
Wie teuer sind die Mieten in Duisburg? (Bild:
Dominik Winter, Unsplash)
Wer in Duisburg eine Wohnung sucht oder vermietet, kommt an der Preisfrage nicht vorbei.
Was man zahlt – oder verlangen kann – hängt stark vom Stadtteil ab. Zwischen Marxloh und Baerl liegen Welten, nicht nur geografisch, sondern auch mietpreislich. Genau deshalb lohnt sich der differenzierte Blick: Welche Lagen ziehen an? Wo stagniert der Markt? Und wie entwickelt sich das Gefüge weiter?
Mietspiegel: Wie hoch sind die Mieten in Duisburg?
Duisburg holt auf.
Wer den Markt seit ein paar Jahren beobachtet, erkennt eine klare Tendenz: Die Mieten steigen – nicht sprunghaft, aber konstant. Und mittlerweile auch deutlich spürbar. Das betrifft nicht nur Neubauten oder Toplagen, sondern zieht sich zunehmend durch den Bestand.
Was auffällt: Der Abstand zu Städten wie Essen oder Bochum wird kleiner. Während dort die Märkte lange vorweg liefen, zieht Duisburg mit – und setzt gleichzeitig auf Struktur. Mit dem Mietspiegel 2024 wurde erstmals ein wissenschaftlich fundiertes Instrument eingeführt, das mehr Ordnung in die Preisgestaltung bringt. Für Investoren, Vermieter und Mieter eine Entwicklung, die Orientierung schafft.
Für uns als Marktbeobachter ein wertvoller Schritt.
Werfen wir einen Blick auf die aktuellen Zahlen.
Quelle | Durchschnitt €/m² | Veränderung zum Vorjahr |
---|---|---|
ImmoScout24 | 7,79 | +4,70 % |
Offizieller Mietspiegel | 7,89 | — |
Mietpreise.info | 8,53 | — |
Ohne-Makler.net | 8,91 | +2,53 % |
Das Spektrum liegt also je nach Datenquelle zwischen knapp 7,80 € und 8,90 € pro Quadratmeter. Die Spanne ist erklärbar – sie hängt stark von Methodik und Marktsegment ab. Portale wie Ohne-Makler oder Mietpreise.info bilden primär Neuvermietungen ab, der Mietspiegel dagegen betrachtet auch Bestandsverhältnisse.
Insgesamt ergibt sich aber ein klares Bild: Der Mietmarkt in Duisburg ist 2025 deutlich teurer als noch vor wenigen Jahren – Tendenz weiter steigend.
Wie haben sich die Mietpreise in Duisburg entwickelt?
Ein Blick zurück lohnt.
Wer 2010 eine Wohnung in Duisburg angemietet hat, zahlte im Schnitt gut 5 Euro pro Quadratmeter.
Heute liegt das Mittel bei rund 8,30 Euro – je nach Quelle. Das entspricht einer Steigerung von über 60 Prozent innerhalb von 15 Jahren.
Das lässt sich mit dem wachsenden Nachfrageüberhang erklären. Duisburg profitiert zunehmend von seinem Status als günstigere Alternative zu Düsseldorf oder dem westlichen Ruhrgebiet. Gleichzeitig zieht die wirtschaftliche Erholung, die Verkehrsanbindung ist gut, das Flächenangebot begrenzt. Und genau dort beginnt das Marktgesetz zu greifen.
Mietpreise nach Wohnungsgröße
Besonders auffällig ist die Preisstruktur nach Quadratmeterzahl. Kleine Wohnungen sind – pro Quadratmeter gerechnet – am teuersten. Das war lange so, hat sich aber noch verstärkt.
Wohnfläche | Ø Mietpreis €/m² | Veränderung zum Vorjahr |
---|---|---|
Bis 40 m² | 8,94 | +6,40 % |
41–60 m² | 7,79 | +2,69 % |
61–90 m² | 7,83 | +4,37 % |
Besonders in der Kategorie bis 40 Quadratmeter sind die Zuwächse kräftig. Die Nachfrage nach kleinen, bezahlbaren Wohnungen ist hoch, gerade unter jungen Berufstätigen, Singles, Studierenden. Gleichzeitig ist das Angebot begrenzt – und was knapp ist, wird teurer.
Wer dagegen größere Flächen sucht, zahlt im Verhältnis weniger – obwohl auch hier die Preise steigen. Familienwohnungen zwischen 70 und 90 Quadratmetern werden wieder stärker nachgefragt, insbesondere wenn sie modernisiert und gut angebunden sind.
Alter macht den Unterschied
Beim Baujahr zeigt sich die übliche Staffelung.
