Madison (pte002/28.01.2022/06:05) – Online-Shops, die Marihuana verkaufen, orientieren sich mit ihrer Werbung an den Praktiken der Tabakindustrie. Ziel ist es, Jugendliche als Käufer zu gewinnen. Sie nutzen beispielsweise beliebte Comic-Figuren, präsentieren Mützen und T-Shirts mit entsprechenden Werbeaufdrucken und bieten Rabatte oder Sonderkonditionen an, wie Forscher der University of Wisconsin http://wisc.edu erhoben haben.
Jugendliche mit Rabatten locken
„Rabatte und Werbeaktionen können Jugendliche tatsächlich dazu bringen, Marihuana-Produkte zu kaufen, weil sie sehr preissensibel sind“, sagt Wissenschaftlerin Megan Moreno. Sie und ihr Team haben sich auf die Praktiken in den vier US-Bundesstaaten Washington, Oregon, Colorado und Alaska konzentriert, die zu den ersten in den USA gehörten, die Marihuana-Produkte legalisiert haben. „Die Unternehmen konzentrieren ihre Werbung in den sozialen Medien, weil diese Plattformen am stärksten von Jugendlichen frequentiert werden“, so Moreno.
Die Forscher haben ein Jahr lang öffentlich zugängliche Beiträge von Unternehmen aus den vier Bundesstaaten auf Facebook und Instagram ausgewertet. „Von 80 Cannabis-Einzelhändlern hatten nur 16 eine Präsenz auf beiden Social-Media-Sites, und zwei dieser Unternehmen löschten ihre Seiten während des Untersuchungszeitraums. Die Forscher stießen bei den verbleibenden 14 Unternehmen auf 2.660 Werbeeinblendungen. 35 Prozent davon lockten mit Rabatten oder Werbeaktionen, obwohl dieses Marketing eingeschränkt ist. Sieben Prozent der Beiträge verwendeten Popkultur-Referenzen, sechs Prozent zeigten Markenprodukte und ebenfalls sechs Prozent sprachen Jugendliche mithilfe von Zeichentrickfiguren an.
Gesetzgeber sollte mehr regulieren
„In der Alkoholwerbung sieht man selten Anzeigen, in denen es heißt: ‚Hey, benutze unsere Produkte, damit du betrunken wirst“, erklärt Moreno. Bei der Werbung für Cannabis-Produkte sei das anders. Dort lese man schon mal: „Verwenden Sie unser Produkt, um high zu werden und einen Level zu erreichen, von dem wir wissen, dass Sie ihn erreichen wollen.“ Linda Richter, Vizepräsidentin für Präventionsforschung und -analyse bei der Online-Drogenberatung Partnership to End Addiction http://drugfree.org :
„Basierend auf jahrelanger Forschung über Tabak- und Alkoholwerbung sowie neuerer Forschung zu Marihuana“ gebe es wenig Zweifel, „dass Werbung und Marketing, die für Jugendliche attraktiv sind oder junge Menschen den positiven Aspekten von Marihuana aussetzen, einen signifikanten Einfluss auf Einstellungen und Verhaltensweisen von Teenagern in Bezug auf Cannabis-Konsum haben.“ Solche Taktiken würden in Studien stark mit „reduzierter Wahrnehmung der Risiken von Marihuana, mehr Akzeptanz des Cannabis-Konsums als normal und mehr Absichten, Marihuana unter jungen Menschen zu verwenden“, in Verbindung gebracht, so Richter. Der Gesetzgeber solle erwägen, Marihuana-Marketing in sozialen Medien zu verbieten, weil etwa 70 Prozent der Nutzer Jugendliche sind.
Quelle: www.pressetext.com
Bildnachweise: Cannabis: Gefährliche Werbung für Marihuana (Foto: Herbal Hemp, pixabay.com) (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)
Festgeld-Vergleich
Geben Sie die Laufzeit vor, ftd.de findet die besten Zinsen
Tagesgeld-Vergleich
Mit dem Einlagensicherungscheck sind Sie auf der sicheren Seite
Depot-Vergleich
Ohne den Vergleich von ftd.de sollten Sie kein Depot eröffnen
Geschäftskonten-Vergleich
Geschäftskonten müssen kein Geld kosten – sparen Sie mit ftd.de
Ratenkredit-Rechner
Ratenkredite wechseln häufig den Zins – sparen Sie bares Geld
Kreditkarten-Vergleich
Finden Sie schnell und einfach die günstigste Kreditkarte