Bauzinsen aktuell: Finanzierungschancen trotz hoher Kreditkosten? Prognose 2025

Teurer Immobilienkauf? Mit Zinssenkungen ist nicht zu rechnen. (Foto: Freepik, anggidimas)

Berlin/Lübeck/München – Noch halten die Immobilienzinsen ein akzeptables Niveau, das kann sich aber mittelfristig ändern. Gleichzeitig befeuert der Mangel an Mietobjekten die Kaufnachfrage, Preise für Eigenheime und Wohnungen steigen. Ftd.de mit der aktuellen Lage bei der Baufinanzierung.

Das Zinsniveau ist seit Mitte Juli stabil, zuletzt mit leichtem Abwärtsdrall beim Durchschnittszins von Interhyp, der aktuell 3,62 Prozent für 10-jährige Darlehen beträgt. Der Top-Zins bei drklein.de liegt momentan bei 3,35 Prozent, der beste Tarif auf check24.de bei 3,23 Prozent (Stand: 9. Oktober).

Starke Nachfrage nach Immobilienkrediten – Preisanstieg im 3. Quartal

Der Finanzierungsmarkt zeigte sich zuletzt dynamisch: Auf ein 3-Jahres-Hoch ist im Juli die Summe der Wohnungsbaukredite geklettert. 22,3 Milliarden Euro an privatem Darlehen übertreffen den Juni-Wert von 19,2 Milliarden ebenso wie das Volumen im Vorjahresmonat (19,5 Milliarden Euro).

Stabile Nachfrage, steigende Preise: Das ist die Lage beim Immobilienkauf. Die Nachfrage ging laut immobilienscout24.de im 3. Quartal nur leicht zurück, liegt aber klar über Vorjahresniveau. Die Preise für Eigentumswohnungen stiegen im 3. Quartal um 1,3 Prozent, für Einfamilienhäuser um 0,8 Prozent.

Prognose des Interhyp-Expertenpanels – Rendite der Bundesanleihen

Die Bauzins-Experten des Interhyp-Bankenpanels sind sich in einem Punkt einig: Mit sinkenden Zinsen ist weder kurz- noch mittelfristig zu rechnen. In den nächsten Wochen erwarten 83 Prozent stabile, nur 13 Prozent steigende Kreditkosten. Auf Jahressicht aber halten 2 Drittel einen Anstieg für möglich.

Wichtigster Kompass für die Darlehenszinsen sind die 10-jährigen Bundesanleihen. Die Rendite der Schuldpapiere schwankt nach einem Anstieg von Mai bis Juni seit Mitte Juli im Bereich zwischen 2,6 und 2,75 Prozent. Aktuell liegt die Rendite bei rund 2,68 Prozent (heute, 11.15 Uhr MESZ).

“Wer gut vorbereitet ist, kann jetzt zu stabilen Konditionen in den Markt einsteigen”, meint Interhyp-Vorständin Mirjam Mohr. Um einem möglichen Aufwärtstrend entgegenzuwirken, rät sie Kaufinteressenten, möglichst viel Eigenkapital mitzubringen. Das könne die Rate spürbar senken.

Änderungen bei KfW-Förderkrediten – Stellschraube Tilgungssatz

Unterstützung erhalten Bauherren durch eine KfW-Förderung. Der Bund will etwa das Programm für den KfW-Effizienzstandard 55 neu auflegen. Voraussetzung ist eine zu 100 Prozent erneuerbare Wärmeerzeugung. Zudem hat das KfW-Darlehen “Klimafreundlicher Neubau” die Zinsen gesenkt.

Eine weitere Stellschraube für Kreditnehmer ist der Tilgungssatz – je niedriger, desto geringer fallen die Monatsraten aus. Im August ist der Anfangssatz auf 1,92 Prozent gefallen, so niedrig wie nie seit 2015. Kehrseite der Medaille: Die Laufzeit steigt, wenn man die Tilgung später nicht forciert.