Je neuer, desto teurer – aber nicht ausschließlich wegen höherer Qualität, sondern auch wegen Energieeffizienz und Betriebskosten.
Das spielt inzwischen stärker rein als noch vor ein paar Jahren.
Baujahr | Ø Mietpreis €/m² | Veränderung zum Vorjahr |
---|---|---|
Bis 1969 | 7,71 | +1,97 % |
1970–1999 | 7,90 | +3,27 % |
Ab 2015 | 10,22 | +6,12 % |
Neubauten ab 2015 sind mit über 10 Euro pro Quadratmeter klar an der Spitze. Modern, energetisch gut aufgestellt, oft mit Aufzug, Balkon, Tiefgarage. Hier geht es nicht nur um Wohnen, sondern auch um Komfort. Und der wird bezahlt.
Ältere Gebäude, gerade vor 1970, liegen im Durchschnitt günstiger. In vielen Fällen fehlt die Dämmung, die Ausstattung ist einfacher, manchmal gibt es keinen Aufzug. Dafür ist die Miete etwas niedriger – zumindest noch.
Übersicht: Mietpreise in Duisburg nach Stadtteilen
Wer sich aktuell den Duisburger Mietmarkt im Detail anschaut, merkt schnell: Einheitspreise gibt es hier nicht.
Der Markt ist kleinteilig, sozial durchmischt, von historischen Entwicklungen und Modernisierungszyklen geprägt. Die Spannbreite reicht von unter 6,50 bis deutlich über 10 Euro pro Quadratmeter. Das ist keine Schwäche, sondern spiegelt die Stadtstruktur.
Obwohl der Mietspiegel inzwischen systematisch Wohnlagen einteilt, bleibt die tatsächliche Entwicklung vor Ort heterogen. Lagen wie Baerl oder Bissingheim legen kräftig zu, während Quartiere wie Bruckhausen oder Marxloh stagnieren oder inflationsbereinigt sogar verlieren.
Stadtteil | Durchschnitt €/m² | Entwicklung seit 2022 | Anmerkung |
---|---|---|---|
Baerl | 10,50 | +22,9 % | Ruhige Lage, hohe Eigenheimquote |
Bissingheim | 10,29 | +9,2 % | Familienfreundlich, Nähe zur A59 |
Großenbaum | 9,68 | +17,2 % | Aufwertung durch Infrastruktur |
Duissern (Altbau) | 9,87 | +4,8 % | Nachfrage nach sanierten Altbauten |
Wedau | 9,06 | +7,1 % | Nähe zum Sportpark, Seenlandschaft |
Huckingen | 8,86 | +13,3 % | S-Bahn-Anbindung, starke Nachfrage |
Wanheim-Angerhausen | 8,82 | +3,9 % | stabile Mittelklasse-Lage |
Neudorf-Nord | 8,64 | +3,1 % | Nähe zur Uni, zentrale Lage |
Rheinhausen | 7,78 | +13,5 % | verbesserte Anbindung, wachsendes Angebot |
Hochfeld | 7,82 | +14,3 % | steigende Nachfrage trotz Leerstand |
Hamborn | 7,46 | +3,5 % | leichte Erholung, kommunale Programme |
Hüttenheim | 8,69 | +16,0 % | Aufwertung durch RRX und Uni-Nähe |
Obermarxloh | 6,33 | +0,3 % | geringe Nachfrage, strukturelle Probleme |
Bruckhausen | 6,30 | –0,8 % | realer Rückgang bei stagnierender Nachfrage |
Die Unterschiede erklären sich vor allem über Lage, Verkehrsanbindung, Bausubstanz und die Sozialstruktur.
Die höchsten Mieten sehen wir dort, wo Modernisierungen greifen, Infrastruktur funktioniert und Imagefaktoren positiv wirken. Die Schwächequartiere dagegen bleiben trotz leichter Zuwächse weit unter dem Schnitt – was nicht überrascht.
Kleine Wohnungen werden teurer. Neubauten sowieso. Aber auch klassische mittlere Lagen holen auf – sofern sie gut angebunden sind. Großenbaum, Wedau, Huckingen, das sind keine Spekulationsblasen, sondern stabile Aufwertungskandidaten. Auf der anderen Seite stehen Stadtteile wie Bruckhausen, wo die Mieten zwar formell kaum steigen, real aber sinken, wenn man die Inflation berücksichtigt. Hier fehlen Impulse. Die Nachfrage ist niedrig, Leerstand sichtbar, Perspektiven begrenzt.
