
Welches Festgeld macht das Rennen im Oktober? (Bild: Markus Spiske , Unsplash)
Wer hätte das vor zwei Jahren gedacht: Festgeld lohnt sich wieder richtig!
Mit Zinsen von bis zu 3,0 Prozent bei einigen Sparkassen und 2,75 Prozent bei großen Direktbanken können Sie Ihr Geld endlich wieder gewinnbringend parken. Wir haben uns durch die aktuellen Angebote gewühlt und zeigen Ihnen, wo Sie im Oktober 2025 die besten Konditionen bekommen. Die gute Nachricht vorweg: Fast alle Banken haben ihre Zinsen in den letzten Monaten verbessert, und die Auswahl war lange nicht mehr so gut.
Nach unserer Durchsicht der aktuellen Angebote zeigt sich ein interessantes Bild: Die klassischen Sparkassen überraschen mit Spitzenzinsen für lange Laufzeiten, während Direktbanken bei mittleren Laufzeiten punkten. Und das Beste daran: Sie müssen nicht mehr mit Minizinsen von 0,1 Prozent vorlieb nehmen wie noch vor wenigen Jahren. Selbst für kurze Laufzeiten von einem Jahr gibt es ordentliche 2,0 bis 2,3 Prozent.
Die aktuellen Spitzenreiter beim Festgeld: Wer bietet im Oktober die besten Festgeldzinsen?
Den besten Mix aus hohen Zinsen und Flexibilität bietet derzeit die pbb direkt, die Direktbank-Tochter der Deutschen Pfandbriefbank.
Wir finden das Angebot besonders überzeugend, weil Sie hier für verschiedene Laufzeiten durchweg gute Konditionen bekommen. Für zehn Jahre gibt es stolze 2,75 Prozent pro Jahr, bei fünf Jahren sind es immer noch 2,60 Prozent. Selbst für zwei Jahre bekommen Sie solide 2,00 Prozent. Die Mindestanlage von 5.000 Euro ist machbar, und die Bank gehört zu den stabilsten in Deutschland.
| Bank | 1 Jahr | 2 Jahre | 3 Jahre | 5 Jahre | 10 Jahre | Mindestanlage |
|---|---|---|---|---|---|---|
| pbb direkt | 1,25% | 2,00% | 2,30% | 2,60% | 2,75% | 5.000 € |
| Wüstenrot Bank | 2,30% | 2,30% | 2,50% | 2,50% | 2,75% | 1.000 € |
| Hamburg Commercial | – | 2,35% | 2,46% | 2,80% | – | 5.000 € |
| CreditPlus Bank | 1,95% | 2,20% | 2,40% | 2,50% | 2,60% | 5.000 € |
| Renault Bank direkt | 2,20% | 2,25% | 2,30% | 2,40% | – | 2.500 € |
Die Wüstenrot Bank macht es Kleinanlegern besonders leicht: Schon ab 1.000 Euro können Sie hier Festgeld anlegen. Mit 2,75 Prozent für zehn Jahre und 2,50 Prozent für drei bis fünf Jahre gehört die Bank zu den Top-Anbietern. Was uns gefällt: Die Zinsen sind auch bei kürzeren Laufzeiten mit 2,30 Prozent sehr fair. Das ist ideal, wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie Ihr Geld wirklich so lange festlegen möchten.
Die Hamburg Commercial Bank trumpft bei mittleren Laufzeiten auf. Mit 2,80 Prozent für fünf Jahre bietet sie den höchsten Zinssatz in dieser Kategorie. Auch die 2,67 Prozent für vier Jahre können sich sehen lassen. Der Haken: Sie müssen über die Plattform Raisin gehen, was einen zusätzlichen Registrierungsschritt bedeutet. Aber keine Sorge, Raisin ist seriös und wird von der BaFin überwacht.
Deutsche Bank und Commerzbank mit Sonderaktionen im Oktober
Die großen Filialbanken haben ebenfalls interessante Angebote, allerdings oft mit Einschränkungen.
