Menlo Park (pte019/24.11.2021/11:30) – Nutzer mit geringer digitaler Kompetenz werden bei Facebook öfter mit Inhalten konfrontiert, die Nacktheit oder Gewaltdarstellungen zeigen. Betroffen davon sind vor allem ältere Menschen, Angehörige von ethnischen Minderheiten und Personen mit niedrigerem Bildungsgrad und sozioökonomischem Status. Zu dem Ergebnis kommt eine interne Facebook-Studie, die kürzlich an den US-Kongress http://congress.gov übermittelt wurde. Kritiker fordern daher den Algorithmus zu ändern.
„Verstörende Inhalte“
„Diese Studie zeigt, dass der Algorithmus allen Menschen schadet, die in technologischen Dingen weniger bewandert sind, indem er sie vermehrt verstörenden Inhalten aussetzt“, zitiert „TechXplore“ aus der internen Einschätzung eines Facebook-Forschers, der namentlich nicht genannt wird. Viele dieser Menschen hätten keine Ahnung, wie man entsprechende Meldungen verbirgt, blockiert oder als schadhaft meldet. „Der Algorithmus missversteht ihren Mangel an negativem Feedback als Zustimmung und füttert sie immer weiter damit“, betont der Insider.
„Wenn man sich vor Augen hält, wer hier durch die Entscheidungen, die Facebook und andere Plattformen treffen, zu Schaden kommt, sind es genau jene Personengruppen, die ohnehin bereits schon in der Vergangenheit strukturell, historisch und systematisch benachteiligt worden sind“, so Angela Siefer, Leiterin der National Digital Inclusion Alliance http://digitalinclusion.org . „Wir müssen endlich damit aufhören uns vorzumachen, dass die Interessen dieser Plattformen die gleichen sind, wie jene ihrer Community-Mitglieder“, betont die Expertin: „Wenn wir weiter an diesem Irrglauben festhalten, werden wir immer und immer wieder enttäuscht werden.“
13 Prozent mehr Gewalt
Für ihre Studie haben die Facebook-Forscher eine nicht näher bezifferte Zahl von Nutzern eine Reihe von Fragen beantworten lassen, um einen Einblick in ihre digitale Kompetenz zu erhalten. Dabei wurde unter anderem gefragt, wie gut sie das Interface auf der Seite verstehen, und ob sie mit Funktionen wie „Tagging“, „Following“ oder „Blocking“ zurechtkommen würden. Nach individueller Auswertung wurden anschließend Punkte vergeben und ein Gesamtwert für die teilnehmenden User errechnet.
Laut Analyse besteht offenbar ein Zusammenhang zwischen den digitalen Fähigkeiten einer Person und den Inhalten besteht, die der Facebook-Algorithmus dem Betreffenden vorsetzt. So sehen etwa User, die mit den oben genannten Funktionen gar nichts anfangen können, im Schnitt um 11,4 Prozent mehr Nacktheit und um 13,4 Prozent mehr Gewaltdarstellungen in ihrem Nachrichten-Feed als Menschen, die sich in der digitalen Welt besser auskennen.
Quelle: www.pressetext.com
Bildnachweise: Facebook-Feed: Kritik an Algorithmus (Foto: unsplash.com, Austin Distel) (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)
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