In Quartieren wie Hochfeld oder Rheinhausen zeigt sich dagegen, dass strukturschwache Lagen durchaus wachsen können – wenn das Umfeld mitzieht. Der Ausbau der Rheinbrücke, neue Wohnprojekte und Gewerbeansiedlungen sorgen für Bewegung.
Wie hoch sind die Mietpreise in Duisburg für Neubauten?
Neubauten in Duisburg spielen preislich in einer anderen Liga.
Das lässt sich nicht beschönigen. Wer nach 2015 gebaut hat – oder neu vermietet – bewegt sich mittlerweile deutlich über dem städtischen Durchschnitt. Der Markt zieht in diesem Segment weiter an, und das mit spürbarer Dynamik.
Aktuell liegen die Mieten für Neubauwohnungen durchschnittlich bei 10,22 Euro pro Quadratmeter. Damit liegt dieser Wert gut 6 Prozent über dem Vorjahr und deutlich über dem allgemeinen Mietniveau in der Stadt, das sich laut Mietspiegel bei 7,89 Euro bewegt. Der Abstand ist nicht marginal – es geht hier um einen Preisaufschlag von über 29 Prozent gegenüber dem Mittelwert, in manchen Lagen sogar deutlich mehr.
Neubau-Mietpreise nach Stadtteil (Q1 2025)
Stadtteil | Ø Neubau-Miete €/m² | Veränderung zum Vorjahr | Bemerkung |
---|---|---|---|
Wedau | 12,78 | +6,7 % | Hochwertige Neubaugebiete am Wasser |
Ruhrort | 9,91 | +6,5 % | Nähe zum Hafen, neue Quartiersentwicklung |
Marxloh | 9,19 | +6,9 % | Trotz schwacher Lage – deutlicher Zuwachs |
Durchschnitt Duisburg (gesamt) | 7,89 | +4,7 % | Referenzwert laut Mietspiegel |
Was diese Zahlen zeigen: Auch in traditionell günstigeren Stadtteilen wie Marxloh liegen Neubauten inzwischen über 9 Euro – das ist neu. Der Standard zieht mit. Moderne Bauweise, bessere Energieeffizienz, weniger Betriebskosten – all das schlägt sich direkt im Mietniveau nieder.
In Wedau zeigt sich, wohin die Reise geht. Dort sind Wasserlagen und Sportparknähe längst zu Preistreibern geworden. Die 12-Euro-Marke ist geknackt. Mit Standardausstattung kommt man dort nicht mehr hin. Hochwertige Konzepte mit Tiefgarage, Aufzug, Balkon und Wärmepumpe bestimmen den Markt.
Ruhrort profitiert von einer städtebaulichen Gesamtdynamik.
Die Nähe zum Hafen, neue Projekte und eine deutliche Imageaufwertung lassen die Mieten klettern. Das Niveau ist noch nicht am Limit, aber die Richtung ist klar.
Die Kluft zwischen Bestandsmieten und Neubauten wird größer. Während sich viele Altbauwohnungen noch im Bereich zwischen 6,50 und 8,00 Euro bewegen, steuern moderne Projekte auf ein zweistelliges Mietniveau zu. Und das nicht nur in Toplagen. Für Investoren ist das relevant. Wer neu baut, hat Spielraum – auch bei moderaten Wohnlagen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Ausstattung, Energieeffizienz und Flächenkonzepte. Was im Bestand noch durchgeht, wird im Neubau erwartet.
Für Mieter heißt das: Wer modern wohnen will, muss bereit sein, mehr zu zahlen. Selbst in Lagen, die früher als günstig galten
Prognose: So werden sich das Mietniveau in den kommenden Jahren entwickeln
Der Mietmarkt in Duisburg bleibt in Bewegung.
Aktuell liegt die durchschnittliche Miete in Duisburg laut Mietspiegel bei 7,89 Euro pro Quadratmeter. Rechnet man mit einem moderaten Anstieg von 3,8 bis 4,2 Prozent jährlich, ergibt sich für 2030 ein realistischer Zielkorridor zwischen 9,10 und 9,50 Euro pro Quadratmeter. Das ist kein extremer Sprung, aber deutlich genug, um für Mieter wie Eigentümer spürbar zu werden.
Jahr | Ø Miete (€/m²) bei 3,8 % p.a. | Ø Miete (€/m²) bei 4,2 % p.a. |
---|---|---|
2025 | 7,89 | 7,89 |
2026 | 8,19 | 8,22 |
2027 | 8,50 | 8,56 |
2028 | 8,82 | 8,92 |
2029 | 9,15 | 9,30 |
2030 | 9,50 | 9,69 |
Entscheidend dabei: Das ist eine Durchschnittsbetrachtung über alle Lagen und Baujahre hinweg. In Neubauten, guten bis sehr guten Wohnlagen oder bei umfassend sanierten Objekten sind deutlich höhere Werte zu erwarten.