Die Deutsche Bank lockt Neukunden mit 2,00 Prozent für zwölf Monate – aber nur für frisches Geld, das noch nicht bei der Bank liegt. Mit einer Mindestanlage von 2.500 Euro und einem Maximum von 250.000 Euro richtet sich das Angebot an normale Sparer. Was wir gut finden: Die Kontoführung ist kostenlos, und Sie können alles online abwickeln.
Bei der Commerzbank sieht es etwas komplizierter aus. Bestandskunden bekommen nur 1,75 Prozent für ein bis drei Jahre, was nicht gerade berauschend ist. Interessanter wird es bei Fremdwährungen: Für US-Dollar-Festgeld gibt es 3,25 Prozent, für britische Pfund sogar 3,00 Prozent. Aber Vorsicht: Das Währungsrisiko tragen Sie selbst. Wenn der Dollar oder das Pfund gegenüber dem Euro verliert, kann Ihre Rendite schnell dahin sein.
Die Überraschung: Sparkassen bieten Spitzenzinsen
Wer hätte das gedacht: Ausgerechnet die oft als verstaubt geltenden Sparkassen führen die Zinsliste an! Gleich mehrere Institute bieten satte 3,00 Prozent für zehnjährige Festgelder. Die Kreissparkasse Böblingen macht den Anfang schon ab 500 Euro, die Sparkasse Dortmund verlangt 2.500 Euro Mindestanlage.
| Sparkasse | Zinssatz 10 Jahre | Mindestanlage | Besonderheit |
|---|---|---|---|
| KSK Böblingen | 3,00% | 500 € | Niedrigste Mindestanlage |
| Sparkasse Dortmund | 3,00% | 2.500 € | Auch online möglich |
| Stadt-Sparkasse Langenfeld | 3,00% | 5.000 € | Lokales Angebot |
| KSK Schlüchtern | 3,00% | 10.000 € | Höhere Mindestanlage |
Der Nachteil bei Sparkassen: Oft sind diese Top-Angebote nur für Kunden aus der jeweiligen Region verfügbar. Sie können nicht einfach bei der Kreissparkasse Böblingen ein Konto eröffnen, wenn Sie in Hamburg wohnen. Trotzdem lohnt es sich, bei Ihrer lokalen Sparkasse nachzufragen – vielleicht haben die ja ähnliche Konditionen.
Ausländische Banken mit deutscher Einlagensicherung
Klarna kennen die meisten nur als Zahlungsdienstleister beim Online-Shopping. Aber wussten Sie, dass die schwedische Bank auch Festgeld anbietet? Mit 2,70 Prozent für vier Jahre und 2,64 Prozent für drei Jahre gehört Klarna zu den Top-Anbietern. Der Clou: Sie können schon ab einem Euro anlegen! Der kleine Haken: Sie brauchen die Klarna-App und ein Klarna-Bankkonto. Aber das ist kostenlos und schnell eingerichtet.
Die estnische BIGBANK macht es noch einfacher: 2,50 Prozent für fünf Monate oder 2,40 Prozent für alle anderen Laufzeiten zwischen einem Monat und zehn Jahren.
Das ist praktisch, wenn Sie flexibel bleiben wollen. Mit 1.000 Euro Mindestanlage ist die Hürde auch nicht zu hoch. Und keine Angst wegen Estland: Durch die EU-weite Einlagensicherung sind Ihre 100.000 Euro genauso sicher wie bei einer deutschen Bank.
Wie sicher ist Ihr Festgeld?
Viele fragen uns immer wieder: Ist mein Geld wirklich sicher? Die kurze Antwort: Ja! Alle Banken in Deutschland und der EU müssen per Gesetz bis zu 100.000 Euro pro Kunde absichern. Das gilt für jede Bank einzeln – wenn Sie bei drei Banken jeweils 100.000 Euro anlegen, sind alle 300.000 Euro geschützt.
Viele deutsche Banken gehen sogar noch weiter. Über den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken sind oft Millionenbeträge abgesichert. Die genaue Höhe hängt vom Eigenkapital der Bank ab. Bei der Deutschen Bank sind es zum Beispiel mehrere Millionen Euro pro Kunde. Diese freiwillige Sicherung ist zwar nicht gesetzlich garantiert, hat aber in der Vergangenheit immer funktioniert.
