Los Angeles (pte016/08.02.2022/13:30) – Forscher an der University of California, Los Angeles https://ucla.edu (UCLA) haben eine Smartwatch entwickelt, die Stress misst. Genauer gesagt, ermittelt das integrierte Messsystem in Echtzeit den Cortisolspiegel im Schweiß, der ein Maß für die Stressbelastung ist. Das wiederum könnte zur Identifikation von Depressionen und posttraumatischem Stress genutzt werden.
Hilfreiche Schweißtropfen
„Wir haben festgestellt, dass wir durch die Messung von Cortisol im Schweiß in der Lage sind, besorgniserregende Veränderungen zu erkennen, wie wir es zuvor für andere kleine Moleküle wie Metaboliten und Pharmazeutika gezeigt haben“, erklärt Sam Emaminejad, außerordentlicher Professor für Elektro- und Computertechnik an der UCLA, der für die Auswertungselektronik zuständig ist. Denn aufgrund seiner geringen Molekülgröße gelange Cortisol mit dem Schweiß an die Hautoberfläche, wo er die gleiche Konzentration habe wie im Körper selbst.
Das nutzt die Entwicklung, in der ein Streifen aus einem speziellem dünnen Klebefilm winzige Schweißvolumina von Millionstel Litern sammelt. In der Smartwatch ist daran ein Sensor angeschlossen, der dann Cortisol mit Hilfe von künstlichen DNA-Strängen, sogenannten Aptamern, erkennt. Diese sind so konzipiert, dass ein Cortisolmolekül in jedes Aptamer passt, wie ein Schlüssel in ein Schloss. Wenn Cortisol anhaftet, ändert das Aptamer seine Form auf eine Weise, die elektrische Felder an der Oberfläche eines Transistors verändert. Dies liefert das relevante Messsignal.
Nützlich bei psychischen Störungen
„Ich gehe davon aus, dass die Fähigkeit, Cortisol zu überwachen, für Menschen mit psychischen Störungen sehr aufschlussreich sein wird“, meint Anne Andrews, UCLA-Professorin für Psychiatrie und Bioverhaltenswissenschaften. Denn diese könnten womöglich drohende Risiken und Veränderungen in ihren Verhaltensmuster erkennen.
„Wir treten in eine Ära ein, in der der Arzt im Grunde immer bei uns ist“, sagt wiederum Emaminejad. Künftig müsse man nicht mehr zum Arzt gehen, um sich untersuchen zu lassen. Stattdessen würden die relevanten Daten direkt am Körper gesammelt, analysiert und bereitgestellt. In Echtzeit gebe es ein Feedback, das bei auffälligen Werten direkt von einem Arzt beurteilt werden könne.
Quelle: www.pressetext.com
Bildnachweise: Stress-Messer: Info direkt am Handgelenk (Foto: Yichao Zhao and Zhaoqing Wang/UCLA) (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)
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