Forschung

Wasserstoff Förderung: H2-Lagerstätten könnten zum Milliardengeschäft werden

Breite Energieversorgung der Zukunft aus nahezu unerschöpflichen natürlichen Quellen denkbar

Messgerät an einer Wasserstoffleitung (Foto: Freepik, petrmalinak) - Wasserstoff Förderung: H2-Lagerstätten könnten zum Milliardengeschäft werden

Messgerät an einer Wasserstoffleitung (Foto: Freepik, petrmalinak)

Sunrise – In unterirdischen Lagerstätten befinden sich Billionen Tonnen von reinem oder mit anderen Gasen vermischtem Wasserstoff. Diese Vorräte könnten die Energieversorgung der Erde ohne Belastung des Klimas für hunderte Jahre sicherstellen. Nach Auffassung von Geoffrey Ellis, Geochemiker am United States Geological Survey, des wichtigsten Instituts für die amtliche Kartografie, kann die Förderung dieses Schatzes zum größten Geschäft der nahen Zukunft werden, dessen Volumen das der Öl- und Gasförderung weit übertrifft.

Verschwendung bei Wasserstoffproduktion

Im Allgemeinen wird für die Herstellung von Wasserstoff viel frisches Wasser benötigt – etwa 9 Liter für jedes Kilogramm. Der Elektrolyseprozess wird zwar immer effektiver, ist aber immer noch stark verlustbehaftet. Jedes Mal, wenn kostbare erneuerbare Energie vom Netz abgezogen wird, um Wasserstoff zu erzeugen, geht also ein gewisser Prozentsatz des Stroms verloren. Angesichts des massiv wachsenden Energiebedarfs und der gleichzeitigen Abkehr von billigen, einfachen und schmutzigen Energiequellen der Vergangenheit erscheint das unangemessen verschwenderisch.

1987 in Mali: Brunnenbauer gaben ein 108 Meter tiefes, trockenes Bohrloch auf. Doch Mamadou Ngulo Konaré und andere Dorfbewohner in Bourakébougou bemerkten, dass ein Gas aus dem Loch strömte. Als sich jemand mit einer brennenden Zigarette im Munde darüber beugte, gab es eine Explosion, die schwere Verbrennungen sowie ein großes Feuer verursachte. Es stellte sich heraus, dass der „Wind“ aus fast reinem Wasserstoff bestand. Einige Jahre später wurde ein 30-Kilowatt-Generator aufgestellt, der mit dem Wasserstoff betrieben wurde. Damit war Bourakébougou das erste Dorf der Welt, das seinen Strom aus natürlichem Wasserstoff bezieht.

Wechselwirkung mit eisenhaltigen Mineralien

Laut den Untersuchungen von Ellis gibt es weltweit bis zu 5,5 Billionen Tonnen Wasserstoff in unterirdischen Reservoirs. Dieser könnte durch die Wechselwirkung bestimmter eisenhaltiger Mineralien mit unterirdischem Wasser entstanden sein. In einigen Fällen kann er mit anderen Gasen wie Methan vermischt sein, von denen er getrennt werden müsste. Aber er ist da, und zwar in so außergewöhnlichen Mengen, dass Analysten einen weltweiten Wasserstoff-Rausch erwarten, ähnlich dem Goldrausch in Kalifornien im 19. Jahrhundert. „Selbst wenn man nur ein paar Prozent davon fördern könnte, würde das den Weltbedarf für hunderte Jahre decken“, so Ellis gegenüber der Financial Times“.

 

Quelle: www.pressetext.com
(pte001/23.02.2024/06:00)

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