
Wie gut ist die Amex Business Platin Card?
Die American Express Business Platinum Card ist eines der exklusivsten Zahlungsmittel für Selbstständige und Unternehmen, die ihre geschäftlichen Ausgaben nicht nur effizient verwalten, sondern auch von umfangreichen Reise- und Bonusleistungen profitieren möchten.
Doch bei 850 € Jahresgebühr stellt sich die Frage: Lohnt sich das wirklich oder zahlt man am Ende drauf?
Wir haben uns die Karte genau angeschaut, monatelang getestet und analysiert, welche Kosten wirklich anfallen, wo versteckte Gebühren lauern und wie Sie den maximalen Gegenwert aus der Karte herausholen.
Jahresgebühr & Zusatzkarten: So viel kostet die American Express Business Platinum Card wirklich
Die American Express Business Platinum Card ist ohne Frage eine Premium-Kreditkarte mit einer Menge exklusiver Vorteile.
Doch diese Leistungen haben ihren Preis. Gerade für Selbstständige und Unternehmer, die viel reisen oder geschäftliche Zahlungen darüber abwickeln, ist es entscheidend, die tatsächlichen Kosten der Karte genau zu kennen.
Denn neben der stattlichen Jahresgebühr gibt es Gebühren für Fremdwährungen, Bargeldabhebungen und weitere Zusatzleistungen, die schnell ins Gewicht fallen können.
Jahresgebühr: Das kostet die Americen Express Business Platinum Karte
Die Jahresgebühr für die Amex Business Platinum Card beträgt aktuell 850 €, wenn du sie einmal pro Jahr bezahlst. Alternativ kannst du sie auch in monatlichen Raten zu 60 € pro Monat begleichen.
Das ist ein satter Preisanstieg, denn bis September 2024 lag die Jahresgebühr noch bei 700 €. Der Anstieg kam mit einigen zusätzlichen Features (z.B. höheres Guthaben bei Partnern wie Sixt+ oder Dell), dennoch ist das eine beachtliche Erhöhung.
Allerdings gibt es auch zwei kostenlose Platinum-Zusatzkarten und bis zu 98 kostenlose Gold-Zusatzkarten, die an Mitarbeiter vergeben werden können. Wer also mehrere Personen im Unternehmen mit einer Kreditkarte ausstattet, kann die Kosten pro Nutzer effektiv senken.
Falls du eine weitere Platinum-Zusatzkarte möchtest, kostet das 250 € pro Jahr pro Karte.
Fremdwährungsgebühren: Teurer Auslandeinsatz?
Ein großes Manko der Karte ist die Fremdwährungsgebühr von 2 % auf alle Zahlungen außerhalb der Eurozone.
Beispielrechnung für Zahlungen in Fremdwährung:
- Hotelbuchung in den USA für 1.000 USD → Umrechnung zu ca. 930 €, aber +2 % Gebühr (18,60 €) → 948,60 € Gesamtbetrag
- Software-Abo in GBP für 50 € pro Monat → Jährlich 1.200 € Umsatz, aber +24 € Fremdwährungsgebühr
- Messekosten in Japan für 3.000 € → +60 € Gebühren
Kurz gesagt: Wenn du viele Ausgaben in Fremdwährung hast, solltest du die Karte nicht als Hauptzahlungsmittel außerhalb der Eurozone nutzen.
Lösung? Zusätzliche Kreditkarte ohne Fremdwährungsgebühr (z. B. Barclays Visa oder Wise Card) für Zahlungen in USD, GBP oder CHF kombinieren.
Bargeldabhebungen: Hohe Gebühren am Automaten
Auch das Abheben von Bargeld mit der Amex Business Platinum ist keine günstige Angelegenheit. Die Karte hat eine Abhebegebühr von 4 % des Betrags – mindestens 5 € pro Transaktion.
Beispielrechnung für Bargeldabhebungen:
- 100 € Abhebung → 5 € Gebühren (da Mindestbetrag)
- 500 € Abhebung → 20 € Gebühren (4 % von 500 €)
- 750 € Abhebung (maximales Wochenlimit) → 30 € Gebühren (4 % von 750 €)
Das heißt, wer regelmäßig Bargeld benötigt, sollte besser eine günstigere Alternative für Bargeldabhebungen nutzen – etwa eine gebührenfreie Visa- oder Mastercard.
Zusätzlich kommt zur Bargeldgebühr auch noch die Fremdwährungsgebühr von 2 %, falls du im Ausland abhebst. Das macht das Geldziehen in Ländern außerhalb der Eurozone doppelt teuer.
Verzugszinsen und Mahngebühren: Das kostet verspätete Zahlung
Die American Express Business Platinum ist eine Charge Card, was bedeutet: Jede Zahlung muss am Ende des Abrechnungsmonats vollständig beglichen werden.
Falls das Konto nicht ausreichend gedeckt ist oder die Lastschrift scheitert, fallen Verzugszinsen von 8,12 % p.a. auf den offenen Betrag an.
Zusätzlich gibt es eine Mahngebühr von 8 € ab der zweiten Mahnung.
Da es keine Möglichkeit zur Ratenzahlung gibt, solltest du sicherstellen, dass du die monatlichen Beträge immer fristgerecht begleichen kannst.
Membership Rewards & Turbo-Option: Wie viele Punkte lohnen sich wirklich?
Die Business Platinum Card sammelt 1 Punkt pro 1 € Umsatz – ohne Begrenzung. Für Vielflieger und Vielnutzer kann sich allerdings die Turbo-Option lohnen, die für 15 €/Jahr aktiviert werden kann. Damit gibt es 1,5 Punkte pro 1 € Umsatz.