Neubauten legen stärker zu
Während Bestandsmieten im Schnitt unter 8 Euro bleiben, ziehen Neubauten längst Richtung 12 Euro – in Spitzenlagen sogar darüber. In Wedau, Großenbaum oder Duissern ist mittelfristig mit Mieten zwischen 12,50 und 14,00 Euro pro Quadratmeter zu rechnen.
Besonders energetisch hochwertige Objekte mit EH-55-Standard oder besser setzen sich am oberen Rand ab. Die Mehrkosten für Bau und Technik müssen refinanziert werden – über die Miete.
Segment | 2025 | Prognose 2030 | Veränderung (%) |
---|---|---|---|
Bestand (normal) | 7,80–8,20 €/m² | 9,00–9,40 €/m² | +15–20 % |
Neubau (nach 2015) | 10,00–12,00 €/m² | 12,50–14,20 €/m² | +25–35 % |
Einfache Lagen | 6,30–7,00 €/m² | 6,80–7,50 €/m² | +8–12 % |
Toplagen (Bestand) | 9,00–10,50 €/m² | 11,00–12,80 €/m² | +20–30 % |
Der Markt differenziert sich weiter aus. In schwächeren Stadtteilen bleibt das Wachstum gedämpft. In aufgewerteten Quartieren beschleunigt es sich. Die Preisdifferenz zwischen Peripherie und Premiumlage könnte bis 2030 auf über 80 Prozent ansteigen.
Duisburg bleibt für Mieter vergleichsweise bezahlbar, aber das Mietniveau zieht sich Stück für Stück nach oben. Wer in guten Lagen neu mietet, wird bis 2030 deutlich mehr zahlen als heute. Gleichzeitig bleibt der Bestand in einfachen Lagen preisstabil, aber eben auch mit begrenztem Entwicklungspotenzial.
Die Dynamik bleibt nicht linear. Investitionen, Infrastruktur, Zuzug und Regulierung werden weiterhin Einfluss nehmen. Doch in der Tendenz ist der Pfad klar: Die Mieten steigen. Nur das Tempo variiert – je nach Lage, Segment und Qualität.
FAQ: Mietpreise in Duisburg
Wie hoch sind die Mieten in Duisburg?
Im Durchschnitt liegen die Mieten in Duisburg 2025 zwischen 7,80 und 8,90 Euro pro Quadratmeter – je nach Quelle, Lage und Ausstattung. Der offizielle Mietspiegel liegt bei 7,89 Euro. Neubauten starten deutlich höher, oft über 10 Euro, in Spitzenlagen wie Wedau auch darüber. Kleinere Wohnungen sind pro Quadratmeter teurer, genauso wie frisch sanierte oder besonders gut gelegene Objekte.
Wie hoch darf die Warmmiete in Duisburg sein?
Das hängt vom Einzelfall ab. Gesetzlich gibt es keine feste Obergrenze für die Warmmiete, aber sie muss „angemessen“ bleiben – vor allem bei öffentlich gefördertem Wohnraum oder im Rahmen von Hartz-IV-/Bürgergeld-Leistungen. Als grober Richtwert gelten bei einem Singlehaushalt rund 450 bis 550 Euro Warmmiete, bei zwei Personen ca. 600 bis 700 Euro. Wer privat mietet, ist nicht an starre Obergrenzen gebunden – allerdings ist die ortsübliche Vergleichsmiete laut Mietspiegel eine Orientierung. Bei starken Abweichungen kann das Mieterhöhungen oder Neuverträge betreffen.
Welche Wohngegend in Duisburg ist die beste?
Das hängt davon ab, wonach man sucht. Wer Ruhe, Nähe zum Rhein und hohe Wohnqualität will, landet schnell in Baerl, Huckingen oder Teilen von Großenbaum. Für gut angebundene Innenstadtlage liegen Neudorf und Duissern vorne. Wer auf der Suche nach moderner Neubauqualität mit Wasserblick ist, schaut Richtung Wedau.
Über den Autor

Carlos Arad ist seit dem letzten Semester seines Wirtschaftstudiums in der Finanzbranche als Analyst & Autor aktiv. Nach seiner Zeit als Produktentwickler in zahlreichen Fintechs schreibt er für etablierte Wirtschaftsmagazine und gründetet nebenbei eigene Bildungsportale im Finanzbereich. Seine Vision: Unternehmertum & Finanzen zum Teil unserer DNA zu machen.


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