Kristiansand – Bewertungsprogramme von Banken auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) können sich für die Institute und ihre Kunden negativ auswirken. Davor warnt Elisabeth Austad Asser von der Universität Agder am Beispiel der Sparebanken Sør. „Gefährlich wird es, wenn Banken oder andere Unternehmen Daten von Menschen nutzen, um diese zu kategorisieren“, so Asser. Das könne sich auf die Kreditvergabe auswirken. Menschen könnten dann herabgestuft werden, auch wenn sie kreditwürdiger sind als ihr Umfeld vermuten lässt.
Sensiblere Entscheidungen
Früher seien solche Entscheidungen von Bankangestellten getroffen worden. Sie wussten, dass es Menschen gibt, die ihre finanziellen Verpflichtungen niemals vernachlässigen, obwohl sie schlechte Zahler in der Nachbarschaft haben. Eine gegenteilige KI-Entscheidung werde dem Kunden nicht gerecht und schade zudem der Bank.
„Es ist gefährlich, wenn nur noch nach Daten entschieden wird. Wenn man erst einmal in eine Kategorie eingeordnet worden ist, kommt man kaum noch heraus, im Gegenteil: Algorithmen, die die Software bestimmen, verstärken die Einstufung möglicherweise noch. Das kann dazu beitragen, soziale Ungleichheiten zu verschärfen“, so Asser.
Sparkassen müssen aufpassen
Asser glaubt, dass vor allem Sparkassen beim KI-Einsatz zweimal hinsehen sollten. „Eine Sparkasse hat eine historische Verantwortung für das lokale Gemeinwesen. Sie sollte sich nicht einfach dem Streben nach technologischer Effizienz unterwerfen“, so Asser. Sparkassen hätten aber auch die Pflicht, effizient zu arbeiten und Gewinne zu erwirtschaften. Wenn sie nicht bereit wären, neue Technologien einzuführen, könnten sie von anderen, effizienteren Banken überholt werden. In diesem Zwiespalt müssten die Geldhäuser sensibel navigieren.
Technologie habe zwar schon immer die Art und Weise verändert, wie Menschen mit der Welt umgehen. In diesem Sinne sei KI nichts Neues. Allerdings werde sie ungewöhnlich schnell eingeführt. „Daher müssen wir sicherzustellen, dass die Art und Weise, wie wir sie nutzen, nachhaltig ist und dazu beiträgt, eine Welt zu schaffen, in der wir alle leben können und wollen“, unterstreicht Asser.
Quelle: www.pressetext.com
(pte002/07.03.2024/06:05)
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