letzten Semester seines Wirtschaftstudiums in der Finanzbranche als Analyst & Autor aktiv. Nach seiner Zeit als Produktentwickler in zahlreichen Fintechs schreibt er für etablierte Wirtschaftsmagazine und gründetet nebenbei eigene Bildungsportale im Finanzbereich. Seine Vision: Unternehmertum & Finanzen zum Teil unserer DNA zu machen.


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