Was, nur so wenig? Das haben schon viele gedacht, als der Steuerbescheid vom Finanzamt kam. Oft ist alles in Ordnung. Aber es kommt gar nicht selten vor, dass Bescheide zur Einkommensteuer fehlerhaft sind – und zwar zu Lasten des Bürgers. Wer kein Geld verlieren will, sollte daher den Steuerbescheid genau durchchecken und bei Fehlern Einspruch einlegen.
Übrigens: Irrt sich das Finanzamt zu Ihren Gunsten, müssen Sie dies nicht korrigieren und haben keine nachteiligen Folgen zu fürchten. Voraussetzung: Die eingereichte Erklärung war korrekt!
1Was ist ein Steuerbescheid?
Der Steuerbescheid ist das offizielle Schriftstück des Finanzamts, das Sie als Antwort auf Ihre Steuererklärung erhalten. Darin informiert die Behörde, wieviel Einkommensteuer Sie zahlen müssen und weißt aus, ob Sie Steuern nachzahlen müssen oder eine Rückerstattung erhalten. Dem Bescheid können Sie detailliert die steuerlichen Berechnungen des Finanzamts entnehmen.
Wann wird der Steuerbescheid zugesendet?
Haben Sie die Steuererklärung beim Finanzamt eingereicht, egal ob elektronisch oder in Papierform – dauert es einige Wochen, bis der Steuerbescheid ins Haus flattert. Der Bund der Steuerzahler nennt für das Jahr 2023 durchschnittliche Bearbeitungszeiten zwischen 54 Tagen in Baden-Württemberg und 39 Tagen in Berlin. Je komplexer die Erklärung, desto länger kann es dauern. Auch zur Hochsaison im 1. Quartal drohen Verzögerungen. Zudem unterscheiden sich die einzelnen Ämter teils sehr stark.
Warum sollte man seinen Steuerbescheid prüfen?
Das Finanzamt wird schon richtig rechnen, denken sich viele. Doch auch dort passieren Fehler. Die Verbraucherzentrale hat festgestellt, dass rund ein Drittel der Steuerbescheide nicht korrekt ist. Das kann schnell passieren, etwa durch falsch übertragene Zahlen oder unberücksichtigte Freibeträge. Aber auch eigene Fehler können bei Kontrolle des Bescheids auffallen und korrigiert werden.
Welche Fehler gibt es im Steuerbescheid?
Die Gründe für Mängel sind vielfältig, sie reichen vom menschlichen Versehen bis zu technischen Problemen. Beispielsweise können Rechenfehler bei der Addition oder Subtraktion von Beträgen das Ergebnis verfälschen. Zweitens sind Fehler bei Übertragung von Daten denkbar. Außerdem können die Sachbearbeiter Tippfehler oder Zahlendreher einbauen oder Steuervorteile übersehen.
Wie prüft man den Steuerbescheid richtig?
Legen Sie den Steuerbescheid neben die eingereichte Steuererklärung und vergleichen Sie: Stimmt die Erstattung oder Nachzahlung mit Ihren Berechnungen beziehungsweise dem prognostizierten Ergebnis der Steuersoftware überein? Wenn nicht, hat das Finanzamt womöglich eine Position nicht anerkannt. Lesen Sie die Erläuterungen, die Hinweise enthalten. Gehen Sie die einzelnen Posten nach Abweichungen durch. Prüfen Sie auch die persönlichen Daten, etwa Bankverbindung und Konfession.
Steuerbescheid: Worauf sollte man besonders achten?
Einige Posten sind besonders anfällig für Fehler, beispielsweise die Werbungskosten. Schauen Sie genau hin, ob das Amt etwa Pauschalen für Arbeitsweg oder Homeoffice korrekt berücksichtigt hat. Überprüfen Sie auch außergewöhnliche Belastungen wie Krankheitskosten und Kinderfreibeträge. Rentner sollten etwa darauf achten, ob der steuerfreie Teil der Rente richtig berechnet ist. Checklisten mit wichtigen Aspekten finden sich etwa auf advocado.de und steuertipps.de.
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Wer hilft bei der Prüfung des Steuerbescheids?
Mitglieder von Lohnsteuerhilfevereinen sind fein raus, ebenso alle, die einen Steuerberater haben. Diese Partner checken den Bescheid und helfen bei Ungereimtheiten. Trotzdem schadet es nicht, selbst ein Auge darauf zu werfen. Verwenden Sie die Elster-Software des Finanzamts, können Sie das vorläufige Ergebnis zum Abgleich nutzen. Auch Tools wie „SteuerGo“ oder „Smartsteuer“ bieten Rechenhilfe. Bei größeren Unstimmigkeiten sollten Sie gegebenenfalls einen Anwalt einschalten.
Wie schnell muss man Einspruch gegen den Bescheid einlegen?
Entdecken Sie Fehler im Bescheid, sollten Sie schnell Einspruch einlegen (Muster). Die Frist beträgt einen Monat nach Bekanntgabe, zur Berechnung addiert man in der Regel 3 Tage zum Datum des Bescheids hinzu. Bei einer kleinen Änderung reicht oft ein „Antrag auf Änderung“, das geht schneller. Ein Einspruch macht nicht nur bei eindeutigen Fehlern Sinn, sondern auch, wenn es Zweifel an der Rechtsauslegung des Amts gibt. Der Einspruch muss schriftlich erfolgen, und bei einer Nachzahlung sollten Sie auch das „Aussetzung der Vollziehung“ beantragen, sonst müssen Sie direkt zahlen.
Was tun, wenn das Finanzamt den Einspruch ablehnt?
Lehnt das Finanzamt den Einspruch ab, bleibt nur noch der Rechtsweg. Sie können gegen die Einspruchsentscheidung beim zuständigen Finanzgericht klagen. Einen Monat nach Zugang haben Sie Zeit, um die Klage einzureichen. Beraten Sie sich vor solche einem Schritt mit dem Steuerberater oder einem Fachanwalt, und lassen Sie die Erfolgsaussichten einschätzen. Das Verfahren kann Geld und Zeit kosten, eine Rechtsschutzversicherung für Steuerfragen kann dabei hilfreich sein.
Disclaimer:
Alle Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität. Der Text stellt keine Handelsempfehlung oder Anlageberatung dar.
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