Festgeld: Welche Bank zahlt aktuell 3,00 Prozent Zinsen?

Welche Bank bietet 3% Zinsen auf Festgeld? (Bild: Brooke Cagle
, Unsplash)

Festgeld ist und bleibt ein Klassiker unter den sicheren Geldanlagen.

Vor allem in Zeiten, in denen Kapitalmarktzinsen wieder fallen und Tagesgeld kaum noch über zwei Prozent bringt, wird die Frage wieder relevant: Wo bekomme ich noch drei Prozent Festgeldzins? Die Antwort ist alles andere als trivial. Zwei Angebote erreichen die Drei-Prozent-Marke tatsächlich. Ein drittes wirbt damit, fällt inhaltlich aber aus dem Raster.

Wir haben die aktuellen Angebote eingeordnet und zeigen, für wen sich welches Festgeldprodukt lohnt.

Welche Banken zahlen aktuell 3 Prozent?

Zum Stichtag 21. Juli 2025 gibt es genau zwei Banken, die ein klassisches Festgeld mit drei Prozent Jahreszins anbieten. Beide setzen eine Laufzeit von zehn Jahren voraus. Ein weiteres Angebot der HypoVereinsbank kommt ebenfalls auf drei Prozent, ist aber an eine zusätzliche Investition in Wertpapiere gekoppelt.

Welche Angebote sind wirklich sinnvoll?

Bei der Bewertung kommt es nicht nur auf die Zinszahl an, sondern auch auf die Struktur des Produkts.

Die UmweltBank und Banca Sistema bieten echtes Festgeld mit festem Zinssatz, festem Zeitraum und klarer Einlagensicherung. Beide Angebote verlangen eine Bindung über zehn Jahre, was langfristige Planung voraussetzt. Die UmweltBank punktet mit deutscher Einlagensicherung, niedriger Einstiegssumme und nachhaltiger Mittelverwendung. Sie ist solide aufgestellt und richtet sich gezielt an Anlegerinnen und Anleger, die Werteorientierung mit Rendite verbinden wollen.

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Banca Sistema bietet ebenfalls drei Prozent, ist aber über WeltSparen zu eröffnen und fällt unter italienisches Einlagensicherungssystem.

Für Erfahrene ist das kein Problem, doch wer auf maximale Sicherheit Wert legt, bleibt mit der UmweltBank im Inland besser aufgehoben. Die Möglichkeit zur vorzeitigen Kündigung bei Banca Sistema wirkt auf den ersten Blick attraktiv, bringt aber keinen Zins, wenn sie genutzt wird. Das relativiert den Vorteil.

Das Angebot der HypoVereinsbank ist rein vertrieblich gedacht. Die Bank bietet drei Prozent auf den Festgeldanteil, aber nur wenn der gleiche Betrag zusätzlich in Wertpapiere investiert wird. Das hat mit klassischem Festgeld nichts zu tun. Wer ohnehin in Aktien oder Fonds einsteigen wollte, kann das Angebot nutzen. Wer nur sichere Zinsen sucht, lässt besser die Finger davon.

Wie sieht der restliche Markt aus?

Der übrige Markt bewegt sich deutlich unterhalb der Drei-Prozent-Marke. Die großen Direktbanken haben ihre Zinsen seit Frühjahr 2025 wieder zurückgenommen.

Bei fünf Jahren Laufzeit liegen die besten Angebote bei etwa 2,7 bis 2,8 Prozent. Anbieter wie Bigbank, pbb direkt oder Varengold, die zeitweise über drei Prozent lagen, bieten mittlerweile deutlich weniger. Im Ausland sieht es ähnlich aus. Auch dort haben sich die Zinssätze wieder deutlich nach unten bewegt. Neue Rekordzinsen sind aktuell nicht in Sicht.

Für wen sind zehn Jahre Festgeld überhaupt geeignet?

Zehn Jahre Festgeldbindung sind kein Nebenbei-Produkt. Wer sich darauf einlässt, muss sicher sein, dass das Kapital über diesen Zeitraum nicht benötigt wird.

Das macht solche Laufzeiten vor allem für gut strukturierte Portfolios interessant. Wer Flexibilität braucht oder nicht auf einen festen Betrag verzichten will, fährt besser mit einer Zinstreppe. Dabei wird das Kapital auf mehrere Laufzeiten verteilt, zum Beispiel zwei, fünf und zehn Jahre. So bleibt in jedem Abschnitt Liquidität verfügbar, ohne auf den höchsten Zins komplett zu verzichten.

Wie viel bringt das nach Inflation überhaupt noch?

Die Inflation liegt im Juli 2025 stabil bei rund zwei Prozent. Festgeld mit drei Prozent Jahreszins bringt also real rund ein Prozent Kaufkraftgewinn. Das ist solide, aber keine Wunderrendite. Wer mehr Rendite sucht, muss Risiken eingehen. Wer auf Kapitalerhalt und klare Kalkulierbarkeit setzt, bekommt mit drei Prozent einen ordentlichen Wert, auch wenn der Abstand zur Inflation nicht groß ist.

Wie sicher ist mein Geld bei diesen Angeboten?

Die gesetzliche Einlagensicherung schützt bei allen drei genannten Angeboten bis 100.000 Euro pro Bank und Kunde.

Bei der UmweltBank und der HypoVereinsbank greift die deutsche Sicherung. Bei der Banca Sistema handelt es sich um die italienische Variante. Formal ist sie gleichwertig, faktisch ist sie in Krisenfällen schwerer einzuschätzen. Wer mehr als 100.000 Euro anlegen will, sollte das Geld auf mehrere Banken verteilen. So bleibt der volle Schutz erhalten.

Was ist steuerlich zu beachten?

Zinseinnahmen unterliegen der Abgeltungssteuer.

Bei deutschen Banken wird diese automatisch abgeführt, es sei denn, ein Freistellungsauftrag liegt vor. Bei ausländischen Anbietern wie der Banca Sistema erfolgt keine automatische Steuerzahlung. Hier muss der Zinsertrag in der Einkommensteuererklärung angegeben werden. Wer den Überblick behalten will, dokumentiert die Zahlungseingänge und Zinsbescheinigungen lückenlos.