Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland ist 2025 unter den Top-4-Zielen für US-Auswanderer – über 150.000 Amerikaner leben bereits hier.
- FATCA und PFIC machen Standard-ETFs für US-Personen zur Steuerfalle – viele Banken lehnen Depots deshalb ab.
- Politik treibt den Umzug: Knapp 50 Prozent der US-Bürger nennen das Klima als Grund – Fachkräfte aus der Wissenschaft denken sogar zu 75 Prozent über Auswanderung nach.
Immer mehr Amerikaner zieht es ins Ausland, und Deutschland gehört dabei zu den beliebtesten Zielen. Laut aktuellen Erhebungen aus dem Jahr 2025 zählt die Bundesrepublik zu den Top-Destinationen für US-Bürger, die Europa als neue Heimat wählen möchten. Mit über 150.000 amerikanischen Staatsbürgern, die bereits in Deutschland leben, rangiert das Land auf Platz 4 der beliebtesten
Auswanderungsziele weltweit.
Aktuell sind es vor allem politische Unsicherheiten, Polarisierung der Gesellschaft und damit verbundene wirtschaftliche Folgen, die US-Bürger zum Auswandern bewegen. Besonders aufstrebende Talente, Akademiker, Unternehmer und Familien suchen in Europa nach stabileren Rahmenbedingungen und neuen Möglichkeiten für ihre persönliche und berufliche Zukunft. Belegt wird das etwa durch eine LendingTree-Umfrage (2025), in der knapp die Hälfte der Befragten angab, das
politische Klima sei ein wesentlicher Grund, über einen Umzug nachzudenken. Auch eine Nature-Poll unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ergab, dass 75 Prozent über eine Auswanderung nachdenken, zu Zielen wie Europa oder Kanada.

Standortvorteil: Immer mehr US-Amerikaner finden Deutschland als Lebensmittelpunkt attraktiv. (Foto: Freepik KI-Suite)
Top-3 Gründe für die Auswanderung
Die Motive, warum US-Bürger Deutschland als Wohnsitz wählen, sind vielfältig, doch 3 Aspekte stechen besonders hervor:
1. Lebensqualität und Sicherheit – Viele Amerikaner schätzen das soziale Sicherungssystem, die Infrastruktur sowie die vergleichsweise sichere Gesellschaft.
2. Gesundheitsversorgung – Das deutsche Gesundheitssystem gilt im internationalen Vergleich als leistungsfähig und kosteneffizient, was besonders für Expats ein entscheidender Faktor ist.
3. Karriere- und Bildungschancen – Deutschland bietet attraktive Arbeitsmöglichkeiten in internationalen Unternehmen, einen starken Mittelstand und renommierte Universitäten.
Doch während sich die Lebensqualität verbessert, warten auf US-Personen in Deutschland ganz eigene Herausforderungen – insbesondere in finanziellen und steuerlichen Fragen. Hinzu kommt, dass die USA im internationalen Vergleich einen Sonderweg gehen: Alle US-Staatsbürger unterliegen der sogenannten Weltbesteuerungspflicht. Das bedeutet, dass sie unabhängig vom Wohnsitz ihre Einkünfte weltweit in den USA versteuern und melden müssen.
FATCA: Banken unter Druck
Ein zentrales Problem ist das „Foreign Account Tax Compliance Act“ (FATCA). Dieses US-Gesetz verpflichtet deutsche Banken, die Finanzdaten von US-Personen an die amerikanische Steuerbehörde zu melden. Für viele Institute ist der Aufwand so hoch, dass sie die Depoteröffnung für US-Bürger ablehnen. Wer als US-Person investieren möchte, findet daher nur wenige Institute, die überhaupt ein Depot bereitstellen.
PFIC: Die Steuerfalle bei ETFs und Fonds
Selbst wenn ein Depot eröffnet werden kann, bleibt die steuerliche Komplexität bestehen. Besonders die PFIC-Regeln („Passive Foreign Investment Company“) betreffen viele europäische ETFs und Fonds und führen für US-Anleger häufig zu erheblichen Steuerlasten. Die pauschale Besteuerung nicht realisierter Kursgewinne sowie umfangreiche Meldepflichten machen Investitionen in gängige deutsche Produkte riskant. Hinweis: Auch Fondspolicen, die oft als vermeintliche Lösung beworben werden, bieten hier keinen Schutz.
Globale Regeln, lokale Antworten
Ohne spezialisierte Beratung ist es kaum möglich, all diese Hürden zu meistern. Ein erfahrenes Team, das sowohl die US-amerikanischen als auch die deutschen Vorschriften, Möglichkeiten und Stolperfallen kennt, ist unerlässlich. Wir greifen dabei auf ein breites Netzwerk von Steuerberatern und Fachanwälten zurück und verfügen über langjährige Erfahrung darin, diese komplexen Fragestellungen praxisnah abzubilden. So können wir den gesamten Prozess begleiten und Anlagestrategien entwickeln, die mit beiden Rechtssystemen vereinbar sind. Nur auf diese Weise lassen sich unnötige Steuerfallen und Strafen vermeiden.
Fazit: Individuelle Lösungen gefragt
Deutschland bleibt für viele US-Bürger ein attraktives Auswanderungsziel, doch die Geldanlage ist kein Selbstläufer. FATCA und PFIC sorgen dafür, dass Standardprodukte wie ETFs, Fonds oder Fondspolicen nicht ohne Weiteres geeignet sind. Wer langfristig Vermögen aufbauen möchte, braucht spezialisierte Berater, eine durchdachte Strategie und vor allem fachkundige steuerliche Begleitung. Dann
lassen sich die Chancen in Deutschland auch finanziell nutzen – rechtssicher und nachhaltig.
Über den Autor
Der Autor ist Geschäftsführer der DTFh Deutsches Fondshaus GmbH, einem auf die Nachfolgeplanung für Finanzanlagenvermittler nach § 34f GewO spezialisierten Unternehmen. Zuvor war er unter anderem im Produktmanagement bei der Netfonds AG, der comdirect bank und der Börse Stuttgart tätig. Durch diese Stationen verfügt er über ein tiefes Verständnis für die Anforderungen unterschiedlicher Marktteilnehmer sowie für die Herausforderungen in der Kundenberatung – insbesondere im Kontext unternehmerischer Übergaben.
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