Wann lohnt sich der Turbo?
- Ab 13.333 € Jahresumsatz → Turbo-Gebühr (15 €) wird durch die zusätzlichen Punkte ausgeglichen
- Bei 30.000 € Umsatz → Zusätzliche 15.000 Punkte (Wert 150–450 € je nach Einlösung)
- Bei 50.000 € Umsatz → Zusätzliche 25.000 Punkte (Wert bis zu 750 €)
Gerade für Unternehmer mit hohem geschäftlichen Umsatz lohnt sich der Turbo-Modus, um Punkte schneller zu sammeln.
Wirtschaftlichkeitsberechnung: Wie kann man die Kosten kompensieren?
Um die 850 € Jahresgebühr auszugleichen, bietet die Amex Business Platinum verschiedene Guthaben, die bei voller Nutzung die Karte quasi kostenneutral machen.
Guthaben | Jährlicher Wert |
---|---|
Amex Travel Guthaben | 200 € |
Sixt+ Auto Abo Guthaben | 240 € |
Dell Technologies Guthaben | 200 € |
eBuero Guthaben | 300 € |
Office Club Guthaben | 300 € |
eSIMfirst Roaming Guthaben | 8 € |
Gesamtwert der Guthaben | 1.248 € |
Bei maximaler Nutzung dieser Guthaben kannst du den Jahrespreis von 850 € mehr als ausgleichen. Das erfordert jedoch, dass du auch wirklich alle Angebote sinnvoll nutzt.
Willkommensbonus: 150.000 Punkte – was bringen die wirklich?
Der große Anreiz für viele ist der Willkommensbonus von 150.000 Membership Rewards Punkten – aber ist das wirklich so ein großer Gewinn oder nur eine Marketingmasche?
Die Bedingungen:
- Innerhalb der ersten 6 Monate mindestens 30.000 € Umsatz mit der Karte
- Nur geschäftliche Ausgaben zählen – private Käufe über Zusatzkarten nicht
Für manche Unternehmen kein Problem, für andere kann es eine echte Herausforderung sein. Wer aber regelmäßig Flüge, Hotels, Technik oder große Bestellungen über die Karte laufen lässt, kann das Ziel relativ einfach erreichen.
Was sind 150.000 Punkte wert?
- 1.500 € Reiseguthaben (bei 1 Cent pro Punkt)
- Bis zu 3.750 € für Business-Class-Flüge, wenn die Punkte clever über Vielfliegerprogramme wie Lufthansa Miles & More umgewandelt werden
- 1.200–1.500 € Cashback, wenn man die Punkte direkt mit der Kreditkartenabrechnung verrechnet
Kurz gesagt: Wer reist, holt aus den Punkten viel raus – wer nur Bürobedarf kauft, bekommt eher weniger Gegenwert.
Welche Guthaben gibt’s bei der Amex Business Platinum Karte
Ein großer Vorteil der Business Platinum Card sind die jährlichen Guthaben, die man für verschiedene Ausgaben nutzen kann. Nutzt man sie richtig, lassen sich die 850 € Jahresgebühr komplett kompensieren.
Guthaben | Wert/Jahr | Bedingungen |
---|---|---|
Amex Travel Guthaben | 200 € | Nur für Hotel-/Flugbuchungen über das Amex-Portal |
Sixt+ Auto Abo Guthaben | 240 € | 20 €/Monat für Mietwagen-Abos |
Dell Technologies Guthaben | 200 € | 2x 100 € alle 6 Monate für IT-Einkäufe |
eBuero Guthaben | 300 € | Bürobedarf, Telefonie-Services |
Office Club Guthaben | 300 € | Coworking-Spaces, Druckdienstleistungen |
Wichtig: Diese Guthaben sind nicht übertragbar und verfallen jedes Jahr, wenn man sie nicht nutzt.
Wer also kein Mietwagen-Abo, Dell-Technik oder Büroservices braucht, wird die vollen 1.248 € nicht ausschöpfen können.
Fazit: Lohnt sich die Business Platinum Card trotz der hohen Kosten?
Die American Express Business Platinum Card ist teuer – aber auch extrem leistungsstark.
Sie bietet exklusive Vorteile wie Lounge-Zugang, Reiseversicherungen und umfangreiche Bonusprogramme, hat aber auch nennenswerte Gebühren für Fremdwährungstransaktionen und Bargeldabhebungen.
Die Karte lohnt sich besonders für:
- Unternehmen mit hohen Geschäftsumsätzen (30.000 €+ pro Jahr)
- Vielflieger & Geschäftsreisende, die Lounge-Zugang und Hotel-Status-Upgrades nutzen
- Unternehmer, die gezielt die Guthaben (Sixt, Dell, Amex Travel) nutzen
Weniger geeignet ist sie für:
- Personen mit vielen Zahlungen in Fremdwährungen (wegen 2 % Gebühr)
- Nutzer, die oft Bargeld abheben (wegen 4 % Gebühr)
- Gelegenheitsnutzer, die nicht aktiv von den Vorteilen profitieren
Wer die Karte richtig einsetzt, kann die 850 € Jahresgebühr locker wieder rausholen.
Wer sie jedoch nur als normale Kreditkarte ohne strategische Nutzung verwendet, zahlt drauf. Eine Kombination mit einer gebührenfreien Zweitkarte für Bargeld und Fremdwährungen macht die Karte in der Praxis noch attraktiver


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