Herrscht im Metaverse von Mark Zuckerberg Leere? Nach aktuellen Daten verzeichnet etwa die 3-D-Plattform Decentraland nur 38 „täglich aktive“ Nutzer pro Tag, berichtet das Portal „Coindesk“. Falsch, es komme darauf an, was gemessen wird, sagt Decentraland, das mit rund 1,2 Milliarden US-Dollar bewertet ist. Nutzer können dort virtuelle Immobilien per Kryptowährung erwerben.
Wer sich im virtuellen Ökosystem von Decentraland anmeldet, kann die plattformeigene Kryptowährung Mana nutzen, die auf der Blockchain von Ethereum basiert. Die Menschen agieren als Avatare miteinander und können blockchain-basierte Grundstücke erwerben. Und zwar in der Form von NFTs, Non-Fungible Tokens. Aber wie viele Leute interessieren sich überhaupt dafür?
Was genau ist ein Nutzer?
Der Befund 38 „täglich aktive“ Nutzer machte nach dem Coindesk-Bericht schnell die Runde, so twitterte etwa der Investor und Milliardär Mark Cuban darüber. Die Zahl 38 kommt vom Datenaggregator Dappradar. Allerdings zählt dieser die Transaktionen mit der Kryptowährung Mana. Nutzer, die sich nur einloggen, umsehen oder ein virtuelles Event besuchen, offenbar nicht.
Gegenüber Coindesk widersprach Decentraland und schrieb auf Twitter: „In letzter Zeit gab es eine Menge Fehlinformationen über die Anzahl der aktiven Nutzer von Decentraland. Einige Websites verfolgen nur bestimmte Smart-Contract-Transaktionen, geben diese aber als täglich aktive Nutzer an, was ungenau ist.“ Der Begriff Daily Active Users (DAU) umfasst gewöhnlich eingeloggte Personen.
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Laut Coindesk reagierte DappRadar nicht auf eine Anfrage zur Erläuterung seiner Messmethoden. Decentraland twitterte unter anderem folgende Daten für den September: 1.074 Nutzer, die mit Smart Contracts interagiert haben, 56.697 monatlich aktive Nutzer, 161 erstellte Community-Events.
Metaverse noch wenig attraktiv
Dass es mit der Attraktivität des Metaverse noch hakt, zeigt auch der Bericht des Marketing-Dienstes „W&V“ mit Verweis auf das Technikportal „The Verve“: Vishal Shah, Vizepräsident des Metaverse bei Meta, habe seine Mitarbeiter aufgerufen, sich mehr in der virtuellen Realität aufzuhalten. Es klingt, als würden selbst die eigenen Leute nur widerwillig mitmachen.
Zu den Erfolgschancen des Metaverse hat „CoinDesk“ Sasha Fleyshman befragt, Portfoliomanager bei der Investmentfirma Arca für digitale Vermögenswerte. Sie verweist auf die Funktionsdefizite. „Jeder, der Ihnen sagt, dass es heute ein Metaverse gibt, das funktioniert, lügt wie gedruckt“, so Fleyshman.
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