Berlin/Frankfurt – Arbeiten ohne Bezahlung, Kettenverträge, kein Urlaub – studentische Beschäftigte an deutschen Hochschulen leiden oft unter unzumutbaren Bedingungen. Das ist das Ergebnis der Studie „Jung, akademisch, prekär?“ der Gewerkschaften ver.di und GEW mit rund 11.000 Befragten. „Und das alles ausgerechnet im öffentlichen Dienst“, kommentiert ver.di-Vorstand Sylvia Bühler die Befunde:
– 16,7 Prozent der befragten Studenten mussten im Schnitt fast 5 Wochen ohne Entgelt arbeiten – entweder vor oder nach Vertragsbeginn.
– Nicht einmal 6 Monate laufen die Verträge im Schnitt der Befragten. Laut Studie sind Kettenverträge üblich.
– 83 Prozent der Umfrageteilnehmer waren 2-mal und mehr bei einer Hochschule angestellt. Sie besetzen im Schnitt bereits zum 3. Mal in Folge dieselbe Stelle.
Dabei ist der Job für die jungen Leute wichtig: 90 Prozent finanzieren damit ihr Studium. Aufgaben der studentischen Kräfte an den Unis sind beispielsweise das Erfassen von Forschungsdaten, das Bereitstellen von Materialien für Lehrveranstaltungen oder die Durchführung von Tutorien.
Von Karriere in der Wissenschaft abgeschreckt
„Die Arbeitsbedingungen von studentischen Beschäftigten grenzen an Ausbeutung“, kritisiert Sylvia Bühler vom ver.di-Bundesvorstand. Es sei unhaltbar, dass Universitäten Personen für sich arbeiten lassen, ohne sie dafür zu entlohnen. „Und das alles ausgerechnet im öffentlichen Dienst.“
Bühler fordert von den Hochschulen, die täglichen Gesetzesverstöße umgehend abzustellen. Die Praxis mit Dumping-Löhnen und Kettenverträgen schrecke viele junge Menschen von einer Karriere in der Wissenschaft ab, meint der stellvertretender GEW-Vorsitzende Andreas Keller.
Tarifvertrag für studentische Beschäftigte
Die Forderung der Gewerkschaften: Studentische Beschäftigte mit einem Tarifvertrag schützen. So ließen sich etwa Mindestlaufzeiten und Entlohnung regeln. Als einziges Bundesland hat bislang Berlin solch einen Tarifvertrag für die studentischen Hilfskräfte.
Das Institut für Arbeit und Wirtschaft der Universität Bremen hat die Studie im Auftrag der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) durchgeführt. Hier steht sie als PDF zum Download bereit.
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