
Expertin: Ruhige Phase für Immobilienkauf nutzen. (Foto: Freepik, vvoennyy)
Berlin/Lübeck/München – Ein Musterbeispiel für Stabilität sind derzeit die Immobilienzinsen, seit Wochen gibt es kaum Bewegung. Dabei könnte es bleiben – doch es gibt Faktoren, die Bewegung bringen können. Etwa Trumps Zollpolitik, US-Staatsschulden oder die Zinspolitik der Notenbanken.
Die Seitwärtsbewegung am Finanzierungsmarkt spiegelt sich auch im Interhyp-Durchschnittszins, der für 10-jährige Kredite 3,57 Prozent beträgt und sich seit 5 Wochen kaum ändert. Der Top-Zins bei drklein.de liegt bei 3,24 Prozent, check24.de nennt als besten Tarif 3,15 Prozent (Stand: 4. Juli).
Nachfrage nach Einfamilienhäusern steigt – die Preise legen zu
Die Kaufnachfrage belebt sich weiter, meldet das aktuelle Wohnbarometer von immoscout24.de. Im 2. Quartal hat sich der positive Trend verfestigt. Vor allem das Interesse an Einfamilienhäusern hat angezogen – um plus 6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und 11 Prozent im Vorjahresvergleich.
Auch die Immobilienpreise bleiben im Aufwärtsmodus. Im 2. Quartal 2025 stiegen sie um 0,8 Prozent, das geht aus dem Preiskompass von immowelt.de hervor. Einfamilienhäuser verteuerten sich um 0,3 Prozent auf 2.780 Euro je Quadratmeter, Wohnungen um 1,1 Prozent auf 3.193 Euro.
Geschäftsklima in der Finanzierungsbranche
Der Markt für Immobilienfinanzierung ist derzeit zweigeteilt: Speziell im gewerblichen Bereich ist die Stimmung unter finanzierenden Banken schlecht, geht aus einer Befragung der Wirtschaftsberatung EY hervor. Bei Wohnimmobilien hingegen ist die Lage deutlich besser, die Risiken sind gering.
Andererseits hat sich die Stimmung auf der Refinanzierungsseite gebessert, zeigt eine Umfrage des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp). Das sogenannte vdp-Emissionsklima gibt an, wie gut sich Immobilienkredite refinanzieren lassen. Der Score ist nun in den positiven Bereich geklettert.
Prognosen: Stabile Zinsen – fallende Anleiherenditen
Wie geht es mit den Immobilienzinsen weiter? Die Experten des Interhyp-Panels rechnen kurzfristig ganz überwiegend (86 Prozent) mit gleichbleibendem Niveau. Auf lange Sicht erwarten 57 Prozent anhaltenden Seitwärtstrend, während 43 Prozent mit steigenden Kreditkosten im Jahr 2025 rechnen.
Ob wir 2025 noch sinkende Bauzinsen sehen, hängt auch stark an der Rendite für 10-jährige Bundesleihen. Die steht aktuell bei rund 2,56 Prozent. Die für das vdp-Emissionsklima befragten Experten erwarten im kommenden halben Jahr überwiegend eine Spanne von 2,30 Prozent.
Marktumfeld kann sich ändern – Umfrage: Risiko Immobilienkauf
„Wer mit dem Gedanken spielt, eine Immobilie zu kaufen, sollte die aktuelle Ruhephase nutzen“, rät Interhyp-Expertin Mirjam Mohr. Denn das Marktumfeld könne sich jederzeit ändern. Sie empfiehlt, Vergleichsangebote zu prüfen und auf Effektivzins, Tilgungssatz und Vertragsbedingungen zu achten. (ftd.de Baufinanzierungsrechner)
Wie die Deutschen das Risiko eines Immobilienkaufs sehen, hat das Finanzierungshaus Dr. Klein ermittelt. 39 Prozent schätzen es als hoch ein, 21 Prozent als gering. Und: Nur 8 Prozent glauben, dass es sich künftig verringert. Finanziellen Puffer und Versicherungen sind häufige Gegenstrategien.


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