Worauf sollten Sie bei der Laufzeit von Festgeld achten?
Die große Frage ist natürlich: Wie lange soll ich mein Geld festlegen? Die Experten raten derzeit zu maximal 24 bis 36 Monaten. Warum? Die EZB hält die Leitzinsen seit Juli 2023 bei 4,25 Prozent, der Einlagenzins liegt bei 3,75 Prozent. Am 30. Oktober 2025 trifft sich die EZB wieder – niemand weiß, ob die Zinsen dann steigen, fallen oder gleich bleiben.
Wir empfehlen Ihnen eine Aufteilung: Legen Sie nicht alles auf einmal an. Teilen Sie Ihr Geld in drei Portionen und wählen Sie unterschiedliche Laufzeiten – zum Beispiel ein, zwei und drei Jahre. So haben Sie regelmäßig Geld, das frei wird und das Sie dann zu den jeweils aktuellen Konditionen neu anlegen können. Diese Strategie nennt sich „Zinstreppe“ und hat sich bewährt.
Bei den Zinszahlungen gibt es auch Unterschiede. Bei Laufzeiten über zwölf Monaten bekommen Sie die Zinsen meist jährlich ausgezahlt. Das ist gut, weil Sie diese dann wieder anlegen können – der berühmte Zinseszinseffekt. Bei kürzeren Laufzeiten bekommen Sie die Zinsen erst am Ende. Rechnen Sie das bei Ihrer Planung mit ein.
Mindestanlage: Von 500 bis 5.000 Euro
Nicht jeder hat 10.000 Euro auf der hohen Kante. Deshalb ist es gut zu wissen, dass viele Banken auch kleinere Beträge akzeptieren. Bei einigen Sparkassen geht es schon ab 500 Euro los, Klarna nimmt sogar nur einen Euro. Die meisten Direktbanken verlangen zwischen 2.500 und 5.000 Euro.
Wir finden: Lassen Sie sich von höheren Mindestanlagen nicht abschrecken. Oft sind die Zinsen dort besser. Wenn Sie zum Beispiel 4.500 Euro haben, warten Sie lieber noch einen Monat und sparen die fehlenden 500 Euro, um dann von den besseren Konditionen bei 5.000 Euro Mindestanlage zu profitieren.
Fazit: „Nach Jahren der Nullzinsen können Sie endlich wieder ordentliche Erträge erzielen“
Festgeld ist zurück. Die besten Angebote liegen zwischen 2,5 und 3,0 Prozent, wobei längere Laufzeiten meist besser verzinst werden. Unsere Favoriten sind die pbb direkt für den besten Gesamtmix, die Wüstenrot Bank für Kleinanleger und die lokalen Sparkassen für Langzeitsparer.
Wichtig ist: Vergleichen Sie nicht nur die Zinsen, sondern achten Sie auch auf Mindestanlage, Laufzeit und Sicherheit. Alle vorgestellten Banken sind seriös und durch die Einlagensicherung geschützt. Nutzen Sie die aktuell guten Konditionen – niemand weiß, wie lange sie noch anhalten. Aber übertreiben Sie es nicht mit der Laufzeit. Zwei bis drei Jahre sind derzeit optimal, um flexibel zu bleiben.
Das Schöne am Festgeld: Einmal abgeschlossen, müssen Sie sich um nichts mehr kümmern. Die Zinsen sind garantiert, das Geld ist sicher, und Sie wissen genau, was Sie am Ende bekommen. In unsicheren Zeiten ist das ein beruhigendes Gefühl.
Über den Autor
Carlos Arad ist seit dem letzten Semester seines Wirtschaftstudiums in der Finanzbranche als Analyst & Autor aktiv. Nach seiner Zeit als Produktentwickler in zahlreichen Fintechs schreibt er für etablierte Wirtschaftsmagazine und gründetet nebenbei eigene Bildungsportale im Finanzbereich. Seine Vision: Unternehmertum & Finanzen zum Teil unserer DNA zu machen.


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