Computer & Technik

KI behandelt KI: Avatare sind Patienten virtueller Ärzte

Simuliertes Krankenhaus der Tsinghua-Universität soll die Weiterbildung von Ärzten revolutionieren

Roboter als Arzt (Foto: Freepik, Phonlamaistudio) - KI behandelt KI: Avatare sind Patienten virtueller Ärzte

Peking – Die geduldigsten Patienten der Welt liegen bald in einem virtuellen chinesischen Krankenhaus der Tsinghua-Universität. Es sind Avatare, die ihre Leiden via ChatGPT kommunizieren. Die Ärzte stehen ihnen in nichts nach. Auch sie sind virtuell. Große Sprachmodelle verleihen ihnen das Wissen, die Patienten zu behandeln. Diese intelligenten Agenten simulieren den gesamten Prozess der Diagnose und Behandlung von Patienten, von der Beratung und Untersuchung bis hin zur Diagnose, Behandlung und Nachsorge.

Tests mit 10.000 Patienten

Was wie Spielerei anmutet, hat Sinn. Die virtuellen Ärzte, die Roboter sein können, lernen immer besser zu diagnostizieren und zu behandeln. Haben sie genügend Know-how angehäuft, können sie auch zur Fortbildung von Ärzten aus Fleisch und Blut eingesetzt werden. Oder auch zur Betreuung von echten Patienten. Binnen weniger Tage können sie, wenn sie einmal gut geschult sind, 10.000 Patienten behandeln – ein Pensum, für das ein echter Arzt eher 2 Jahre braucht.

Ebenso wie für die Fortbildung von Ärzten soll das System auch zur Schulung angehende Mediziner genutzt werden. Diese erstellen für virtuelle Patienten Diagnosen und Behandlungspläne, die sie auch durchführen. Wenn sie falsch liegen, ist das nicht schlimm. Virtuelle Patienten leiden nicht und sterben auch nicht, doch der angehende Arzt hat dazugelernt.

Simulation von Infektionen

Die KI-Krankenhausstadt kann verschiedene medizinische Situationen simulieren und vorhersagen, einschließlich das Auftreten, die Verbreitung und die Eindämmung von Infektionskrankheiten. Innerhalb dieser simulierten Umgebung generiert GPT-3.5 die Rollen von Patienten und medizinischem Fachpersonal. 14 Arzt- und 4 Krankenschwesteragenten kümmern sich um Diagnosen, Behandlungspläne und tägliche Unterstützungsaufgaben.

Laut Forschungsleiter Liu Yang revolutioniert die KI-Krankenhausstadt die Diagnose und Behandlung von Patienten und bietet sowohl den Gesundheitsdienstleistern als auch der Öffentlichkeit erhebliche Vorteile. Nach 6 Monaten intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit steht die KI-Krankenhausstadt kurz vor der Fertigstellung und wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte dieses Jahres betriebsbereit sein.

 

Quelle: www.pressetext.com
(pte002/04.06.2024/06:05)

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