Immobilien

Bauzinsen aktuell: Immobilienpreise steigen, Kreditkosten moderat – Prognose für 2024

Immobiliendarlehen im Aufwärtstrend / Zinsen bei Baufinanzierungen nahe Jahrestief / Immobilien erschwinglicher als 2022 / Prognose der Zinsentwicklung

Hausmodelle stehen auf Münzen (Foto: Freepik, airconpk) Bauzinsen aktuell: steigende Immobilienpreise, moderate Kreditkosten – Prognose für 2024

Mit der Nachfrage steigen die Immobilienpreise. (Foto: Freepik, airconpk)

Berlin/München/Lübeck – Nach der Zinswende hatten sich Baukredite deutlich verbilligt, die Nachfrage zog an. Aber bleibt das so? Der Trump-Sieg in den USA und der Ampel-Crash erhöhen auch die wirtschaftliche Unsicherheit für die Verbraucher. Experten sehen aktuell ein günstiges Zeitfenster.

Zurzeit verzeichnet interhyp.de für Darlehen mit einer Laufzeit von 10 Jahren einen Zinssatz von 3,29 Prozent. Bei drklein.de liegt der „Topzins“ für denselben Zeitraum bei 3,11 Prozent. Noch darunter rangiert check24.de, das als günstigsten effektiven Jahreszins 3,02 Prozent meldet. (Stand 13.30 Uhr)

Markt für Immobilienkredite belebt – steigende Preise für Wohnobjekte

Auf 53,1 Milliarden Euro kletterte im 3. Quartal 2024 die Summe der Baukredite in Deutschland, hat das Analysehaus Barkow Consulting berechnet. Das sind 30 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahrs. Erstmals seit 2 Jahren überschreitet das Finanzierungsvolumen die 50 Milliarden-Grenze.

Mit der Nachfrage steigen die Immobilienpreise: Plus 1,4 Prozent bei Einfamilienhäusern meldet der GREIX-Index (German Real Estate) im 3. Quartal 2024, verglichen mit dem Vorquartal. Eigentumswohnungen haben sich um 1,3 Prozent verteuert. Der Index basiert auf den Verkaufspreisen in 19 Städten und einem Kreis.

Wo Preise schon Top-Niveau haben – Preis-Index der Pfandbriefbanken

Mehr zahlen mussten Kaufinteressierte im 3. Quartal auch im 12-Monats-Vergleich – erstmals seit 2 Jahren. Eigentumswohnungen waren 0,9 Prozent teurer, Einfamilienhäuser 0,1 Prozent. Besonders begehrt: Neubauwohnungen in den 7 Top-Städten, die Preise sind nah am Rekordniveau von 2022.

Auch der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) misst einen Anstieg der Preise im 3. Quartal: plus 1,1 Prozent bei Wohnimmobilien gegenüber dem Zeitraum April bis Juni 2024. Allerdings registrierte der vdp-Index noch ein Minus von 0,2 Prozent im Jahresvergleich.

Immobilien erschwinglicher als 2022 – Prognose des Interhyp-Panels

Die gute Nachricht: Alles in allem ist das Eigenheim erschwinglicher als vor 2 Jahren. Denn Käufer profitieren von Zinsrückgang und Lohnanstieg. 40 Prozent des Budgets muss eine 4-köpfige Familie mit mittlerem Verdienst laut IW-Wohnindex monatlich aufwenden, Ende 2022 waren es 45 Prozent.

Wie werden sich die Bauzinsen entwickeln? Eine knappe Mehrheit der Experten des Interhyp-Panels rechnet in den nächsten 6 bis 12 Monaten steigende Kreditkosten. So erwartet Carsten Brzeski von der ING-Bank steigende Kapitalmarktzinsen und hält es für möglich, dass die EZB vorsichtiger agiert.

Wo der EZB-Leitzins steht – was Interhyp Käufern empfiehlt

Im Oktober hatte die Europäische Zentralbank die Leitzinsen um weitere 0,25 Prozent gesenkt, der Einlagenzinssatz steht bei 3,25 Prozent. Eine EZB-Zinssenkung im Dezember ist nicht sicher. Referenz für Bauzinsen sind die 10-jährigen Bundesanleihen, deren Rendite momentan bei 2,35 Prozent liegt.

Aktuell liegen die Kosten für 10-jährige Darlehen nahe am Jahrestief „Das ist eine sehr gute Situation für Kaufinteressierte mit einer konkreten Immobilie an der Hand“, meint Interhyp-Expertin Mirjam Mohr. Sie empfiehlt ihnen, das Vorhaben 2024 abzuschließen – 2025 seien 4 Prozent Zinsen möglich.

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